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14:17 Uhr, 04.08.2005

BVI fordert Vereinfachung der Altersvorsorge

Trotz der bislang geringen Akzeptanz der staatlich geförderten Altersvorsorge spricht sich die Investmentbranche gegen eine Pflicht zur Zusatzvorsorge aus. "Die Antwort auf den schleppenden Absatz von Riester-Verträgen sollte eine radikale Vereinfachung und Flexibilisierung des Alterssicherungssystems sein", so der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V.

Würde der Gesetzgeber die Komplexität und die Bürokratie der Riester-Rente spürbar reduzieren, steige in der Bevölkerung die Zustimmung, gibt sich der Verband überzeugt. Erst wenn die Entbürokratisierung und Flexibilisierung der Riester-Rente nicht zu einer breiteren Akzeptanz führe, solle über ein Obligatorium nachgedacht werden, so der BVI. Dabei sei es dann aber entscheidend, den Arbeitnehmern auch den finanziellen Freiraum zu verschaffen, indem man die Belastung mit Steuern und Abgaben reduziere.

Um die Altersvorsorge in Deutschland weiterzuentwickeln, verweist der BVI auf sein Konzept eines Altersvorsorge- Kontos. Darin seien nur zwei Regeln vorgesehen. Erstens dürfe über das Vermögen erst nach dem 60. Lebensjahr verfügt werden; zweitens müssten die eingezahlten Beiträge vom Produktanbieter garantiert werden. Wie das Geld im Alter verwendet wird, sei Sache des Sparers. Außerdem sei das angesparte Kapital vererblich. Auch könnten in diesem Konzept privates und betriebliches Altersvorsorge-Sparen kombiniert werden. Bei einem Jobwechsel werde das Konto ohne Formalitäten zum neuen Arbeitgeber mitgenommen. Es könne aber auch zeitweise oder dauerhaft ruhen oder ausschließlich mit Beiträgen der privaten Altersvorsorge weiter geführt werden. Bisherige "Riester-Verträge" könnten problemlos als Altersvorsorge-Konten fortgeführt werden.

Um zu einer flächendeckenden Verbreitung staatlich geförderter Altersvorsorge zu gelangen, sollten auch die bislang von der Riester-Förderung ausgenommen Bevölkerungsgruppen (z.B. Selbständige, Sozialhilfebezieher und Angehörige berufsständischer Versorgungswerke) einbezogen werden, fordert der BVI.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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