BVI fordert mehr Transparenz für Zertifikate
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Der BVI Bundesverband Investment und Asset Management e.V. hält mehr Aufklärung und Markttransparenz bei Anlagezertifikaten für notwendig. Die Komplexität der Produkte überfordere den normalen Privatanleger. "Woran es mangelt, ist eine sachliche und objektive Auseinandersetzung über das Thema Anlagezertifikate in Deutschland. Die Diskussion verdient es, etwas kritischer geführt zu werden" so Stefan Seip, Hauptgeschäftsführer des BVI, vor Journalisten in Frankfurt.
Der BVI macht darauf aufmerksam, dass bei Zertifikaten zwar mit engen Spreads, also einer geringen Differenz zwischen Kauf- und Verkaufskursen, geworben werde; die eigentliche Preisbildung bleibe aber im Dunkeln. Während die Spreads nachvollziehbar seien, könnten Privatanleger nicht beurteilen, ob der vom Emittenten gestellte Kauf- oder Verkaufskurs marktgerecht sei. Auch kontrolliere keine Aufsichtsbehörde, ob die gestellten Preise angemessen seien. "Damit ist der Anleger der Preisstellung durch den Emittenten schutzlos ausgeliefert", kritisiert Seip. Wissenschaftliche Untersuchungen belegten, dass unbeschadet eines häufig durchaus geringen Spreads die Preise bei Auflegung der Papiere um mehr als fünf Prozent über dem fairen Wert liegen, nach gut einem Jahr allerdings um mehr als drei Prozent darunter.
Das bedeute praktisch: "Dann, wenn mehrheitlich gekauft wird, sind die Kurse hoch und liegen über dem fairen Wert, später, wenn überwiegend Verkäufer auftreten, liegen die Kurse häufig unter dem fairen Wert", bemängelt der BVI-Hauptgeschäftsführer. "Wir meinen, dass Anleger dies wissen sollten, wenn sie sich für Anlagezertifikate interessieren". Auch sei häufig nicht bekannt, dass Dividenden bei Zertifikaten auf Kursindizes oder Einzelaktien vom Emittenten vereinnahmt würden und damit dem Anleger entgingen.
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