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10:33 Uhr, 13.11.2024

Bundesregierung: Indikatoren sprechen für konjunkturelle Bodenbildung

Von Andreas Kißler

DOW JONES--Indikatoren und gegenwärtige Auftragslage lassen laut Bundesregierung eine konjunkturelle Bodenbildung zur Jahreswende erwarten. "Aktuelle Stimmungsindikatoren von privaten Haushalten und aus Unternehmen wie auch eine Stabilisierung der Auftragslage in der Industrie sprechen für eine Bodenbildung der konjunkturellen Entwicklung zur Jahreswende 2024/25", erklärte das Wirtschaftsministerium in seinem jüngsten Monatsbericht. "Unsicherheiten hinsichtlich der wirtschaftlichen Folgen aus der US-Präsidentenwahl haben jedoch zugenommen."

Die jüngsten Entwicklungen zum Ausgang der US-Präsidentschaftswahl seien in den vorliegenden Indikatoren noch nicht berücksichtigt. Vor diesem Hintergrund sei nicht auszuschließen, "dass es in den kommenden Monaten zu einer erneut steigenden Unsicherheit bei privaten Haushalten und in Unternehmen mit einer entsprechenden Konsum- und Investitionszurückhaltung kommt, die die erwartete konjunkturelle Erholung weiter verzögern könnte".

Die Produktion schließe das dritte Quartal mit einem schwachen Ausklang ab, während die Auftragseingänge auch zum Quartalsende nochmals spürbar zugelegt hätten, betonte das Ministerium. Die zuletzt positive Entwicklung der Auftragseingänge insbesondere aus dem Ausland sowie die jüngste Verbesserung von Stimmungsindikatoren sprächen für eine Stabilisierung der Industriekonjunktur in den kommenden Monaten. Die Lage im Einzelhandel ohne Kfz habe sich zuletzt etwas aufgehellt. Nach der enttäuschenden Entwicklung in den zurückliegenden Monaten deuteten aktuelle Frühindikatoren auf eine Stabilisierung bei der Verbraucherstimmung in Deutschland. "Sorgen um Jobsicherheit und geopolitische Entwicklungen bleiben allerdings Risikofaktoren für eine nachhaltige Erholung des Konsumklimas."

Zur Inflation erklärte das Ministerium, angesichts des starken Rückgangs der Energiepreise im vierten Quartal 2023 dürften die negativen Vorjahresraten bald enden. "Im weiteren Verlauf des Jahres sollte die Inflation aber weiterhin moderat bleiben." Die übliche Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt bleibe aufgrund der wirtschaftlichen Schwächephase weiterhin aus, hieß es zudem. Angesichts der laut Frühindikatoren nach wie vor gedämpften Arbeitsnachfrage sei eine spürbare Belebung am Arbeitsmarkt im weiteren Jahresverlauf "nicht absehbar".

Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com

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