China: Hohe Preisanstiege bei Nahrungsmitteln und Kraftstoffen
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1. Die Inflationsrate in China ist im April erwartungsgemäß auf 1,2 % yoy angestiegen (Bloomberg- Median: 1,2 % yoy; März: 0,8 % yoy). Dieser Anstieg ist insbesondere auf die Zunahme der Nahrungsmittelpreise zurückzuführen. Diese stiegen im April um 1,8 % yoy (März: 0,8 % yoy), die Preise für Obst und Gemüse sogar um 15,6 % yoy (März: 10,0 % yoy). Auch Preise für Kraftstoffe und Versorger wurden nach oben angepasst. Die jüngste Erhöhung der Preise für Kraftstoffe sowie für die Strom-, Gas- und Wasserversorgung stellt nur einen Teil der notwendigen Anpassungen dar. Wir rechnen mit erneuten Anpassungen der regulierten Preise in den nächsten Monaten, allerdings sollten diese nur moderat ausfallen. Trotz der eingeleiteten Straffung der Geldpolitik sollten die noch stark anschwellende Geldmenge sowie die bereits eingeleitete Wiederbelebung des privaten Konsums weitere negative Folgen auf die Preisniveauentwicklung haben. Wir rechnen in den nächsten Monaten mit einem weiteren Anstieg der Inflation.
2. Die bereits gestern veröffentlichten Erzeugerpreise haben hingegen mit einem schwachen Anstieg positiv überrascht. Sie sind im April im Vorjahresvergleich lediglich um 1,9 % gestiegen (Bloomberg- Median: 2,6 % yoy; März: 2,5 % yoy). Die Preise für Rohstoffe, Kraftstoffe und Energie sind um lediglich 4,9 % gegenüber dem Vorjahr angestiegen. Dies signalisiert weiteren Aufwärtsdruck für die Erzeugerpreise in den nächsten Monaten.
3. Der Handelsbilanzüberschuss der Volksrepublik ist im April schwächer als erwartet zurückgegangen. Im April betrug der Leistungsbilanzüberschuss USD 10,5 Mrd. (Bloomberg-Median: USD 7,65 Mrd.; März: USD 11,20 Mrd.). Der hohe Überschuss wird in den nächsten Monaten die Diskussionen mit den USA über die chinesische Wechselkurspolitik erneut schüren.
4. Die Straffung der Geldpolitik – die mit der Leitzinsanhebung am 28. April eingeleitet wurde – sollte sich in den nächsten Monaten fortsetzen. Wir erwarten eine weitere Straffung durch ein Maßnahmenpaket, das eine Anhebung der Mindestreservesätze für die Banken, weitere Zinsanhebungen und administrative Beschränkungen für die Kreditvergabe – insbesondere für den überhitzten Immobiliensektor – beinhaltet. Die aktuelle Straffung zielt insbesondere auf die Zügelung der Investitionstätigkeit und der Kreditvergabe ab, die sich in den vergangenen Monaten erneut beschleunigt haben.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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