Bundeskanzlerin Merkel lehnt Eurobonds vor EU-Gipfel klar ab
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Berlin (BoerseGo.de) – Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) hat sich erneut strikt gegen jede Form einer Vergemeinschaftung von Schulden ausgesprochen. Vor dem anstehenden EU-Gipfel der am Donnerstag und Freitag in Brüssel stattfindet, warnte Merkel im Bundestag davor zuviel über gemeinschaftliche Haftungen statt über mehr Wettbewerb und Reformen zu reden. „Eurobonds zu erzwingen, wäre die falsche Lehre aus der Vergangenheit“, sagte die Kanzlerin.
Am Vorabend wurde die Bundeskanzlerin noch deutlicher. „Eurobonds als gemeinschaftliche Haftung für Schulden von EU-Ländern wird es nicht geben, solange ich am Leben bin“, machte Merkel vor der FDP-Bundestagsfraktion unmissverständlich klar.
Die FDP pflichtete der Kanzlerin bei. „Es darf nicht sein, dass deutsche Steuerzahler für die Schulden anderer Länder gerade stehen. Wenn es dazu kommen würde, wäre die Akzeptanz Europas auf Dauer beendet“, warnte der FDP-Fraktionsvorsitzende Volker Wissing am heutigen Mittwoch im Südwestrundfunk.
Auch Bundesbankpräsident Jens Weidmann hat vor einer schnellen Vergemeinschaftung von Schulden gewarnt. „In der gegenwärtigen Diskussion plädieren allzu viele Stimmen für die Einführung einer Gemeinschaftshaftung“, so Weidmann gegenüber der Süddeutschen Zeitung. „Der Versuch, den letzten Schritt einer vertieften Integration zuerst zu machen und die anderen zu unterlassen, droht die Währungsunion zu gefährden".
Er warnte davor, den für eine gemeinsame Haftung notwendigen Souveränitätsverzicht der Mitgliedstaaten einfach auszublenden. „Versuche, sich daran trickreich vorbeizumogeln, untergraben mehr und mehr das für die Zukunft der Währungsunion erforderliche Vertrauen", so der Bundesbankpräsident.
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