China: Soft take-off
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1. Die chinesische Wirtschaft hat im vierten Quartal eine erneute Beschleunigung erlebt. Es kam zu einem Anstieg des Bruttoinlandsprodukts um 9,9 % gegenüber dem Vorjahr. Der Median der von Bloomberg befragten Analysten lag bei 9,5 %. Die Vorquartale wurden deutlich nach oben angepasst, sodass es insgesamt zu einem Wachstum von 9,9 % im Jahr 2005 gekommen ist. Die Vorjahre wurden bereits Ende letzten Jahres deutlich nach oben angepasst. Ausschlaggebender Faktor für die Anpassung war der gesamtwirtschaftliche Census für das Jahr 2004. Ein Ergebnis des Census war, dass das chinesische Bruttoinlandsprodukt bisher um 17 % unterschätzt wurde. Insbesondere der Dienstleistungssektor wurde zu gering ausgewiesen. Weitere Anpassungen sind in Zukunft nicht auszuschließen.
2. Die wichtigsten Wachstumstreiber bleiben weiterhin die Exporte und die Investitionen, allerdings erwarten wir weiterhin eine Verschiebung der Wachstumsstruktur in den nächsten Monaten zu Gunsten des Konsums. Diese Verschiebung würde für eine größere Stabilität des Wachstums sorgen. Die chinesische Regierung verfolgt mit Sorge den Aufbau von Überkapazitäten durch eine zu hohe Investitionstätigkeit insbesondere in der Metall- und Baubranche. Die Anlageinvestitionen haben sich im Dezember von 29,0 % yoy im Vormonat auf nun 24,2 % verlangsamt, diese Verlangsamung sollte sich auch in den nächsten Monaten fortsetzen. Die Einzelhandelsumsätze sind im Dezember geringer als erwartet um 12,5 % yoy angestiegen (November: 12,4 %, Bloomberg-Median: 12,7 %). Allerdings wären für mehr Konsumdynamik wirtschaftspolitische Maßnahmen erforderlich, die die Zuversicht der Konsumenten stärken (Rentenversicherung, Krankenversicherung).
3. Die Inflationsrate im Dezember auf 1,6 % yoy von 1,3 % im Vormonat angestiegen. Dies lag oberhalb des Medians der von Bloomberg befragten Analysten (1,4 % yoy) und deutlich oberhalb der Jahresveränderungsrate vom November (1,3 % yoy). Die Jahresdurchschnittsrate lag im Jahr 2005 bei 1,8 %. Preistreiber waren im Dezember wie nicht anders zu erwarten die Preise für Rohstoffe, Kraftstoffe und Energie mit einem Anstieg von 5,0 % (Jahresdurchschnitt: 8,.3 %), während die Nahrungsmittelpreise sich eher inflationsdämpfend ausgewirkt haben. Weitere notwendige Anpassungen der regulierten Kraftstoffpreise werden in den nächsten Monaten einen Rückgang der Inflation verhindern.
4. Die Industrieproduktion ist Dezember um 16,5 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen (November: 16,6 %, Bloomberg-Median: 16,4 %). Dies lag weitgehend im Rahmen der Markterwartungen. Für das gesamte Jahr 2005 kam es zu einem Anstieg gegenüber dem Vorjahr um 16,4 %. Öffentliche Unternehmen haben im Jahr 2005 erwartungsgemäß ein unterdurchschnittliches Wachstum von 10,7 % yoy aufgewiesen.
5. Die chinesische Zentralbank bestätigte ihre Zufriedenheit mit dem aktuellen Wechselkursregime. Obwohl die Zentralbank die Bereitschaft für eine weitere Flexibilisierung äußerte, rechnen wir mit keinem erneuten größeren Schritt wie im vergangenen Juli. Wir erwarten weiterhin in den nächsten Monaten eine graduelle Aufwertung der chinesischen Währung gegenüber dem US-Dollar mit einer sukzessiven Ausweitung der Schwankungsbänder um den vorhandenen Währungskorb.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von rund 130 Mrd. Euro gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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