Kommentar
11:35 Uhr, 11.11.2009

China: Aufschwung hält unvermindert an

1. Die heute veröffentlichten Zahlen belegen, dass sich der Aufschwung der chinesischen Volkswirtschaft unvermindert fortsetzt. Die Industrieproduktion ist im Oktober mit 16,1 % yoy deutlich schneller gewachsen als im September (13,9 % yoy) und auch kräftiger als erwartet (Bloomberg-Konsensus: +15,5% yoy). Haupttreiber auf der Verwendungsseite bleiben die Investitionen, die in den ersten zehn Monaten des Jahres um 33,1% gegenüber dem Vorjahreszeitraum angestiegen sind, sowie der Private Konsum: Die Einzelhandelsumsätze sind im Oktober um 16,2% yoy gestiegen (September: 15,5%).

2. Die Exporte lagen im Oktober 13,8% unter dem Vorjahresniveau (September: -15,2% yoy). Überraschend ist der Rückgang der Importe um 6,4% yoy, da diese noch im September nur um 3,5% yoy gesunken waren. Obwohl die Importe in der Regel einen gewissen Vorlauf gegenüber den Exporten haben, sehen wir hierin keine Trendwende. Die rasche konjunkturelle Erholung in Asien ex Japan sowie die Stabilisierung in den Industriestaaten sollte dazu führen, dass sich die Exporte in den kommenden Monaten weiter erholen. Aufgrund des Exporteinbruchs ab November 2008 sollten die Jahresveränderungsraten durch den Basiseffekt bereits ab November wieder ein positives Vorzeichen aufweisen.

3. Die Kreditneuvergabe ist im Oktober auf 253 Mrd. RMB gefallen (September: 517 Mrd. RMB). Dies ist nach unserer Einschätzung vor allem durch Vorzieheffekte begründet, weil für einige Projekte Zuschüsse der Zentralregierung bis Ende September beantragt werden mussten. Die Entwicklung der Kreditvergabe in den vergangenen Monaten ist mit unserem Bild einer leicht abnehmenden Investitionsdynamik in den kommenden Monaten vereinbar. Wir können jedoch bisher keine Anzeichen dafür erkennen, dass die Regierung die Konjunktur über die Kreditvergabe signifikant abbremsen möchte.

4. Die Verbraucherpreise entwickeln sich im Rahmen der Erwartungen. Die Konsumentenpreise sind im Oktober um 0,5% yoy gesunken (Bloomberg-Konsensus: -0,4% yoy; Dekabank: -0,5% yoy; September: -0,8% yoy). Wir erwarten nach wie vor, dass die Inflationsrate noch vor Jahresende wieder in den positiven Bereich zurückkehrt.

5. Aufgrund der anhaltend hohen Wirtschaftsdynamik in China und dem Rest von Asien ex Japan heben wir unsere Wachstumsprognose für das chinesische Bruttoinlandsprodukt für 2010 von 8,6% auf 9,5% an.

Quelle: DekaBank

Die DekaBank ist im Jahr 1999 aus der Fusion von Deutsche Girozentrale - Deutsche Kommunalbank- und DekaBank GmbH hervorgegangen. Die Gesellschaft ist als Zentralinstitut der deutschen Sparkassenorganisation im Investmentfondsgeschäft aktiv. Mit einem Fondsvolumen von mehr als 135 Mrd. Euro und über fünf Millionen betreuten Depots gehört die DekaBank zu den größten Finanzdienstleistern Deutschlands. Im Publikumsfondsgeschäft hält der DekaBank-Konzern einen Marktanteil von etwa 20 Prozent.

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