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16:41 Uhr, 25.08.2025

Bundesbank und Bafin wollen Millionenkreditmeldewesen einstellen

DOW JONES--Die Deutsche Bundesbank und die Finanzaufsicht Bafin sprechen sich dafür aus, dass Banken und Versicherer künftig Kredite ab einer Höhe von 1 Million Euro nicht mehr melden müssen. Die beiden Institutionen haben vorgeschlagen, das sogenannte Millionenkreditmeldewesen zum 30. Dezember 2026 einzustellen, um Bürokratie abzubauen. Zwar nutzt die Finanzaufsicht die Daten, um Kreditrisiken im Bankensektor zu identifizieren und zu analysieren, doch es gebe mittlerweile aussagekräftige Alternativen, teilten Bundesbank und Bafin gemeinsam mit.

"Wir können jetzt diese Berichtspflichten streichen, weil uns aus europäischen Datenquellen mittlerweile aussagekräftige Informationen zur Verfügung stehen", sagte Bafin-Präsident Mark Branson laut Mitteilung. Die erforderlichen Gesetzesanpassungen habe das Bundesfinanzministerium in seinem Entwurf des Standortfördergesetzes veröffentlicht.

Über das Millionenkreditmeldewesen melden Kreditinstitute, Versicherer und weitere Meldepflichtige jedes Quartal alle Kredite an einen Kreditnehmer oder eine Kreditnehmereinheit, die 1 Million Euro erreichen oder überschreiten. Derzeit unterliegen laut Mitteilung rund 3.200 Unternehmen dieser Meldepflicht. Zugleich melden die Banken sehr granulare Daten zu ihren Kreditportfolien im Rahmen der Kreditdatenstatistik der EZB (AnaCredit) an die Bundesbank. Diese Doppelbelastung im Meldewesen sei aus Sicht von Bundesbank und Bafin nicht mehr verhältnismäßig.

Kontakt: konjunktur.de@dowjones.com

DJG/sha/uxd

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