Bundesbank: BIP-Rückgang im ersten Quartal möglich
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Von Andreas Plecko
FRANKFURT (Dow Jones) - Die Bundesbank hält es für möglich, dass die deutsche Wirtschaft im ersten Quartal 2024 erneut schrumpfen wird. Mit dem zweiten Rückgang der Wirtschaftsleistung in Folge befände sich die deutsche Wirtschaft in einer technischen Rezession. Im vierten Quartal 2023 war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) um 0,3 Prozent gegenüber dem Vorquartal gesunken, nachdem es in den ersten drei Quartalen nahezu stagniert hatte. Im ersten Quartal würden wohl "einige Belastungsfaktoren" bestehen bleiben, erklärte die Bundesbank in ihrem Monatsbericht.
Die Verbraucher seien wohl weiter zurückhaltend mit ihren Ausgaben. Und die gestiegenen Finanzierungskosten dürften die Investitionen weiterhin dämpfen. Zudem bleibe die Unsicherheit bezüglich der Transformations- und Klimapolitik erhöht. Außerdem sei nicht auszuschließen, dass die diversen Streiks, unter anderem im Bereich Schienen- und Luftverkehr, die Produktion beeinträchtigten.
"Noch gibt es Auftragspolster in der Industrie und im Bau", erklärte die Bundesbank. "Sie schwinden aber. Im ersten Quartal 2024 könnte die Wirtschaftsleistung daher erneut etwas zurückgehen. Die seit Beginn des russischen Angriffskrieges gegen die Ukraine andauernde Schwächephase der deutschen Wirtschaft würde sich damit zwar fortsetzen. Eine Rezession im Sinne eines deutlichen, breit angelegten und länger anhaltenden Rückgangs der Wirtschaftsleistung kann aber weiterhin nicht festgestellt werden und ist derzeit auch nicht zu erwarten."
Die Bundesbank erwartet allerdings, dass sich die Wirtschaftlage mit der Zeit verbessert. "Insbesondere dürfte sich die Einkommenssituation und damit der Konsum der privaten Haushalte vor dem Hintergrund eines stabilen Arbeitsmarktes, kräftig steigender Löhne und einer abnehmenden Inflationsrate perspektivisch weiter verbessern", hieß es im Monatsbericht.
Kontakt zum Autor: konjunktur.de@dowjones.com
DJG/apo/jhe
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