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12:26 Uhr, 16.03.2007

Chancen bei osteuropäischen Anleihen

Die Anleiheexperten von Fidelity International erwarten in den kommenden Monaten weiterhin weltweit stabile Rentenmärkte. Bei einzelnen Titeln erwarten die Spezialisten allerdings steigende Risiken. Diese wollen sie durch eine tiefgehende Analyse festverzinslicher Wertpapiere sowie durch eine gezielte Einzeltitelauswahl minimieren. Als besonders aussichtsreich erachten die Fidelity Fondsmanager und Analysten Investitionen in osteuropäische Anleihen.

Die derzeitige Stabilität der internationalen Anleihemärkte lässt sich laut David Meade, Head of Credit Research bei Fidelity International, vor allem auf vier Faktoren zurückführen: ein freundliches gesamtwirtschaftliches Umfeld, gute Fundamentaldaten der Unternehmen, vernünftige Anleihebewertungen sowie den großen Kapitalbedarf der Anleiheemittenten. "Momentan sprechen viele Anzeichen dafür, dass sich die positive Entwicklung fortsetzt. Die Kreditausfallraten bleiben im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt weiterhin gering", sagte Meade.

Allerdings sollten sich die Investoren trotz der freundlichen Aussichten auch auf mögliche Risiken bei einzelnen Unternehmen einstellen. Wenn Gesellschaften ihr Kapital statt zur Schuldentilgung für Fusionen und Übernahmen einsetzen oder kreditfinanzierte Zukäufe planen, sei eine erhöhte Vorsicht angebracht.

Das Fidelity Expertenteam habe in jüngster Zeit verstärkt in Osteuropa nach günstigen Investmentgelegenheiten gesucht. Das Volumen der von osteuropäischen Unternehmen herausgegebenen Anleihen wachse rasant. "Anleihen osteuropäischer Banken bieten viele langfristig aussichtsreiche Investmentchancen. Eine Reihe von Kreditinstituten aus Russland, Kasachstan und der Ukraine haben aufgrund der steigenden Nachfrage nach Verbraucherkrediten einen wachsenden Kapitalbedarf, den sie durch die Emission von Anleihen decken", erklärte Meade. Dadurch steige zwar die Vielfalt der Anlagemöglichkeiten, aber auch die Notwendigkeit einer gezielten Auswahl von Qualitätstiteln.

Für eine positive Entwicklung der osteuropäischen Anleihemärkte spreche das Interesse westeuropäischer Großbanken an Übernahmen. "Durch die Zukäufe erschließen sich die Institute Expansionsmöglichkeiten auf schnell wachsenden Märkten. Auch die zahlreichen Verbesserungen bei den Ratings für osteuropäische Staaten sowie die zunehmende Kreditnehmer-Bonität zahlreicher Banken verleihen den Märkten Auftrieb."

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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