China: Neujahr sorgt für Inflationsanstieg und Verzerrungen
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1. Die Inflationsrate in China ist im Februar erwartungsgemäß stark auf 2,7 % yoy angestiegen (Bloomberg-Median: 2,8 % yoy; DekaBank-Prognose: 2,7 % yoy; Januar: 2,2 % yoy). Gegenüber dem Vormonat nahmen die Preise um 1,0 % zu. Wie bereits im vergangenen Jahr waren Nahrungsmittelpreise für einen Großteil des Konsumentenpreisanstiegs verantwortlich. Diese sind um 6,0 % yoy (Januar: 5,0 % yoy) gestiegen. Der starke Anstieg der Nahrungsmittelpreise war weitgehend erwartet, und ist eine Folge der Neujahrsfestivitäten, die im diesem Jahr vollständig im Februar stattfanden. Die Transport– und Telekommunikationspreise wirkten sich hingegen inflationsdämpfend aus (Februar: –0,4 % yoy). Während Kraftstoffpreise und die Preise für Autoersatzteile ein Plus von 10,0 % gegenüber dem Vorjahr verzeichneten, fielen die Preise für Telekommunikationsdienstleistungen gegenüber dem Vorjahr um 18,4 %. Der starke Anstieg in Februar ist eine Folge von kurzfristigen Verzerrungen, die sich in den nächsten Monaten leicht ausgleichen sollten. Obwohl Preisdruck weiterhin durch die zu erwartenden Anpassungen der regulierten Preise – insbesondere für Strom-, Wasser und Gasversorgung – entstehen sollte, rechnen wir mit einer Entspannung in den nächsten Monaten bei den Nahrungsmittelpreisen. Für das Gesamtjahr 2006 rechnen wir mit einer Inflationsrate von 2,3 %. Wir sehen auf dem aktuellen Niveau noch keine Gefahr für die Geldwertstabilität in China.
2. Die gestern veröffentlichten Erzeugerpreise geben nur eine leichte Entwarnung. Der Erzeugerpreisindex legte im Januar um 2,6 % yoy zu (Bloomberg-Median: 3,4 % yoy; Vormonatswert: 3,3 % yoy). Der Großteil des Anstiegs ist auf die Erhöhung der Preise für Rohstoffe, Kraftstoffe und Energie zurückzuführen. Diese Preise sind gegenüber dem Vorjahr um 4,0 % gestiegen.
3. Die ebenfalls gestern veröffentlichte Handelsbilanz überraschte positiv. Der Handelsbilanzüberschuss betrug im Februar 24 Mrd. US-Dollar (Bloomberg-Median: 7,3 Mrd. US-Dollar; Januar: 15,9 Mrd. USD). Die Exporte verzeichneten einen Anstieg um 51,7 %, während die Importe gegenüber dem Vorjahr 13,1 % höher lagen. China spielt eine unverändert wichtige Rolle in der Globalisierung und treibt die Welthandelspartner voran.
4. Die Abkühlung der chinesischen Wirtschaft setzt sich in mäßigem Tempo fort. Das gestern veröffentlichte Geldmengewachstum (M2) hat einen unerwartet hohen Anstieg verzeichnet. Sie stieg gegenüber den Vorjahr um 17,8 % (Januar: 15,9 % yoy; Bloomberg-Median: 16,3 %). Solange die Inflationsrate und der Anstieg der Preise für Vermögensgegenstände sich nicht weiter moderieren, rechnen wir mit einer Fortsetzung der Straffung der Geld- und Kreditpolitik und der verbalen Interventionen der Regierungsvertreter. Insbesondere bei den Vermögensgegenständen (Immobilien und Wertpapiere) ist ein Teil des Wertzuwachses auf eine spekulative Komponente zurückzuführen, die der Regierung Sorge bereitet. Sie hatte diese Anstiege bereits mit verbalen Interventionen bekämpft, und wie z. B. Ende Januar und Ende Februar für deutliche Kursrückschläge bei den lokalen Aktienindizes gesorgt. Allerdings wird die Regierung in den nächsten Monaten unserer Einschätzung nach vorsichtiger agieren, um eine Verunsicherung der chinesischen Konsumenten zu verhindern. Denn: Es ist weiterhin das Hauptziel der chinesischen Regierung, dass der private Konsum als Wachstumssäule aufgebaut werden soll, um die Abhängigkeit von Exporten und Investitionen zu verringern.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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