BSW-Chefin: Stationierung von US-Raketen ist rote Linie
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DJ POLITIK-BLOG/BSW-Chefin: Stationierung von US-Raketen ist rote Linie
Die Übersicht in Kurzmeldungen zu Entwicklungen, Ergebnissen und Einschätzungen rund um die bundesdeutsche Politik:
BSW-Chefin: Stationierung von US-Raketen ist rote Linie
BSW-Chefin Amira Mohamed Ali bezeichnet die Stationierung von US-Mittelstreckenwaffen in Deutschland als rote Linie für das Bündnis Sahra Wagenknecht. "Wir als BSW sind so entschieden dagegen, dass wir das zur roten Linie für eine Regierungsbeteiligung machen", sagte sie der Rheinischen Post. "Wir werden in keiner Landesregierung sein, die die Raketenstationierung einfach so hinnimmt oder gar befürwortet. Wir werden uns dafür einsetzen, dass über die Bundesländer Druck gegen die Stationierung gemacht wird." Mit Blick auf Sachsens Ministerpräsident Michael Kretschmer (CDU), der die Stationierung von US-Raketen unterstützt, sagte sie auf die Frage, ob damit die Option einer Koalition des BSW mit CDU in dem Bundesland wegfällt: "Wenn er darauf besteht, dass die Landesregierung diese Position teilt, dann ja."
Aktionärsschützer begrüßen Lindner-Vorstoß zur Spekulationsfrist
Der Vorstoß von Bundesfinanzminister Christian Lindner (FDP) für eine Spekulationsfrist auf Wertpapiergewinne stößt bei Aktionärsschützern auf Zustimmung. "Eine Spekulationsfrist ist absolut begrüßenswert. Es braucht einen großen, zugleich aber auch einfachen Wurf, damit die Bürger verstehen, wie sie mithilfe des Kapitalmarkts und des Zinseszinseffekts ihr Geld für sich arbeiten lassen", sagte der Hauptgeschäftsführer der Deutschen Schutzvereinigung für Wertpapierbesitz, Marc Tüngler, der Funke-Mediengruppe. "Es geht nicht um Zockerei. Es geht um einen langfristigen Vermögensaufbau zur privaten Altersvorsorge." Er forderte auch eine Reform beim Sparerpauschbetrag: "Ungenutzte Freibeiträge sollten kumuliert werden." Sollte keine Spekulationsfrist kommen, müssten die Freibeträge auf eine Spanne von 2.000 bis 5.000 Euro pro Jahr angehoben werden.
Gesundheitsministerium hat 15 Millionen Corona-Impfstoffdosen bestellt
Das Gesundheitsministerium hat für die Corona-Auffrischungsimpfungen im Herbst und Winter insgesamt 15 Millionen Impfstoffdosen bestellt. "Wir werden wieder sehr viele Infektionen haben", sagte Gesundheitsminister Karl Lauterbach (SPD) der Funke-Mediengruppe. Eine Bedrohung bleibe Corona vor allem für Ältere und Risikopatienten, die zusammen ein Viertel der Bevölkerung ausmachten. Er empfehle allen in dieser Gruppe eine Auffrischungsimpfung. "Es wird in diesem Herbst und Winter voraussichtlich zwei angepasste Impfstoffe geben", kündigte er an. Zunächst liefere die Firma Biontech 6 Millionen Dosen eines an die aktuell in Deutschland vorherrschende Variante JN.1 angepassten Impfstoffs. "Ob wir im Laufe des Winters einen weiteren Impfstoff benötigen, der an eine in den USA verbreitete Variante angepasst werden muss, ist noch offen." Auch dann sei Deutschland vorbereitet.
SPD will mehr Sicherheit bei kritischer Infrastruktur
Angesichts eines möglichen Sabotageaktes unter anderem an einer Trinkwasseranlage in der Bundeswehr-Kaserne in Köln-Wahn fordert die SPD eine Stärkung des Schutzes der kritischen Infrastruktur. "Die mutmaßlichen Angriffe auf zwei Bundeswehr-Standorte belegen eindrücklich, dass unser Land heute schon Ziel hybrider Kriegsführung ist", sagte Fraktionsvize Dirk Wiese der Rheinischen Post. "Umso wichtiger ist es den Schutz der kritischen Infrastruktur in unserem Land weiter auszubauen." Mit Blick auf die Sicherheit von Kasernen betonte Wiese, zunächst müssten die Ergebnisse der Untersuchung durch die Bundeswehr abgewartet werden. "Danach wird zu entscheiden sein, ob der Schutz der Standorte und weiterer Bereiche kritischer Infrastruktur noch weiter hochgefahren werden muss."
Sozialverband lehnt Lindner-Forderung nach Spekulationsfrist ab
Mit scharfer Kritik hat die Vorstandsvorsitzende des Sozialverbands Deutschland, Michaela Engelmeier, auf den Vorstoß von Finanzminister Christian Lindner (FDP) reagiert, eine Spekulationsfrist auf Wertpapiergewinne einführen zu wollen. "Das ist liberale Klientelpolitik in Reinkultur. Denn eine solche Regelung würde vor allem den Vermögenden nützen und die Reichen noch reicher machen. Mehr als die Hälfte der Deutschen hat am Monatsende keinen Euro zum Sparen übrig - für sie ist eine solche Idee ein Schlag ins Gesicht", sagte Engelmeier der Funke-Mediengruppe. Der Vorschlag sei völlig unangebracht, insbesondere mit Blick auf die derzeitige Suche nach den 5 Milliarden Euro, die der Ampel-Koalition in ihren Haushaltsplanungen fehlten. "Denn eine solche Änderung würde im Umkehrschluss verzögerte Steuereinnahmen in Milliardenhöhe bedeuten", sagte Engelmeier.
Pistorius mahnt nach Sabotage-Alarm zu Wachsamkeit
Verteidigungsminister Boris Pistorius (SPD) rät nach Sicherheitsvorfällen in der Luftwaffenkaserne Köln-Wahn und dem Nato-Stützpunkt Geilenkirchen zu erhöhter Aufmerksamkeit. "Wir haben an beiden Orten schnell reagiert, Zugänge gesperrt, Kontrollen verschärft, Ermittlungsbehörden eingeschaltet und Laboruntersuchungen veranlasst. Die Vorfälle zeigen, dass wir weiterhin wachsam bleiben müssen", sagte Pistorius dem Spiegel. "Selbstverständlich überprüfen wir auch nach diesen Vorfällen unsere Absicherungspläne und passen diese bei Bedarf an. Dies ist bereits in Auftrag gegeben." Auch Grünen-Sicherheitsexperte Konstantin von Notz mahnte zu erhöhter Wachsamkeit. "Man muss diese Verdachtsmomente maximal ernst nehmen", sagte er. Die CDU-Verteidigungspolitikerin Serap Güler sah das Verteidigungsministerium in der Pflicht, offene Fragen zu klären.
FDP-Fraktionschef: Haben beim Haushalt noch Zeit
FDP-Fraktionschef Christian Dürr sieht bei den Regierungsberatungen zum Haushalt keinen Grund zur Eile. "Der Bundestag berät zum ersten Mal am 10. September über den Bundeshaushalt. Das zeigt, dass wir noch etwas Zeit haben", sagte Dürr dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Je zeitnäher es die Einigung gibt, umso besser ist das natürlich." Dürr zeigte sich optimistisch über die Kompromissfähigkeit der Ampelkoalition: "99 Prozent des Haushalts stehen. Jetzt muss noch die letzte Lücke geschlossen werden. Die Dimension zeigt, dass die Aufgabe machbar ist." Im Bundesetat 2025 besteht nach Angaben des Finanzministeriums noch eine Lücke von 5 Milliarden Euro.
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