Kommentar
13:54 Uhr, 08.01.2020

Bye, bye, Autoindustrie! Ein Nachruf

Im Jahr 2019 wurden so wenige Pkw in Deutschland produziert wie seit Mitte der 90er Jahre nicht mehr. Der Dieselskandal und die "Verkehrswende" besiegeln das Schicksal der deutschen Automobilindustrie.

Die Automobilproduktion deutscher Hersteller in Deutschland ist im vergangenen Jahr auf den tiefsten Stand seit dem Jahr 1996 gesunken. Das zeigen Zahlen des Verbands der Automobilindustrie, die in dieser Woche veröffentlicht wurden.

Nachdem die Automobilproduktion bereits 2018 um 9,3 Prozent eingebrochen war, ging es 2019 um weitere 9,0 Prozent nach unten. Im Jahr 2019 wurden noch rund 4,66 Millionen Pkw von den deutschen Autobauern in Deutschland hergestellt.

Nachdem die Autoproduktion nach dem Zweiten Weltkrieg eigentlich nur eine Richtung kannte, nämlich nach oben, ist jetzt die Trendwende da. Die Automobilindustrie in Deutschland schrumpft kräftig.

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Betrachtet man einzelne Jahre, so ist der jüngste Rückgang weniger dramatisch, als es den Anschein hat. So war die Automobilproduktion im Jahr 2009 angesichts der Finanzkrise stärker gesunken als aktuell. In den Jahren 1973 und 1993 war die Produktion sogar um mehr als 20 Prozent eingebrochen und damit deutlich stärker als aktuell.

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Im längerfristigen Bild fällt der jüngste Rückgang allerdings dramatisch aus. So lag die Automobilproduktion im Jahr 2019 um 15,3 Prozent unter dem Durchschnitt der vorangegangenen zehn Jahre. Einen so starken Rückgang gegenüber dem vorangegangenen Zehn-Jahres-Durchschnitt hat es in der Bundesrepublik zuvor noch nicht gegeben.

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Der Einbruch der Automobilproduktion wird nicht ohne Folgen für weite Teile der deutschen Wirtschaft bleiben. Die fetten Jahre sind vorbei, jedenfalls für die deutschen Autobauer und Beschäftigte in der Automobilindustrie. Deutschland steht vor einem tiefgreifenden Strukturwandel seiner Wirtschaft, der auch vielfältige Auswirkungen auf andere Branchen haben dürfte.


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76 Kommentare

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  • Revolvermann
    22:39 Uhr, 09.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • shark
    shark

    Bye, bye, Autoindustrie! Ein Nachruf

    ich glaube ihr Nachruf ist mehr als leicht verfüht .Warten wir mal ab,welche Manager mit welcher Strategie die Zukunft gestalten wollen und können

    Das E-Mobil ist auf jeden Fall nicht die Lösung und von Toyoto wird in Kürze was kommen

    Im übrigen scheinen sie die Bedeutung der Autoindustriemit ihren Zulieferern für Deutschland zu verkennen,sonst würden sie so nicht schreiben.

    09:51 Uhr, 09.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • JürgneDax
    JürgneDax

    Pferde und Kutschen sind klimaneutral

    20:33 Uhr, 08.01.2020
  • wolp
    wolp

    700 ist das Ziel, aber das ist ja nix Neues... Merci

    20:32 Uhr, 08.01.2020
    1 Antwort anzeigen
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    hinten

    18:49 Uhr, 08.01.2020
  • Gänseblümchen
    Gänseblümchen

    tja Freunde der schreibenden Kunst - jetzt sollte Daxi im 4 H LB die 399,5 raus nehmen - sonst

    wird des nix

    18:42 Uhr, 08.01.2020
    2 Antworten anzeigen
  • 1 Antwort anzeigen
  • wolp
    wolp

    Zeit wird's. Die kriminelle Energie sollte in Innovationen umgesetzt werden. Neue Verkehrskonzepte müssen her. Busse sind ein Wachstumsmarkt. Vergiss das Auto, Mobilität sieht anders aus. Und da wird richtig was gehen für die Arbeitnehmerinnen. Merci

    17:14 Uhr, 08.01.2020
    1 Antwort anzeigen

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Über den Experten

Oliver Baron
Oliver Baron
Experte für Anlagestrategien

Oliver Baron ist Finanzjournalist und seit 2007 als Experte für stock3 tätig. Er beschäftigt sich intensiv mit Anlagestrategien, der Fundamentalanalyse von Unternehmen und Märkten sowie der langfristigen Geldanlage mit Aktien und ETFs. An der Börse fasziniert Oliver Baron besonders das freie Spiel der Marktkräfte, das dazu führt, dass der Markt niemals vollständig vorhersagbar ist. Der Aktienmarkt ermöglicht es jedem, sich am wirtschaftlichen Erfolg der besten Unternehmen der Welt zu beteiligen und so langfristig Vermögen aufzubauen. In seinen Artikeln geht Oliver Baron u. a. der Frage nach, mit welchen Strategien und Produkten Privatanleger ihren Börsenerfolg langfristig maximieren können.

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