Checkliste für den Tiefpunkt: Wir sind fast da!
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Erwähnte Instrumente
- S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 3.674,84 Pkt (S&P)
Die Analysten des Finanzdienstleisters Oppenheimer haben eine Checkliste entwickelt, die zeigen soll, wann der US-Aktienmarkt voraussichtlich seinen Tiefpunkt erreicht hat und wieder steigen kann. Wie Oppenheimer Ende der vergangenen Woche mitteilte, sind inzwischen sieben von zehn Punkten der Checkliste abgehakt.
"In Bezug auf unsere Markttief-Checkliste haben sieben von zehn Indikatoren ihre Mindest-Schwellenwerte erreicht, sind aber [noch] nicht so extrem [negativ] wie in den Jahren 2009 oder 2020“, schrieb Oppenheimer-Analyst Ari Wald in einer Mitteilung an die Kunden.
Die Checkliste beinhaltet unter anderem Punkte zu den bisherigen Kursverlusten am Markt, zur Dauer des Kursrutsches und zur Anzahl von Aktien die noch über einem gleitenden Durchschnitt mit einer Periodenlänge von 200 Tagen (SMA 200) notieren.
Drei Punkte auf der Checkliste sind noch nicht erfüllt: Die Mindestlänge des Abverkaufs von sieben Monaten ist noch nicht erreicht, die Anzahl der Aktien mit neuen 52-Wochen-Hochs minus der Anzahl Aktien mit neuen 52-Wochen-Tiefs an der NYSE ist noch nicht auf minus 1000 oder darunter gefallen und der Zehn-Tages-Durchschnitt der Put/Call-Ratio ist noch nicht auf 1,0 oder größer gestiegen, sondern stand zuletzt knapp darunter bei 0,98.
Die Oppenheimer-Analysten haben auch analysiert, wie der Aktienmarkt normalerweise auf eine Zinserhöhung um 0,75 Prozentpunkte, wie sie die US-Notenbank Fed in der vergangenen Woche verkündet hat, reagiert. Vor der Erhöhung in der vergangenen Woche gab es laut der Analyse seit dem Jahr 1958 insgesamt 11 Zinserhöhungen durch die Fed um 0,75 Prozentpunkte oder mehr. In jeweils acht von 11 Fällen stand der S&P 500 nach 13 Wochen, nach 26 Wochen und nach 52 Wochen höher als vor der starken Zinserhöhung. Im Durchschnitt stand der S&P 500 nach 13 Wochen 2,7 Prozent höher, nach 26 Wochen 4,1 Prozent höher und nach 52 Wochen 8,8 Prozent höher.
Wie in der Analyse auch angemerkt wird, hat der S&P 500 in der vergangenen Woche ein neues 18-Monats-Tief erreicht. Obwohl man dies eigentlich für die Definition eines Bärenzyklus verwende und nicht als Signal, habe der Aktienmarkt sowohl 2016 als auch 2018 und 2020 kurz nach dem Erreichen des 18-Wochen-Tiefs wieder nach oben gedreht, heißt es in der Oppenheimer-Analyse.
Unterdessen hat die Bank of America in einer ebenfalls Ende der vergangenen Woche veröffentlichten Kundennotiz den aktuellen Bärenmarkt mit der Geschichte verglichen. Der Auswertung zufolge dauerte der durchschnittliche Bärenmarkt am US-Aktienmarkt 289 Tage und ließ den Markt um durchschnittlich 37,3 Prozent fallen.
Geht man nach dem "typischen Bärenmarkt", würde der S&P 500 demnach bei 3.000 Punkten einen Boden finden. Der S&P 500 stand zuletzt rund 23,6 Prozent unter seinem Allzeithoch auf Schlusskursbasis, das Anfang Januar 2022 erreicht wurde.
Würde der Markt bei 3.000 Punkten tatsächlich einen Boden finden, könnten sich Anleger in der Folgezeit auf kräftige Kursgewinne freuen. Würde auf die Bodenbildung ein typischer Bullenmarkt folgen, würde dieser 64 Monate andauern und den S&P 500 auf 6.000 Punkte steigen lassen, heißt es in der Analyse der Bank of America.
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Nach einer deutlichen Bärenmarktrally, kann ich mir deutlich tiefere Tiefs vorstellen, da die Märkte seit 2009 nie einen Rückgang von 12-24 Monaten gesehen hat. Wenn ich mir viele Langfristcharts anschaue, dann ist das aktuell nur ein minimaler Knick im Chart und an einen Crash, würde man dabei nie kommen.
Vermutlich nicht, nein. Jeder Bärenmarkt bringt natürlich wieder andere Sektoren hervor, die besonders gut laufen. Bei den Tech-Schwergewichten wie Apple und Microsoft (da bin ich investiert) kann ich mir sehr gut vorstellen, dass sie auch in einem neuen Bullenmarkt gut abschneiden werden. Auch der Technologiesektor dürfte insgesamt interessant bleiben, einfach wegen der rasanten technischen Entwicklungen. Viele der besonders abgestraften Unternehmen konnten aber letztlich die hochgesteckten Erwartungen nicht erfüllen, die in sie gesteckt wurden. Davon dürften die meisten nicht mehr wiederkommen. So war es ja nach dem Platzen der Internetblase nach 2000 auch. Eine Handvoll haben überlebt und einzelne sind zu Giganten geworden (Amazon), aber das war eindeutig eine kleine Minderheit. Von den allermeisten hat man letztlich nichts mehr gehört...
Danke für den aufschlussreichen Artikel. Dann freuen wir uns mal auf den Aufschwung. Aber welche Aktien sind besonders abgestraft worden (hohe Verschulung? Hohe Bewertung? Tech? Konsum?) werden profitieren? Nicht unbedingt die gleichen, oder doch?