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16:39 Uhr, 30.12.2004

China: Lenovos großer Wurf mit IBM

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Die Marktforscher in iSuppli Corp. sehen eine Konsolidierung des chinesischen IT-Marktes. Nach der Fusion zwischen einigen Produktionslinien zwischen TCL, einem großen chinesischen Hersteller von TV-Geräten, und der französischen Thomson, sei nun die Akquisition des PC-Geschäftsfeldes von IBM durch den chinesischen PC-Hersteller Lenovo Group das neueste Beispiel einer solchen Konsolidierung.

Speziell im PC-Geschäft prognostizieren die Marktforscher, dass es chinesische Hersteller mit einer Produktionskapazität von weniger als 400.000 PCs pro Jahr schwer haben werden, sich im Markt zu behaupten. Chinesische OEM-Anbieter im PC-Sektor, die ihre Produkte anderen Markenherstellern innerhalb fester Verträge anbieten, haben im Jahr 2004 Schritte unternommen, um auf dem Weltmarkt zu expandieren. Ziel sei die Marktführerschaft auf globaler Ebene, so iSuppli. Jedoch haben beispielsweise der PC-Hersteller Lenovo oder der TV-Geräte-Hersteller TCL Probleme, ihre Markennamen über den chinesischen Markt hinaus auf dem Weltmarkt zu etablieren. Wachstum durch Akquisitionen, so die Prognose von iSuppli, werde die beste Strategie sein, die diese beiden Unternehmen bei ihrer Globalisierung wahrnehmen könnten.

Im PC-Segment hat Lenovo in Chinas PC-Sektor (Endmarkt Verbraucher) derzeit einen Marktanteil von 38%. Nach der Akquisition von IBMs PC-Geschäft werde der Marktanteil um jene 7% steigen, die IBM in Chinas PC-Markt derzeit auf sich vereint. Gleichzeitig werden die Kosten im Einkauf durch Größenvorteile um 5% fallen, schätzen iSuppli-Analysten. Einen starken Zugewinn wird Lenovo durch die IBM-Akquisition im PC-Markt für Regierungs-Endkunden erhalten. Lenovo wird durch die Akquisition seinen eigenen Marktanteil in diesem Segment von derzeit 19% auf 49% steigern. Ein großer Wurf ist Lenovo auch im Bereich der Firmenkunden gelungen: Hier wird Lenovo auf dem chinesischen Markt für große Unternehmenskunden von derzeit 8% Marktanteil auf 40% Marktanteil wachsen, im Endmarkt für kleine Unternehmen von 13% auf 39%, so iSuppli.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets
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Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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