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12:48 Uhr, 17.03.2008

China: Gerüchte am Sojamarkt

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  • Soja
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Am Markt für Sojabohnen kursieren in diesen Tagen widersprüchliche Gerüchte. Am Freitag letzter Woche ging das Gerücht um, China wolle seine Sojalagerhallen vergrößern, um einer Verknappung des wichtigen Nahrungsmittels entgegenzuwirken. Am Tag zuvor wurde gemunkelt, dass China Sojaöl am Markt verkaufen wolle, um den Preis zu drücken und der Inflation entgegenzuwirken. Was China nun tatsächlich tun wird, ist ungewiss. Die Gerüchte zeigen aber eines: Die hohen Preise verunsichern die Märkte, die industriellen Verbraucher, die Regierungen. Es wird versucht, durch verschiedene Maßnahmen dem Anstieg der Preise entgegenzuwirken, mit nur mäßigem oder keinem Erfolg. Schließlich müssen die höheren Preise bezahlt werden. Die grundlegenden Faktoren, die die meisten Getreidepreise bestimmen, haben sich in den letzten Jahren verändert. Beispiel Mais: Das Körnergetreide ist normalerweise ein Nahrungs- und Futtermittel, und der Weltmarkt wird vorwiegend durch Exporte aus den USA, aber auch China versorgt. Heute ist Mais neben einem Nahrungs- und Futtermittel auch ein Energierohstoff (Ethanolherstellung) und China fällt durch seine eigene Nachfrage als Maislieferant der Welt weg. Vielmehr noch: Es muss Mais netto importieren. Da weltweit die Anbauflächen aber begrenzt sind, kann das Angebot über diesen Schalthebel nicht deutlich gesteigert werden, sodass fast ausschließlich durch vermehrte Dünger- und Pestizidverwendung, aber auch durch gentechnische Veränderungen der Pflanzen für das dringend nötige zusätzliche Angebot gesorgt werden kann. All diese Entwicklungen erfordern hohe Investitionen, die dadurch finanziert werden müssen, dass der Preis des Rohstoffs steigt und hoch bleibt.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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