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14:52 Uhr, 04.05.2009

Bund stellt Landesbanken Ultimatum

Hamburg (BoerseGo.de) - Für Deutschlands sieben Landesbanken wird es immer enger. Einigen sie sich nicht bis Juli auf Zusammenschlüsse, werden sie nach Informationen der "Financial Times Deutschland" (FTD) vom Rettungsplan der Regierung ausgeschlossen. Die seit Jahren angedachte Konsolidierung der Landesbanken scheiterte bislang am Widerstand der Bundesländer. Die Länder befürchten den Verlust von Einfluss und den Abbau von Arbeitsplätzen. Nun habe die Bundesregierung zum ersten Mal eine echte Chance, die Landesbanken dazu zu zwingen, ihre Bilanzen zu verkleinern und bis 2012 auf bis zu drei Banken zu fusionieren, sagte ein Regierungsvertreter zur FTD. Vier der Landesbanken hätten so viele faule Vermögenswerte in ihren Büchern, dass sie ohne Hilfe aus Berlin praktisch nicht gerettet werden können.

"Die Bundesregierung schreibt nicht vor, wie die Konsolidierung der Landesbanken aussieht, aber bevor wir im Juli das Bad-Bank-Gesetz verabschieden, wollen wir eine klare und verbindliche Zusage, dass die Konsolidierung stattfindet", zitiert die FTD einen Regierungsvertreter. Eine Variante, die offenbar von der WestLB unterstützt wird, sieht dem Bericht zufolge vor, die Landesbanken in einer einzigen Holdingstruktur zusammenzufassen. Berlin könnte aber auch akzeptieren, dass sich die Landesbanken mit Sparkassen zusammenschließen. Dadurch erhielten sie Zugang zu Spareinlagen und somit eine solidere Finanzierungsbasis.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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