China: Gerüchte am Sojamarkt
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Am Markt für Sojabohnen kursieren in diesen Tagen widersprüchliche Gerüchte. Am Freitag letzter Woche ging das Gerücht um, China wolle seine Sojalagerhallen vergrößern, um einer Verknappung des wichtigen Nahrungsmittels entgegenzuwirken. Am Tag zuvor wurde gemunkelt, dass China Sojaöl am Markt verkaufen wolle, um den Preis zu drücken und der Inflation entgegenzuwirken. Was China nun tatsächlich tun wird, ist ungewiss. Die Gerüchte zeigen aber eines: Die hohen Preise verunsichern die Märkte, die industriellen Verbraucher, die Regierungen. Es wird versucht, durch verschiedene Maßnahmen dem Anstieg der Preise entgegenzuwirken, mit nur mäßigem oder keinem Erfolg. Schließlich müssen die höheren Preise bezahlt werden. Die grundlegenden Faktoren, die die meisten Getreidepreise bestimmen, haben sich in den letzten Jahren verändert. Beispiel Mais: Das Körnergetreide ist normalerweise ein Nahrungs- und Futtermittel, und der Weltmarkt wird vorwiegend durch Exporte aus den USA, aber auch China versorgt. Heute ist Mais neben einem Nahrungs- und Futtermittel auch ein Energierohstoff (Ethanolherstellung) und China fällt durch seine eigene Nachfrage als Maislieferant der Welt weg. Vielmehr noch: Es muss Mais netto importieren. Da weltweit die Anbauflächen aber begrenzt sind, kann das Angebot über diesen Schalthebel nicht deutlich gesteigert werden, sodass fast ausschließlich durch vermehrte Dünger- und Pestizidverwendung, aber auch durch gentechnische Veränderungen der Pflanzen für das dringend nötige zusätzliche Angebot gesorgt werden kann. All diese Entwicklungen erfordern hohe Investitionen, die dadurch finanziert werden müssen, dass der Preis des Rohstoffs steigt und hoch bleibt.
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