Kommentar
11:45 Uhr, 11.12.2009

China: Industrieproduktion legt kräftig zu

1. Der wirtschaftliche Aufschwung in China setzt sich fort. Die Industrieproduktion ist im November mit 19,2% yoy deutlich schneller gewachsen als im Oktober (16,1 % yoy) und auch kräftiger als erwartet (Bloomberg-Konsensus: +18,2% yoy). Haupttreiber bleiben die Investitionen, die in den ersten elf Monaten des Jahres um 32,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen sind, sowie der Private Konsum: Die Einzelhandelsumsätze sind im November um 15,8% yoy gestiegen (Oktober: 16,2% yoy). ). Die Exporte haben sich weiter erholt und lagen nur noch 1,2% unter dem Vorjahresniveau.

2. Die Kreditneuvergabe ist im November auf 294,8 Mrd. RMB gestiegen (Oktober: 253 Mrd. RMB, Bloomberg-Konsensus: 250 Mrd. RMB). Damit bewegt sie sich auf einem Niveau, das mit dem Investitionstempo der Wirtschaft vereinbar und nach unserer Einschätzung nachhaltig ist.

3. Die Konsumentenpreise sind im November um 0,6% yoy gestiegen (Oktober: -0,5% yoy, Bloomberg- Konsensus: +0,4% yoy, DekaBank: +0,5% yoy). Dies war der erste Anstieg in der Jahresrate seit Januar dieses Jahres. Ein Besorgnis erregender Preisdruck ist dennoch nicht erkennbar, denn die Monatsveränderungsrate lag bei +0,3%.

4. Insgesamt ergibt sich das Bild einer anhaltend hohen Wirtschaftsdynamik bei leicht zunehmendem Inflationsdruck. Die Diskussionen über eine Straffung der Geldpolitik, eine Aufwertung des Renminbi und eine Verringerung des Fiskalstimulus halten damit an. Wir gehen aber davon aus, dass es zu keiner schnellen Kursänderung kommt. Das Politbüro hat die Fortsetzung der gegenwärtigen Politik erst vor einigen Tagen bekräftigt, und wir erwarten, dass die Leitzinsen erst dann erhöht werden, wenn sich bei den Konsumentenpreisen ein stärkerer Druck aufbaut, also nicht vor dem zweiten Quartal. Eine Erhöhung der Mindestreservesätze könnte als erstes geldpolitisches Straffungszeichen jedoch bereits im ersten Quartal 2010 erfolgen.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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