Bundesbürger sparen 151 Mrd. Euro
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Die Bundesbürger haben im vergangenen Jahr 151 Milliarden Euro auf die hohe Kante gelegt. Dies ergibt eine Studie des Bundesverbandes der Deutschen Volksbanken und Raiffeisenbanken (BVR) anlässlich des Weltspartages am 29. Oktober 2004. Der Geldvermögensbestand der privaten Haushalte hat sich aufgrund der Kurserholung am Aktienmarkt noch stärker erhöht. Er stieg um 191 Milliarden Euro auf 3.922 Milliarden Euro zum Ende des Jahres 2003. Durchschnittlich verfügte jeder private Haushalt über ein Geldvermögen von 100.700 Euro, dem Verbindlichkeiten von 39.800 Euro gegenüber standen.
Einschließlich der im Rahmen von Sparzulagen, Investitionszuschüssen und anderen Vermögensübertragungen zugeflossenen Mittel sowie der aufgenommenen Kredite standen den privaten Haushalten 183 Milliarden Euro zu Anlagezwecken zur Verfügung. Mit 42 Milliarden Euro wurde knapp ein Viertel des Geldbetrages für Sachinvestitionen, überwiegend für Wohnimmobilien, verwendet. Gut drei Viertel der Mittel (141 Milliarden Euro) wurden zu Bildung von Geldvermögen verwendet.
Liquide Anlagen bevorzugt
Bevorzugt haben die privaten Anleger im Jahr 2003 liquide Anlagen nachgefragt. Den stärksten Zuwachs verzeichneten die Bankguthaben einschließlich des Bargelds (58,3 Milliarden Euro). Die Wirtschaftsschwäche in Deutschland und die globalen Unsicherheiten haben Bankprodukte als praktisch risikofreie Anlage für die privaten Haushalte besonders attraktiv gemacht. Aufgrund der hohen Liquidität und der niedrigen Zinssätze profitieren am stärksten die Sichtguthaben. Für das Jahr 2004 zeichnet sich im Zuge der wirtschaftlichen Erholung und in Erwartung steigender Zinsen nur eine geringe Zunahme der Bankguthaben ab.
Die Wertpapiere erholen sich dem gegenüber zunehmend von den Folgen des Aktiencrashs. Nachdem im Jahr 2002 noch die Verkäufe von Wertpapieren die Käufe überschritten hatten, wurden in 2003 per Saldo 38 Milliarden Euro in Wertpapiere investiert. Von jedem neu angelegten Euro floss damit gut ein Viertel in Wertpapierinvestments.
Die Ansprüche der privaten Haushalte gegenüber Versicherungen sind dem gegenüber im Jahr 2003 schwächer gestiegen als in den vorangegangenen Jahren. Sie erhöhten sich um 32 Milliarden Euro, das war der geringste Betrag seit der Wiedervereinigung. Zwar konnten die Versicherer einen deutlichen Zuwachs der Beiträge aus dem Neugeschäft verzeichnen, dieser positive Effekt wurde jedoch von den gesunkenen Kapitalmarktzinsen und den damit einhergehenden niedrigeren Überschussbeteiligungen überkompensiert.
Jeder vierte Euro bei Versicherungen angelegt
In den vergangenen 10 Jahren ist das Geldvermögen der privaten Haushalte von 1.089 Milliarden Euro auf 1.399 Milliarden Euro gestiegen. Die Struktur des Geldvermögens hat sich im Zeitraum von 1993 bis 2003 markant verschoben. Versicherungsanlagen und Investmentfonds konnten ihr Gewicht im Portfolio der privaten Haushalte erhöhen. 1993 betrug der Anteil der Versicherungsanlagen am Vermögen noch ein Fünftel (20 Prozent); bis zum Jahr 2003 stieg er auf ein Viertel (25 Prozent). Prozentual noch etwas stärker stieg die Bedeutung der Investmentfonds. Ihr Anteil am Vermögen der privaten Haushalte verdoppelte sich im gleichen Zeitraum auf 12 Prozent.
Rückläufig entwickelte sich die Bedeutung der Bankeinlagen. Wurde 1993 noch knapp die Hälfte des Geldvermögens bei Banken gehalten (45 Prozent), sank dieser Anteil bis 2003 kräftig (36 Prozent). Dennoch halten die privaten Haushalte damit immer noch mehr als jeden dritten Euro ihres Geldvermögens bei Kreditinstituten. Geringer wurde auch der Anteil der Aktien im Vermögensbestand der Privathaushalte. Er verminderte sich von 8 auf 6 Prozent. Die geringere Bedeutung der Aktien ist weniger die Folge des Verkaufs von Aktienbeständen als vielmehr Ausdruck der Kurskorrektur am Aktienmarkt und des verstärkten Interesses an Investmentfonds.
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