Werbung
Kommentar
18:29 Uhr, 06.10.2025

BUILD-A-BEAR WORKSHOP: Kursvervielfacher in Boykottgefahr.

Erwähnte Instrumente

Die Teddy-Selbstbau-Firma BUILD-A-BEAR WORKSHOP („Erlebnisfachgeschäft“) aus St. Louis hat ihre Kundenorientierung perfektioniert. Ihre Aktie (NYSE: BBW) lief jedenfalls nach einer Schwächeperiode von 95 Cent (April 2020) auf das Allzeithoch 75,85 $ vom 15. September. Elf Tage später entstand eine entgegengesetzte Dynamik.

In den Filialen bzw. Workshops von BUILD-A-BEAR können Plüschtierliebhaber unter professioneller Anleitung ihre persönlichen Lieblings-Spielzeugbären kreieren. Jedem gebastelten Teddy wird zum Schluss der Name aufgestickt. Ebenfalls ganz nach Wunsch – aber nicht immer:

Die Namenswahl „Charlie Kirk“ eines Teenagers wurde durch eine mitarbeitende Person in krasser Weise verweigert. Dies führte wenig später auf „social Media“ zu einer umfangreichen Diskussion, inklusive Boykottaufruf. Zu einem Zeitpunkt, als das Unternehmen bereits offiziell und eingehend um Entschuldigung des Vorfalls gebeten hatte. Die zu erwartende Börsenwirkung blieb nicht aus.

Die Aktie von BUILD-A-BEAR fiel innerhalb einer knappen Woche von 71 unter 60 $. Bei aktuell wieder 61,11 $ beträgt die Marktkapitalisierung 802 Mio. $. Dies steht gegen 522 Mio. $ Umsatz in den vergangenen vier Quartalen bei 56 % Brutto- und 11 % Nettomarge sowie 42 % Rendite auf das eingesetzte Kapital.

Zweifaches Fazit der Story: Trotz aller Digitalisierung haben „handwerkliche“ Konzepte auch heute großes Potenzial, wenn sie richtig umgesetzt werden. Wer aber aktuell den Einstieg bei „BBW“ wagen will, sollte auf die Unwägbarkeiten einer Boykott-Story gefasst sein.

Helmut Gellermann

Börsianer lesen Briefe der Hans A. Bernecker Börsenbriefe GmbH unter www.bernecker.info im Abo oder im Einzelabruf.

Exklusiv-Angebot: Bernecker Aktionärsbrief + TV für stock3 Leser