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10:58 Uhr, 29.05.2012

China könnte Wirtschaft mit Konjunkturprogramm ankurbeln

Peking (BoerseGo.de) - Es verdichten sich die Anzeichen, dass China die Wirtschaft mit einem Konjunkturprogramm ankurbeln könnte. Die Volkswirte der Credit Suisse gehen davon aus, dass das Land bis zu 315 Milliarden US-Dollar in die Hand nehmen wird, berichtet die Nachrichtenagentur Blomberg am heutigen Dienstag.

Die Summe wäre damit in etwa halb so groß wie das Konjunkturprogramm im Jahr 2008. Bei dem Programm zu Ankurbelung der Wirtschaft könnte auch das Instrument der Abwrackprämie wieder eingeführt werden.

Premierminister Wen Jiabao habe zuletzt geäußert, sich wieder mehr auf die Stärkung des Wachstums konzentrieren zu wollen, nachdem die Exporte und die Binnennachfrage im April hinter den Prognosen der meisten Experten zurückgeblieben waren, so Dong Tao, Analyst der Credit Suisse in Hongkong.

Die Chinesische Zentralbank könnte den Leitzins im dritten oder vierten Quartal zusätzlich um 0,50 Prozent senken, so seine Vermutung. Tao erwartet 2012 ein Wachstum in China von "nur" 8,0 Prozent. Die von Bloomberg erhobene Median-Prognose liegt bei höheren 8,2 Prozent.

Die chinesische Volkswirtschaft legte im ersten Quartal 2012 so schwach zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 8,1 Prozent. Für das Gesamtjahr 2012 strebt die Regierung in Peking ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent an, nachdem zuvor noch ein Plus von 8 Prozent erwartet wurde. Im Vorjahr 2011 wurde noch ein BIP-Plus von 9,2 Prozent notiert.

Die Weltbank hat ihre BIP-Prognose für China für 2012 auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verweist auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.

Die Asian Development Bank senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 auf 8,5 Prozent, während der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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