China: HSBC-Einkaufsmanagerindex sinkt im Juni
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Peking (BoerseGo.de) – In China hat sich die Aktivität im herstellenden Sektor im Juni weiter abgekühlt. Der HSBC Einkaufsmanagerindex (PMI) für das herstellende Gewerbe fiel auf 48,1 Einheiten, wie Markit Economics am heutigen Donnerstag mitteilte. Es ist bereits der achte Monat in Folge mit einem Rückgang und gleichzeitig der tiefste Stand seit sieben Monaten.
Begründet wurde der Rückgang hauptsächlich durch fallende Exportaufträge. Im Vormonat Mai wurde noch ein Stand von 48,4 Einheiten in dem Indikator notiert. Ein PMI unter der Marke von 50 Einheiten deutet auf eine Abkühlung in dem Sektor hin, während ein PMI oberhalb von 50 Zählern eine Expansion signalisiert.
In Juni meldeten die chinesischen Hersteller einen weiteren Rückgang bei den neuen Exportaufträgen. Es ist der stärkste Rückgang seit März 2009. Die chinesischen Exporte wurden von der sinkenden globalen Nachfrage belastet, teilweise verursacht durch die Auswirkungen der europäischen Staatsschuldenkrise. Außerdem gewann der Rückgang der Neuaufträge im Juni an Dynamik.
Der Index für das Output im herstellenden Gewerbe fiel von 49,7 Einheiten im Mai auf 49,1 Einheiten im Juni. Es ist der niedrigste Stand seit drei Monaten. Dabei gewann der Rückgang der Input- wie auch der Outputpreise im Juni an Fahrt.
Das chinesische herstellende Gewerbe kühlt sich im Juni weiterhin ab. „Mit weiterem starken externen Gegenwind, dürften sich die Exporte in den kommenden Monaten weiterhin rückläufig zeigen“, so HSBC-Chefvolkswirt Hongbin Qu.
Wie aus der Markit-Studie außerdem hervorgeht, ist die Beschäftigungsquote im Juni gesunken. Jedoch hat sich die Abwärtsdynamik im Vergleich zum Vormonat deutlich abgekühlt. „Der deutliche Preisrückgang und die Entwicklung bei den Neuaufträgen deutet auf eine schwache Binnennachfrage und auf weiteren Druck für chinesische Hersteller hin. Dies wird sich auch im Arbeitsmarkt niederschlagen“, so Hongbin.
Die chinesische Volkswirtschaft legte im ersten Quartal 2012 so schwach zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) stieg gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 8,1 Prozent zu. Für das Gesamtjahr 2012 strebt die Regierung in Peking ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent an, nachdem zuvor noch ein Plus von 8 Prozent erwartet wurde. Im Jahr 2011 wurde noch ein BIP-Plus von 9,2 Prozent notiert.
Die Weltbank hat ihre BIP-Prognose für China für 2012 auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verweist auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Für 2013 sieht die Weltbank ein Wachstum von 8,6 Prozent.
Die Asian Development Bank senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 auf 8,5 Prozent, während der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.
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