Chico hält sich einen Revolver an den Kopf und spielt "Ich shorte den Nasdaq bei 1.400, ich shorte ihn nicht, ich shorte ..."

Chic hat gesehen, dass in unserem Kursziel-Fahrplan für den Nasdaq100 bei 1.400 Punkten voraussichtlich endlich mit einem Rücksetzer zu rechnen ist. Deshalb spielt sich Folgendes in Chics plüschigem Cortex ab.

Chico: Wenn ich schon nicht bisher in die Rallye hineinkaufen konnte, dann shorte ich sie doch einfach, weil sie jetzt überhitzt ist. Da schau her, bei 1.400 Punkten kreuzt eine Widerstandslinie. Also ist bei 1.400 Punkten die Wahrscheinlichkeit erhöht, dass der Index nach unten abprallt. Ich werde mich auf die Lauer legen und den Nasdaq100 über ein Shortzertifkat bei 1.400 Punkten leerverkaufen, kurz shorten.

Chicos Bekannter mit dem wohlfeil klingenden Namen Paco fragt kurz, was es mit Shortselling auf sich hat. "Kann man das essen ?"

Chico: Du Paco, das weiß doch heutzutage fast jeder Anleger. Mittels Shortselling (kurz Shorting) kannst du an fallenden Kursen partizipieren. Fallende Kurse von Aktien, fallende Kurse von Indizes, fallende Kurse von Devisen, fallende Kurse von Rohstoffen, fallende Trainer bei großen Fußballclubs. Bei Aktien kann man direkt leerverkaufen, indem man einfach die Transaktionsreihenfolge vertauscht. Du verkaufst also erst die Aktie, die du gar nicht im Depot hast, und kaufst sie zurück, wenn sie gefallen ist. Die Differenz ist dein Gewinn. Bei Indizes, Rohstoffen oder Devisen shortest du mit Tradinginstrumenten wie beispielsweise Hebelzertifikaten (Knock-Out Produkten), CFDs oder aber als Profi direkt über den Future und die Currencies.

Chico kramt dann nochmals den Chart aus der aktuellen Nasdaq-Analyse hervor. Er zeigt mit dem dicken plüschigen Finger auf die Marke von 1.400 und sagt voller Überzeugung: Da wird das Teil geshortet!

Was ihn allerdings brennend interessiert, ist der Ursprung der schwarzen Widerstandslinie.

Chico: "Herr Weygand, könnten Sie mir vielleicht die Herleitung der Linie erklären ? Ist diese Linie überhaupt wichtig ?"

Weygand : Chic, schau dir einfach den folgenden Chart an. Der vollständige Verlauf besagter Linie ist zu erkennen. Diese Linie hat 3 klar definierte Auflagepunkte, diese Linie ist formationstechnisch relevant. Deshalb muß man sie Ernst nehmen.

Weygand: Schau dir auch die folgende Chartgrafik an. Zusätzlich zu den Trendlinien habe ich hier die Fibonacci Retracements eingeblendet. Bei Fibos geht es ähnlich wie bei Trendlinien darum zu erkennen, ob sich Marktteilnehmer daran orientieren. Und Chico, wenn du mal genau hinschaust, machen sie es in diesem Fall sogar sehr genau. Das 38er Retracement liegt im Bereich der 1.400er Marke, das 61er Retracement liegt im Bereich des 1.700er Rallye-Ziels. Und wie der Zufall es will, liegt das 25er Retracement exakt auf dem Niveau der Nackenlinie des Doppelbodens, der die laufende Rallye angestoßen hat.

Die 1.400er und die 1.700er Marke sind aus charttechnischer Sicht insofern sehr wichtige Marken. An ihnen kommt keiner herum!

Weygand: Aber ein guter Rat, Chico und auch an dich Paco. Wenn eine Rallye so durchgehend verläuft, wenn eine Rally zudem von so vielen Sektoren getragen wird, verbietet es sich gerade zu in eine solche impulsive Bewegung hinzushorten. Aufgrund der Stärke des laufenden Anstiegs besteht die Möglichkeit, dass die 1.400er Marke kurzzeitig überwunden wird. Wenn du mit engem Stop arbeitest, fliegt dir deine Shortposition also sofort um die Ohren. Shorten von starken Aufwärtstrends ist vergleichbar mit russischem Roulette.

Selbst dann, wenn der Short aufgeht und der Nasdaq relativ genau von 1.400 Punkten nach unten abprallt, hast du kein gutes Chance/Risiko Profil. Der Abpraller kann recht schnell wieder aufgefangen werden. Du wärest also richtig eingestiegen, würdest aber durch zu schnell wieder einsetzende Anschlußkäufe aus der Position gedrückt werden.

Chico: Dann drehe ich den Spieß um. Ich warte einfach, was bei 1.400 Punkten passiert und versuche mich in den Rücksetzer neu einzukaufen, um von dem Anstieg bis 1.700 Punkte zu profitieren!

Weygand: Gut kombiniert! So handelst du nämlich in Richtung des übergeordneten kurz- bis mittelfristigen Trend. Und der weist nach oben. Wenn du den Rücksetzer handeln willst, - sofern er überhaupt kommt! -, halte dir aber immer ausreichend Pulver trocken. Möglicherweise bedarf es einiger Versuche sich einzuklinken.

Chico: Ist das wirklich nur eine Bärenmarktrallye ? Die Nachrichtenlage hellt sich doch merklich auf. Die Banken verdienen wieder Geld ...

Weygand: Ja, leider handelt es sich aus heutiger Sicht um eine Bärenmarktrallye. Wir rechnen mit hoher Wahrscheinlichkeit anschließend nochmals mit einer größeren Korrekturausdehnung. Chico, wenn du weitere Fragen hast. Schau einfach bei uns auf der Invest in Stuttgart vorbei. GodmodeTrader/BöerseGo AG findest du in Halle 1, Stand 1G53. Der Eintritt ist kostenlos, wenn du dich über uns anmeldest ... S. anbei http://www.godmode-trader.de/invest/

Hinweis der Redaktion: Wer ist Chico ? Chico ist a) das Maskottchen von GodmodeTrader und b) im Sinne eines fiktiven Anlegers zu verstehen. Bei unserer Arbeit auf GodmodeTrader erreicht uns fortlaufend Feedback der facettenreichen Anlegerschaft. Anleger unterschiedlicher Colour stellen Fragen, äußern sich zu Anlagethemen und Finanzmärkten, berichten von persönlichen Erlebnissen. All das wird in der "Person" des Chico verarbeitet und für die Gesamtheit in einzelnen Artikeln publiziert.