China: Exporte geben im April deutlich nach
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Peking (BoerseGo.de) – In China hat sich das Export- und Importvolumen im April deutlich abgekühlt. Begründet wurde der Rückgang mit der weiterhin für Unruhe sorgenden europäischen Staatsschuldenkrise und der Konjunkturabkühlung in den Industriestaaten was die Nachfrage belastet.
Die Ausfuhren legten im April um 4,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu, wie die General Administration of Customs am heutigen Donnerstag mitteilte. Im Vormonat März wurde noch ein Anstieg von 8,9 Prozent bei den Ausfuhren notiert. Volkswirte zeigten sich überrascht, sie hatten im Vorfeld der Daten mit einem deutlich höheren Exportanstieg von 9,1 Prozent gerechnet.
Die jüngsten Daten lassen die Stimmen lauter werden, die verstärkte politische Maßnahmen zur Stimulierung des Wachstums in der zweitgrößten Volkswirtschaft der Welt fordern.
Die Importe erhöhten sich im April leicht um 0,3 Prozent im Jahresvergleich, nach einem Anstieg von 5,3 Prozent im März. Ökonomen hatten hier zuvor mit einem deutlich höheren Anstieg von 12,5 Prozent gerechnet.
Im Monatsvergleich sanken die Exporte im April um 1,5 Prozent, während die Importe um 9,7 Prozent zurückgingen.
Der Handelsbilanzüberschuss belief sich im April auf 18,42 Milliarden Dollar, während die Erwartungen zuvor nur bei 7,93 Milliarden Dollar lagen. Im Vormonat März wurde ein Überschuss von 5,35 Milliarden Dollar notiert.
Die chinesische Volkswirtschaft legte im ersten Quartal 2012 so schwach zu wie seit drei Jahren nicht mehr. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) legte gegenüber dem ersten Quartal des Vorjahres um 8,1 Prozent zu. Für das Gesamtjahr 2012 strebt die Regierung in Peking ein BIP-Wachstum von 7,5 Prozent an, nachdem zuvor noch ein Plus von 8 Prozent erwartet wurde.
Die Weltbank hat ihre BIP-Prognose für China für 2012 auf ein Plus von 8,2 Prozent reduziert und verweist auf einen signifikanten Rückgang bei Investitionen und Konsum sowie eine schwache Auslandsnachfrage. Die Asian Development Bank senkte ihre Wachstumsprognose für 2012 auf 8,5 Prozent, während der Internationale Währungsfonds (IWF) ein Wachstum von 8,2 Prozent für 2012 prognostiziert.
Der chinesische Premierminister Wen Jiabao fordert daher den Fokus verstärkt auf die Binnennachfrage zu lenken. Die weiterhin hohen Unsicherheiten in der Eurozone und die globale Konjunkturschwäche würden die chinesischen Exporte auch in naher Zukunft weiter belasten, so der Premierminister.
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