Kommentar
01:00 Uhr, 14.05.2009

Chartanalyse mittelfristig immer WICHTIGER - Gegenwehr zwecklos!

Keine Frage, die Märkte sind in den letzten Jahren deutlich volatiler geworden. Mittelfristige Trends, einmal nach oben gerichtet, dann wieder nach unten gerichtet, wechseln sich immer rascher ab. Seit dem Platzen der Internetblase im Jahr 2000 und dem damit verbundenen Crash ist das Marktumfeld für Investoren unberechenbarer geworden. Dies entspricht der makro-ökonomischen Entwicklung.

Schauen Sie sich einfach einmal die folgende Chartgallerie an. Sie sehen das ständige Hin und Her ausgeprägter mittelfristiger Trends. Der Markt kippt von einem Extrem ins andere. Als Anleger müssen Sie sich auf diese exzessive Volatilität einstellen. Sie müssen reagieren, Sie müssen mit Ihrem Anlagestil adaptieren. Und soviel ist auch klar: Sie müssen aktiver handeln.

Mittels charttechnischer Analyse läßt sich von dieser Schwankungsbreite der Finanzmärkte ausgezeichnet partizipieren, weil Sie schlichtweg präziser Ihre Anlageentscheidungen timen können.

Marktteilnehmer sind ständig auf der Suche nach dem nächsten Mega-Trend. Solar? Rohstoffe? Wasser? China? Osteuropa? Oder doch wieder Technologie?

Die Sondierung des "richtigen Einstiegs", des "richtigen Trends" und der Stärke eines vorliegenden Trends ist auch für den Investor wichtiger denn je geworden.

Kostolanys Rat, gute Aktien zu kaufen und dann für die nächsten 10 Jahre eine Schlaftablette zu nehmen, hat für anhaltende Trendmärkte Berechtigung. Während der Marktphase, in der Kostolany diesen Ratschlag erteilte, war er sinnvoll. Man sollte dem Mann insofern nachträglich nicht unrecht tun.

Marktteilnehmer, die allerdings den Bärenmarkt 2000-2002 miterlebt haben, sind eben durch diesen psychisch konditioniert. Wer auf eine heiße Herdplatte fast, der wird sich sein ganzes Leben lang im Bereich von Herdplatten sehr vorsichtig aufhalten. Anders ausgedrückt. Wenn einem Marktakteur einmal beim Investieren mit der Schlaftablette Kapital "abhanden gekommen" ist, wird er nach dieser unschönen Erfahrung sein Anlageverhalten ändern. Es sei denn er zäh im Denken, unbelehrbar, uneinsichtig oder aber gar ein Spieler.

Mittelfristig und langfristig ausgerichtete Anleger machen sich richtigerweise und nachvollzeihbarerweise hauptsächlich die fundamentale Analyse für Ihre Anlageentscheidungen zunutze. Die zentrale Frage, die es im Rahmen des Value-Investings zu beantworten gilt, ist die Folgende: Ist eine Aktie überbewertet oder unterbewertet ? Wenn die Aktienkurse soweit gefallen sind, dass sie unterbewertet sind, kauft der Value-Investor. Dieses Vorgehen setzt voraus, dass der Value-Investor eine fundamentale Unterbewertung tatsächlich adäquat erkennen kann.

Es ist hinzuzufügen, dass fundamentale Unterbewertungen sehr lange anhalten können.

Der Ansatz des Value-Investings ist insofern sehr interessant, da bei adäquater Vorgehensweise zu günstigen Bewertungen gekauft wird und darauf gesetzt wird, dass die gefundenen Unterbewertungen auf jeden Fall "irgendwann", also auf langfristige Sicht, wieder austariert werden. Der Anspruch das große Tief zu kaufen, besteht überhaupt nicht. Zwischenzeitliche Kursverluste in erheblicher Höhe werden akzeptiert, weil auf die hohe Trefferquote der Anlageentscheidungen spekuliert wird. Es ist mir eine Freude bei der Beschreibung dieses Kontexts die Begrifflichkeit "spekulieren" zu verwenden.

Aber! In der aktuell laufenden Dekade seit 2000 haben es eben diese langfristig ausgerichteten Anleger schwieriger. Ich verweise nochmals auf obige Chartgallerie. Auf Sicht von Jahren pendelt der Markt in extremen Bewegungen hin und her. So sehr er sich auch wehren mag, aber auch ein langfristig ausgerichteter Investor gerät unter Zugzwang, was das Timing anbelangt.

Deshalb ist festzustellen, dass charttechnische Analyse nun auch in dieser großen, elitären Anlegergruppe eine zusehends wichtigere Rolle spielt. Insbesondere bei der Auswertung des mittelfristigen Zeitfensters liefert die Chartanalyse nämlich ausgezeichnete prognostische Ergebnisse.

Die fundamentale Analyse als übergeordnete Basis kombiniert mit der charttechnischen Analyse stellt sich als sinnvolle Kombination heraus.

Beste Grüße,
Ihr Harald Weygand


Charttechnik kurzfristig unerlässlich! - Sie können so Sekunden und Stunden gehebelt tradenDatum 06.05.2009 - Uhrzeit 01:00
Der kurzfristige Handel an den Finanzmärkten wird in Scalptrading, Swingtrading, Positionstrading unterteilt. Diese Kategorisierung hat alleine das zeitliche Moment als Kriterium.

Scalptrading: Trading insbesondere von Indexfutures, (Bonds-Futures), Devisen, aber auch liquiden Aktien im Sekunden- und Minutenbereich.

Swingtrading: Trading im Stundenbereich, maximal 1-2 Handelstage.

Positionstrading: Trading jeglichen Finanzinstruments auf Sicht von Tagen bis Wochen, maximal einigen wenigen Monaten.

Es besteht Konsens darüber, dass der Handel im kurzfristigen Zeitfenster weitgehend basierend auf charttechnischer Analyse erfolgt. Ohne Charttechnik geht kurzfristig nichts. Es gibt zwar das Newstrading (als nicht Charttechnik-basiertes Trading) von niedrigkapitalisierten Aktien, aber es ist als eher untergeordnet einzuordnen.

Kursbewegungen im kurzfristigen Zeitfenster erfolgen sehr oft völlig unabhängig von Fundamentaldaten und konkreten Nachrichten. So kann der Aktienkurs fallen, obwohl ein Unternehmen besser erwartete Quartalszahlen und einen exzellenten Ausblick präsentieren konnte. Der Ölpreis kann plötzlich ansteigen, obwohl die Öl-Lager nachweislich überquellen, in den großen Häfen wie Rotterdam ganze Tankerflotten als Speicher von physischem Öl liegen und um das fiktive Beispiel auf die Höhe zu treiben, gleichzeitig noch neue Ölfelder entdeckt werden.

Viele Anleger werden aus eigener Erfahrung der Aussage zustimmen, dass Kursreaktionen auf Nachrichten oftmals nicht nachvollziehbar sind. Der Kurs kann nach einer Nachricht steigen oder fallen. Zwischen einem Nachrichtentypus und der darauffolgenden Kursreaktion liegt schlichtweg keine wie auch immer geartete Korrelation vor. Mal ist es "Sell on good news", dann wieder ein "buy on good news". Wenn keine Korrelation vorliegt, kein erkennbarer Zusammenhang, dann kann der Anleger auch keine konkrete Erwartungshaltung bezgl. des voraussichtlichen Kursverlaufs entwickeln. Und letztere benötigt er, um den Markt handeln zu können.

Deshalb schließt sich an dieser Stelle der Kreis dieses Artikels. Kurzfristige Kursbewegungen, - seien sie im Minuten-, Stunden- oder Tagesbereich angesiedelt -, lassen sich hervorragend mittels chattechnischer Analyse prognostisch eingrenzen. Mittels charttechnischer Analyse können Sie sondieren, wo potentielle Intraday-Böden, Intraday-Kursziele und mögliche obere Trendwenden liegen. Je präziser Sie das Intraday-Kursgeschehen eingrenzen können, desto enger können Sie Ihre Stoploss platzieren. Je enger Sie Ihr Stop setzen können, desto größere Positionen können Sie aufbauen, desto größer können Sie also den Hebel wählen.

Apropos kurzfristiger Börsenhandel, sprich Trading.

Bevorzugt eingesetzte Handelsinstrumente sind Aktien, Futures, Hebelzertifikate, Optionsscheine, CFDs und mittlerweile auch hier in Deutschland ETFs.

Bei Futures, Devisen und CFDs werden auf Margin gehandelt. Mit wenig Eigenkapital lassen sich somit größere Positionen am Markt bewegen. Der hohe Hebel lockt viele Trader. Darunter auch viele unerfahrene Neulinge. Dies lässt sich Tag täglich an den Kursbewegungen innerhalb dieser "Leverage"-Märkte erkennen. Kurzfristige heftige Kursschwankungen im Intradayverlauf ohne jeglichen Nachrichtenbezug beruhen nicht selten darauf, dass es wieder einmal Trader auf dem falschen Fuß erwischt haben könnte.

Es gibt unterschiedlichste Tradingstrategien für den kurzfristigen Handel. Jeder Akteur muß dann die Vorgehensweise und das Tradinginstrument auswählen, das am besten zu seinem Charakter, zu seinem Naturell paßt.

Abschließend möchte ich noch einen wichtigen Rat hinterherschicken. Kurzfristig zu handeln, sollte nicht mit "schnell reich werden" verwechselt werden. Basis eines konstant erfolgreichen kurzfristigen Handels ist das Anwenden von Risiko- und Moneysmanagement. Ohne letztgenanntes strikt zu berücksichtigen, können Sie zeitweise Glück haben und hohe Gewinne einfahren, dann aber plötzlich gibt es einen Knall und "alles" ist wieder weg. Anbei ein Zitat, das Kollege Scherer von HSBC Trinkaus in einer seiner Präsentationen genannt hat. Es gefällt mir. Ich habe es übernommen.

"In meiner ganzen Berufserfahrung habe ich kein einziges Mal ein Schiff in Seenot gesehen. In all meinen Jahren auf See bin ich niemals schiffbrüchig gewesen, und niemals war ich in einer Situation, die drohte in irgendeiner Art von Desaster zu enden.“

E.J. Smith, Kapitän zur See, 1907 5 Jahre später Kapitän der „Titanic“

Dem Daytrading in seinen wesentlichen Facetten widmet sich unsere Daytradingseite :

[Link "http://www.godmode-trader.de/daytrading/" auf www.godmode-trader.de/... nicht mehr verfügbar]

Jeden Dienstag von 15.00-17.00 Uhr können Sie dort kostenlos (!) das LIVE Scalptrading Webinar mit Heiko Behrendt und jeden Mittwoch ab 10:30 das LIVE DAX Futures Swingtrading Webinar mit Jamal Assakali besuchen. Tragen Sie sich einfach in die beiden Verteiler ein ...

Beste Grüße,
Ihr Harald Weygand

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Über den Experten

Harald Weygand
Harald Weygand
Head of Trading

Harald Weygand entschied sich nach dem Zweiten Staatsexamen in Medizin, einer weiteren wirklichen Leidenschaft, dem charttechnischen Analysieren der Märkte und dem Trading, nachzugehen. Nach längerem, intensivem Studium der Theorie ist Weygand als Profi-Trader seit 1998 am Markt aktiv. Im Jahr 2000 war er einer der Gründer der stock3 AG und des Portals www.stock3.com. Dort ist er für die charttechnische Analyse von Aktien, Indizes, Rohstoffen, Devisen und Anleihen zuständig. Über die Branche hinaus bekannt ist der Profi-Trader für seine Finanzmarktanalysen sowie aufgrund seiner Live-Analysen auf Anlegerveranstaltungen und Messen.

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