Analyse
18:34 Uhr, 07.03.2016

Chartanalyse Gold - Allen Krisen zum Trotz

Gold im Big Picture - die detaillierte Chartanalyse von Karin Roller nimmt das gelbe Edelmetall genau auf den Prüfstand. Trotz aller Kursverluste der vergangenen Jahre ist ein Longszenario nicht auszuschließen.

Erwähnte Instrumente

  • Gold
    ISIN: XC0009655157Kopiert
    Kursstand: 1.270,68 $/Unze (Deutsche Bank Indikation) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung

Allen Krisen zum Trotz ist Gold in den letzten Jahren nicht durch die Decke geknallt. Das Allzeithoch bei 1921 USD je Feinunze Gold (ca. 31,1 Gramm) stammt vom September 2011 und ist fast 5 Jahre alt. Von da an ging es nur abwärts auf 1046 USD im Dezember 2015. Ausgehend vom Tief 1999 bei 252 USD bis zum ATH wurde diese Aufwärtsbewegung um etwas über 50 % korrigiert. Interessant ist die lange Seitwärtsbewegung um die 38 %. (Abbildung 1). Über ein Jahr klebte der Goldpreis förmlich an diesem markanten Fibo-Retracement. Die 50 % wurden im Sommer 2015 erreicht und zäh verteidigt. Ende 2015 bildete sich ein Morning Star mit einem Tief bei 1.046 USD aus – das ist eine relativ zuverlässige Umkehrformation. Seither geht es kräftig nach oben.

Chartanalyse Gold in USD/Feinunze, Monatschart von 1998 - 2016 mit Fibonacci-Retracements

Abbildung 1: Gold in USD/Feinunze, Monatschart von 1998 - 2016 mit Fibonacci-Retracements

Die Goldbullen – und nicht nur die – haben erkannt, das sich seit diesem Tief Ende letzten Jahres etwas Entscheidendes geändert hat: Die ab 2012 eingezeichnete Abwärtstrendlinie wurde gebrochen, und zwar ziemlich zeitgleich mit der 200 Tage Linie. Diese ist seither wieder steigend. Über die letzten Monate hat sich ein fallender Keil ausgebildet. In Abbildung 2 wird die obere Begrenzung durch die rote Abwärtstrendlinie gebildet, die untere Begrenzung durch die blaue Linie. An einem Boden ausgebildet gibt ein fallender Keil einen Hinweis, dass der Bärenmarkt möglicherweise beendet ist. Ein weiteres Anzeichen dafür ist, dass das letzte Hoch, die 1.191 US Dollar vom 15.10.2015, mit einem 5 prozentigen Tagesgewinn im Februar herausgenommen wurden (grüne Linie). Die weiteren grünen Linien markieren die letzten Swing Highs bei 1.307 USD, 1.345 USD, 1.390 USD und 1.433 USD. Das sind die nächsten Widerstandsmarken.

Seit der kräftigen Aufwärtsbewegung verläuft das Gold in einem kleinen, aufsteigenden Dreieck (Abbildung 3). Die Oberkante des Dreiecks notiert an dem 23,6 % Fibonacci-Retracement (Stand 04.03.2016), bezogen auf die Abwärtsbewegung vom ATH bis zum Tief im Dezember 2015.

Chartanalyse Gold in USD/Feinunze, Wochenchart mit Fibonacci-Retracements (in rot), einer gebrochenen Abwärtstrendlinie und einem fallenden Keil als Bodenbildung

Abbildung 2: Gold in USD/Feinunze, Wochenchart mit Fibonacci-Retracements (in rot), einer gebrochenen Abwärtstrendlinie und einem fallenden Keil als Bodenbildung

Eine Korrektur bis zu den 23,6 % fällt unter die Rubrik „schwacher“ Korrektur. Eine Korrektur zu den 38,2 % oder den 50 % ist „normal“ und die 61,8 % sind nicht außergewöhnlich. Werden die Fibo-Retracements mit wichtigen Chartmarken kombiniert, dann rückt als nächstes Gold-Kursziel die 38,2 % bei 1.380 USD ins Blickfeld, denn nur wenige Dollar drüber liegt das 2014er Hoch bei 1.390 USD und die runden 1.400 USD haben 2013 mehrfach als Unterstützung oder Widerstandsniveau gedient. Beim 50 % Retracement bei 1.483 USD endete eine kleine Aufwärts-Korrektur vom Frühling 2013 und die 61,8 % schließlich sind eine sehr relevante Kurszone, denn die ca. 1.600 USD wurden 2011-2013 in aller Ausgiebigkeit getestet. Das Erreichen des 50 % und 61,8 % Retracements sind noch ungelegte Eier, aber sobald das Gold aus dem als bullisch geltenden aufsteigenden Dreieck nach oben ausbricht, werden die 38,2 % bei ca. 1.400 US Dollar als nächstes Longkursziel aktiviert. Wichtig zu erwähnen, dass es sich bei den Fibonacci-Retracements um Zielzonen handelt und nicht zwingend um „Punktlandungen“.

Was „spricht“ Ichimoku? Im Tageschart (Abbildung 3) sind die letzten Monate des Goldpreises mit Ichimoku abgebildet. Nun – der Long-Kumo-Breakout erfolgte fast zeitgleich mit dem Bruch des 200er SMA. Wobei der letzte Long-Kumo-Breakout ein false Breakout war! In der Zwischenzeit notiert der Goldpreis weit über der Wolke und alle Ichimoku-Signale stehen auf Long.

Bei dem starken Anstieg seit Anfang des Jahres ist ein Rücksetzer einzuplanen. Dieser kann Gold auf jeden Fall an die Wolke oder sogar bis an die 200 Tage Linie beziehungsweise die Abwärtstrendlinie zurückbringen. Mit dem MACDH hat sich eine veritable Divergenz ausgebildet – das spricht für eine Korrektur. Erst wenn das Gold unter das Tief des Dreiecks bei ca. 1.190 USD fällt wird die Wahrscheinlichkeit des Rücksetzers hoch – der bietet dann aber Chancen zum Aufstocken der Positionen oder auch zum günstigen Einstieg. Das Long-Szenario wird hinfällig, wenn es unter das Tief bei 1.046 USD geht.

Chartanalyse Gold in USD/Feinunze, Tageschart mit Ichimoku, den Unterstützungslinien (in grün) und der Widerstandslinie (in rot) sowie dem steigenden Dreieck (in grün)

Abbildung 3: Gold in USD/Feinunze, Tageschart mit Ichimoku, den Unterstützungslinien (in grün) und der Widerstandslinie (in rot) sowie dem steigenden Dreieck (in grün)

In dieser Analyse verwende ich fast alle Methoden der Technische Analyse, die ich für mein tägliches Trading verwende: Dow Theorie / Markttechnik + Fibonacci + Ichimoku + Elliott-Waves.

Vor dem erfolgreichen Trade steht die ausführliche Analyse. Damit werden folgende wichtigen Fragen beantwortet: Befindet sich das Underlying in einem Impuls oder in einer Korrektur? Davon hängt ab, welche Fibonacci-Ratios als wahrscheinlichste Kursziele in Frage kommen. Wo liegen die signifikanten Kursmarken, die Unterstützung oder Widerstand bieten? Werden Cluster gebildet? Kann die Bewegung ohne großen Aufwand mit Elliott-Waves durchgezählt werden? Wenn ja, dann liegt ein Impuls vor und der bietet ein gutes Chance-Risiko-Verhältnis für Trades. Wenn nein, dann läuft gerade eine Korrektur – und die muss nicht unbedingt getradet werden. Gleiches gilt auch für die übergeordnete Zeitebene. Diese Methoden werden kombiniert und – wenn alles passt – liefern sie gute Einstiegs- und Ausstiegssignale.

Das Thema in meinem „Experten-Desktop“ bei Guidants ist die Technische Analyse, in der Regel angewendet auf den DAX http://go.guidants.com/de#c/Karin_Roller

Und da immer wieder Fragen zu Fibonacci gestellt werden, wie die Ratio‘s angewendet werden, wie die Ankerpunkte bestimmt werden, welche Variante in welcher Situation verwendet wird, welche Ratio’s wann wichtig sind, was ist ein Cluster, und viele mehr, gibt’s am Montag, 14.03.2016 ab 18:00 Uhr ein exklusives Online-Seminar von mir zum Thema Fibonacci. Alle Informationen zum Webinar finden Sie hier.

Wichtig: Nur Heute zum Weltfrauentag (08.03.2016) erhalten Sie mit dem Gutscheincode WF1650  ganze 50 Prozent auf mein Webinar! Ich freue mich auf Sie.

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