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12:59 Uhr, 18.01.2012

Bundesregierung sieht geringeres Wirtschaftswachstum 2012

Berlin (BoerseGo.de) – Die Bundesregierung hat ihre Wachstumsprognose für die deutsche Wirtschaft im Jahr 2012 leicht nach unten revidiert. Bisher ging man in Berlin von einem Wachstum von 1,0 Prozent im Gesamtjahr aus. Nun rechnet das Wirtschaftsministerium mit einem Wachstum von 0,7 Prozent (preisbereinigt von 0,5 Prozent). Im Jahr 2011 wurde hier aber noch ein Wachstum von 3,0 Prozent und im Jahr 2010 von 3,7 Prozent notiert. Für das kommende Jahr 2013 wird ein Wirtschaftswachstum von 1,6 Prozent erwartet.

Der Arbeitsmarkt dürfte sich im Jahr 2012 nach Ansicht des Wirtschaftsministeriums weiter entspannen. Die Zahl der Erwerbstätigen wird um 220.000 auf dann insgesamt 41,3 Millionen Personen höher gesehen. Die Arbeitslosenquote sollte den Prognosen zufolge auf 6,8 Prozent sinken, was dem niedrigsten Stand seit 20 Jahren entsprechen würde.

Weiterhin geht das Bundeswirtschaftsministerium davon aus, dass die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte im laufenden Jahr um durchschnittlich 3,0 Prozent steigen werden. Die Inflation wird im Gesamtjahr bei 1,8 Prozent gesehen, so dass sich die Kaufkraft weiter steigern dürfte.

Der wirtschaftliche Antrieb wird 2012 weitgehend von der starken Binnenwirtschaft getragen. Dabei sieht das Ministerium den privaten Konsum als Hauptstütze der deutschen Konjunktur. Das Wachstum der Inlandsnachfrage wird 2012 bei 1,1 Prozent gesehen, nach einem Plus von 2,2 Prozent im Jahr 2011 und von 2,4 Prozent im Jahr 2010.

"Deutschland ist und bleibt Anker für Stabilität und Wachstum in Europa. Nach zwei außergewöhnlich wachstumsstarken Jahren ist die deutsche Wirtschaft nach wie vor in einer erfreulich robusten Verfassung. Aufgrund des schwierigeren außenwirtschaftlichen Umfelds rechnen wir zwar mit einer vorübergehenden Wachstumsdelle im Winterhalbjahr. Allerdings sind wir fest davon überzeugt, dass die deutsche Wirtschaft im Jahresverlauf wieder zu einem höheren Wachstum zurückfinden wird. Maßgeblich hierfür ist der ausgesprochen positive Dreiklang aus steigender Beschäftigung, wachsenden Einkommen und stabilen Preisen. Die Bundesregierung wird mit ihrer Wirtschaftspolitik das Wachstum nach den Grundsätzen der Sozialen Marktwirtschaft stärken und verstetigen“, so der Bundesminister für Wirtschaft und Technologie Philipp Rösler.

"Stetiges Wachstum in Deutschland ist nur mit nachhaltigem Wachstum in Europa möglich. Gefordert sind deshalb entschlossene und glaubwürdige Schritte, um die Eurokrise zu überwinden. Hierfür müssen wir an den Ursachen der Krise ansetzen. Das bedeutet, in allen Ländern der Währungszone die Wettbewerbsfähigkeit nachhaltig zu verbessern und tragfähige öffentliche Finanzen zu erreichen. Nur so wird es gelingen, dass Europa insgesamt wieder auf Wachstumskurs kommt“, erklärt Rösler weiter.

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Über den Experten

Christian Zoller
Christian Zoller

Christian Zoller studierte Betriebswirtschaftslehre an der Universität Regensburg sowie an der WU Wien, mit den Schwerpunkten Investmentbanking und Corporate Finance. Seit 1995 ist er in den Bereichen Fundamentalanalyse und Technische Analyse tätig. Seine berufliche Laufbahn führte Zoller unter anderem zur Austria Presse Agentur (APA-Finance), zu BörseDaily und stock3. Zudem verfasste er Fachartikel für den Newsletter „Trendwatch“ des Heikin-Ashi-Experten Dan Valcu und ist Autor des Fachbuchs „Behavioral Finance bei Technischer Analyse“. Für die Finanzmarktanalyse verwendet Zoller unter anderem gerne Saisonalitäten, die Sentimentanalyse, Fundamentaldaten und die Charttechnik.

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