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14:29 Uhr, 20.11.2024

Bundesnetzagentur will Änderungen bei Baukostenzuschüssen für Stromnetze

DOW JONES--Die Bundesnetzagentur will den Ausbau der Stromnetze in der Energiewende günstiger machen, indem sie Änderungen bei den Baukostenzuschüssen für Stromnetzbetreiber vorschlägt. Es soll mehr Kosteneffizienz geben, indem bei den Anschlüssen der neuen Anlagen stärker auf das bereits vorhandene Stromnetz zurückgegriffen wird. So soll durch regionale Preissignale für mehr Kosteneffizienz im Übertragungsnetz gesorgt werden.

"Der Stromnetzausbau für die Energiewende verursacht Kosten. Darum ist ein Preissignal für den bewussten und sparsamen Umgang mit Anschlusskapazitäten und mehr Kosteneffizienz wichtig", sagte Klaus Müller, Präsident der Bundesnetzagentur. Wenn es gelänge, neue Großverbraucher, Speicher oder Elektrolyseure stärker mit Rücksicht auf das vorhandene Stromnetz zu dimensionieren und sich intelligent zu beteiligen, dann werde man Kosten beim Netzausbau sparen. "Anschlussnehmer sollen in unterschiedlicher Höhe an den Netzkosten beteiligt werden, je nachdem, wie vorteilhaft die Ansiedlung an dem jeweiligen Standort für das Gesamtsystem ist", sagte Müller.

Netzagentur schlägt fünf Abstufungen vor

Die Bundesnetzagentur schlägt vor, dass die Übertragungsnetzbetreiber künftig bei den Baukostenzuschüssen Differenzierungen vornehmen sollen. Diese Baukostenzuschüsse seien wegen des Signals wichtig, sparsam mit Anschlusskapazität umzugehen, um nicht weiteren Netzausbau auszulösen, so die Behörde.

Bei den Differenzierungen sind fünf Abstufungen für die Höhe des Baukostenzuschusses vorgesehen, die die Übertragungsnetzbetreiber regelmäßig aktualisieren sollen. Jeder Netzverknüpfungspunkt wird einer Stufe zugeordnet, je nachdem, wie sich der neue Anschluss auf die Transportaufgabe auswirke.

Ein Baukostenzuschuss könne der Behörde zufolge geringer ausfallen, wenn sich die Ansiedlung eines Verbrauchers aus Perspektive des Übertragungsnetzes als sinnvoll zeige. Dies sei zum Beispiel der Fall, wenn eine Ansiedlung - sei es ein Industrieunternehmen, ein Elektrolyseur oder ein Stromspeicher - an einem bestimmten Standort weniger oder keine Zusatzkosten verursacht. Gleichzeitig könne ein geringerer Baukostenzuschuss zum Beispiel Betreiber von Elektrolyseuren anreizen, einen Standort mit ausreichendem Angebot oder einem Überangebot an Strom auszuwählen.

Gemessen an den aktuell geplanten Netzentgelten der Übertragungsnetzbetreiber würde den Vorschlägen zufolge ein Anschlussnehmer für 600 Megawatt Anschlussleistung bei 100 Prozent Baukostenzins einmalig rund 60 Millionen Euro und bei 20 Prozent rund 12 Millionen Euro zahlen.

Bereits vereinbarte Baukostenzuschüsse für Projekte, die bis zum Jahr 2024 oder auch noch für das Jahr 2025 abgeschlossen werden, sollen laut Netzagentur gültig bleiben. Daher würden bereits getroffene Investitionsentscheidungen nicht durch einen Baukostenzuschuss teurer werden.

Kontakt zur Autorin: andrea.thomas@wsj.com

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