China: Beschleunigte Wachstumsabschwächung, aber mit Lichtblicken
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1. Das Wachstum des chinesischen Bruttoinlandsprodukts hat sich erwartungsgemäß im dritten Quartal auf 6,8 % yoy nach 9,0 % yoy im zweiten Quartal abgeschwächt (Bloomberg-Median: 6,8 %; DekaBank: 7,5 %). Für das gesamte Jahr 2008 betrug das jahresdurchschnittliche Wachstum 9,0 %. Das Wachstum für das Jahr 2007 wurde vor wenigen Tagen von 11,9 % auf 13,0 % revidiert. Die Abschwächung im vierten Quartal 2008 ist vor allem auf das deutlich geringere Plus im Industriesektor zurückzuführen (Q4/08: 9,3 % yoy; Q3/08: 10,5 % yoy). Auslöser für die Misere des Industriesektors sind vor allem die Schwäche der Exporte als Folge der globalen Wachstumsabschwächung und die damit einhergehende Zurückhaltung in der Investitionstätigkeit.
2. Einige Lichtblicke sind am Horizont zu sehen: Bei der Kreditvergabe zeichnet sich im November und Dezember eine Entspannung ab, und die von der Regierung eingeführten fiskal- und geldpolitischen Maßnahmen scheinen nun Wirkung zu zeigen. Die Industrieproduktion ist zudem im Dezember überraschend stark gestiegen (5,7 % yoy; Bloomberg-Median: 4,2 %; November: 5,4 %).
3. Für die Prognostiker beginnt jedoch eine schwierige Zeit. Das dieses Jahr im Januar stattfindende chinesischen Neujahrsfest – im Jahr 2008 fand das Fest im Februar statt – und die Mehrwertsteuerbefreiung für die Investitionen der Unternehmen werden zu starken Verzerrungen in den kommenden Monaten führen: Wir bereiten uns auf einen Blindflug vor. Trotz aller Schwierigkeiten wagen wir eine Prognose: Wir rechnen für das gesamte Jahr 2009 wir mit einem jahresdurchschnittlichen Wachstum von 6,8 %.
4. Die Inflationsrate ist im Dezember deutlich stärker als erwartet auf 1,2 % yoy von 2,4 % yoy im November gesunken (Bloomberg-Median: 1,6 % yoy; Dekabank: 1,5 % yoy). Somit setzt sich der Trend zu einer Moderierung der Inflation fort. Dies ist vor allem von der Entwicklung der Nahrungsmittelpreise geprägt. Die Gefahr einer Rückkehr zur Deflation ist zwar gegeben, sollte aber nicht langfristig anhalten. Die fallenden Rohstoffpreise dürften hingegen für den ersten Rückgang des Erzeugerpreisindex gegenüber dem Vorjahr – zum ersten Mal seit dem Jahre 2002 – verantwortlich sein. Der Druck auf die Erzeugerpreise sollte etwas länger anhalten, auch wenn einzelne Rohstoffpreise – wie Zement oder Stahl – bereits eine Bodenbildung andeuten.
Quelle: DekaBank
Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.
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