Bundesbank: Deutsches BIP sinkt im ersten Quartal wohl erneut
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Von Hans Bentzien
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Deutsche Bundesbank hält einen Rückgang des deutschen Bruttoinlandsprodukts (BIP) im ersten Quartal für wahrscheinlich und sieht auch für das zweite Quartal bisher kaum Hinweise für eine wirtschaftliche Belebung. In ihrem Monatsbericht für März schreibt sie: "Das reale Bruttoinlandsprodukt (BIP)) dürfte im ersten Quartal wohl erneut etwas sinken. Die deutsche Wirtschaft erfährt weiterhin Gegenwind aus verschiedenen Richtungen. Insbesondere die Industrie bleibt wohl in der Schwächephase."
Auch vom privaten Verbrauch sind nach Einschätzung der Bundesbank vorerst keine großen Impulse zu erwarten. "Die Konsumenten zeigen sich verunsichert und halten sich mit Ausgaben zurück, obwohl sich ihre Ausgabenspielräume dank sinkender Inflationsraten und kräftig steigender Löhne tendenziell verbessern", konstatiert sie.
Immerhin gehe der zuvor sehr hohe Krankenstand langsam zurück, und die milde Witterung im Februar dürfte den Bau vorübergehend gestützt haben. Insgesamt aber gäben die weiterhin gedrückten Umfrageindikatoren, wie die Ifo-Geschäftserwartungen, derzeit auch für das zweite Quartal noch "wenig Hinweise auf eine konjunkturelle Belebung". Gleichwohl rechnet die Bundesbank nur noch mit einem leichten Anstieg der Arbeitslosigkeit und einer stabilen Beschäftigung.
Der Inflationsdruck wird nach ihrer Einschätzung in den Frühlingsmonaten tendenziell weiter sinken. "Aufgrund der durch die frühe Osterwoche hervorgerufenen Kalendereffekte ist allerdings mit erhöhten Schwankungen der Inflationsrate im Vorjahresvergleich zu rechnen", merkt sie an. So dürfte dieses Jahr der Harmonisierte Verbraucherpreisindex (HVPI) für Pauschalreisen im März deutlich höher und im April deutlich niedriger ausfallen als im vergangenen Jahr.
Kontakt zum Autor: hans.bentzien@dowjones.com
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