Bundesbank-Vorstand: Auszahlung der Kreditausfallversicherungen positiv
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Düsseldorf (BoerseGo.de) - Die Auszahlung von Kreditausfallversicherungen hat im Fall Griechenland nach Einschätzung von Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret aus Sicht der Finanzstabilität auch positive Aspekte. "Dass CDS-Kontrakte ausgelöst werden, hat aus Sicht der Finanzstabilität auch positive Aspekte. Die Aufsicht hat nämlich durchaus ein Interesse daran, dass Banken ihre riskanteren Bestände absichern", so der Bundesbank-Vorstand.
Am Freitag hatte der Derivatehändlerverband ISDA die Umschuldung griechischer Staatsanleihen als Kreditereignis eingestuft und damit die Auszahlung von Kreditausfallversicherungen (Credit Default Swaps, CDS) ausgelöst. Mit großen Marktverwerfungen rechnet Dombret nicht. "Die zum Wochenausklang freundlichen Marktreaktionen werte ich als ermutigendes Zeichen", sagte er am heutigen Montag gegenüber dem "Handelsblatt".
Durch einen Credit Default Swaps können sich Investoren gegen die Pleite von Staaten oder Unternehmen schützen und so vor dem Totalausfall ihre Wertpapiere bewahren. Der Derivatehändlerverband sieht durch die Anwendung von „Collective Action Clauses“ (CACs) ein Kreditereignis gegeben, da die Anleger am geplanten Schuldenschnitt in Athen gezwungen werden. Investoren die freiwillig an dem Schuldenschnitt teilgenommen haben, können hingegen keinen Versicherungsanspruch durch ihre Kreditausfall-Swaps geltend machen.
Kritiker bemängeln jedoch, dass die ISDA die Umschuldung der griechischen Staatsanleihen schon viel eher als Kreditereignis hätte einstufen müssen. Sie sehen die Gefahr, dass eine Absicherung mit CDS-Kontrakten unglaubwürdig werden kann, wenn es im Eintrittsfall zu keinem Schutz kommt. "Die negativen Auswirkungen einer Versicherung, die im Ernstfall nicht funktioniert, darf man nicht unterschätzen", so Dombret.
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