Bundesregierung bestellt russischen Botschafter ein
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Von Andreas Kißler
BERLIN (Dow Jones) - Die Bundesregierung hat die russische Regierung zur vollständigen Aufklärung des Todes des Regimekritikers Alexej Nawalny aufgefordert und in der Angelegenheit den russischen Botschafter einbestellt. "Wir fordern die russischen Behörden auf, die Umstände seines Todes vollständig und transparent aufzuklären und auch den Leichnam freizugeben, damit eine unabhängige Untersuchung, auch, was die Todesursache anbetrifft, tätig werden kann", sagte Regierungssprecher Steffen Hebestreit bei einer Pressekonferenz in Berlin. Eine Sprecherin des Auswärtigen Amtes erklärte, die Bundesregierung habe den russischen Botschafter zu einem Gespräch einbestellt, bei dem man ihm die deutsche Position "sehr klar verdeutlichen" werde.
"Der Tod des Oppositionspolitikers zeigt einmal mehr, wie brutal und menschenverachtend der Umgang Putins mit Andersdenkenden ist. Dass der russische Präsident jeden Respekt vor menschlichem Leben vermissen lässt, das zeigt sich auch jeden Tag, was die russische Kriegsführung angeht in der Ukraine", sagte Hebestreit. Nawalnys jahrelange menschenunwürdige Inhaftierung beruhe "auf scheinheiligen, politisch motivierten" Urteilen. "Wir fordern Russland auf, die inakzeptable Verfolgung politisch Andersdenkender, so wie die systematische Unterdrückung der Menschenrechte und die unzulässige Einschränkung von Bürgerrechten einzustellen", sagte der Regierungssprecher.
Kontakt zum Autor: andreas.kissler@wsj.com
DJG/ank/jhe
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