China sieht Wachstumsziel für Handel gefährdet
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Peking (BoerseGo.de) - Nach Aussagen von Chinas Vizepremier Wang Qishan könnte sein Land Probleme haben, das gesteckte Wachstumsziel für den Handel von 10 Prozent in diesem Jahr zu erreichen. Die derzeitige globale Konjunkturlage bleibt weiterhin düster, wobei die Unsicherheiten zunehmen, ergänzte Wang.
Die Kommentare von Wang befinden sich damit auf einer Linie mit den Aussagen des Handelsministers Chen Deming der im Vormonat mitteilte, dass China „glücklich sein könnte“ wenn es das Handelswachstumsziel für dieses Jahr von 10 Prozent erreicht.
Dabei wäre die Erreichung eines Handelswachstums von 10 Prozent bereits ein deutlicher Rückgang im Vergleich zum Beginn des Vorjahres als die Wachstumsrate noch bei über 20 Prozent lag.
Die Aussagen Wangs kommen nur kurz nachdem die chinesische Notenbank am Vortag zum zweiten Mal in weniger als einem Monat den Leitzins gesenkt hatte. Mit der Zinssenkung will China gegen die Abkühlung der heimischen Wirtschaft ankämpfen. Im letzten Quartal dürfte die chinesische Wirtschaft so schwach zugelegt haben wie seit Beginn der weltweiten Finanzkrise nicht mehr.
Bereits im ersten Quartal 2012 zeigte sich die chinesische Wirtschaft schwach und legte so wenig zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 8,1 Prozent. Für das Gesamtjahr 2012 strebt die Regierung in Peking ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent an, nachdem zuvor noch ein Plus von 8 Prozent erwartet wurde. Im Jahr 2011 wurde ein BIP-Plus von 9,2 Prozent notiert.
Die Weltbank hatte ihre BIP-Prognose für China für 2012 zuletzt auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verwies dabei auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent. Die Asian Development Bank senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 auf 8,5 Prozent, während der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.
China wird seine Handelsdaten für den Monat Juni am 10. Juli veröffentlichen. Ökonomen rechnen im Vorfeld mit einem Exportwachstum von 9,9 Prozent im Jahresvergleich. Die Importe dürften ihren Schätzungen zufolge um 12,7 Prozent zulegen. Im Mai überraschten die Handelsdaten jedoch noch positiv. So konnten die Exporte um 15,3 Prozent und die Importe um 12,7 Prozent im Vergleich zum Mai des Vorjahres zulegen.
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