MÄRKTE USA/Zurückhaltung wegen Nahostkonflikt und vor "Payrolls"
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NEW YORK (Dow Jones) - Furcht vor einer Eskalation des Nahostkonflikts hat die US-Börsen am Donnerstag leicht belastet. Etwas Unterstützung kam von Konjunkturdaten, die zwar nicht in allen Punkten überzeugten, aber auch Hinweise darauf enthielten, dass die US-Wirtschaft in recht guter Form ist.
Der Dow-Jones-Index schloss 0,4 Prozent niedriger bei 42.012 Punkten. Der S&P-500 sank um 0,2 Prozent. Der Nasdaq-Composite beendete den Handel kaum verändert. An der Nyse verzeichneten 916 (Mittwoch: 1.283) Titel Kursgewinne. Ihnen standen 1.889 (1.475) Verlierer gegenüber. Unverändert schlossen 53 (93) Titel.
Zentrales Thema war unverändert der Konflikt im Nahen Osten. Eine Antwort Israels auf den iranischen Raketenangriff ist bislang ausgeblieben. Sollte es dazu kommen, könnte dies eine Eskalation in der Region zur Folge haben, mit kaum absehbaren Folgen. Anleger sorgten sich auch, dass die USA in den Konflikt hineingezogen werden könnten.
Daneben waren die Blicke der Investoren auf den US-Arbeitsmarktbericht ("Payrolls") für September am Freitag gerichtet. Hier erhofft man sich klarere Hinweise auf die weitere Zinspolitik der US-Notenbank. Da die Inflation unter Kontrolle zu sein scheint, haben die Notenbanker ihren Fokus auf die andere Seite ihres doppelten Mandats gelenkt - die Sicherung der maximalen Beschäftigung. Die Arbeitslosigkeit ist in den vergangenen Monaten stetig gestiegen, und die Zahl der Neueinstellungen hat sich deutlich abgeschwächt. Von Dow Jones Newswires befragte Ökonomen erwarten für September ein Stellenwachstum von 150.000 (Vormonat: 142.000) und eine stabile Arbeitslosenquote von 4,2 Prozent.
US-Notenbankpräsident Jerome Powell hatte zuletzt den Markterwartungen an eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte im November praktisch eine Absage erteilt. Daher sind die Daten für den weiteren Zinskurs der Fed von entscheidender Bedeutung.
Eine weitere Indikation lieferten die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Sie sind etwas stärker gestiegen als von Volkswirten prognostiziert, bewegten sich aber noch immer auf niedrigem Niveau. Auch wurde der Wert für die Vorwoche leicht nach oben revidiert. Die am Vortag ausgewiesenen Daten für den Stellenaufbau in der US-Privatwirtschaft waren indessen etwas stärker ausgefallen als erwartet. Sie gelten als Indikator für den offiziellen Arbeitsmarktbericht.
Der am Donnerstag veröffentlichte ISM-Index für das nicht-verarbeitende Gewerbe, das in den USA die meisten Menschen beschäftigt, stieg im vergangenen Monat überraschend deutlich. Seine Beschäftigungskomponente fiel jedoch zurück unter die Expansionsschwelle, während der Subindex für die Preise anzog, was Inflationssorgen nährte. Der von S&P Global ermittelte Einkaufsmanager für den Dienstleistungssektor sank im September etwas stärker als angenommen, verharrte aber klar im expansiven Bereich. Der Auftragseingang der US-Industrie ging im August leicht zurück, während Volkswirte eine Stagnation prognostiziert hatten.
Dollar legt weiter zu - Ölpreis zieht mit Biden-Aussage kräftig an
Der Dollar profitierte vor dem Hintergrund des Konflikts im Nahen Osten weiter von seinem Status als "sicherer Hafen". Der Dollar-Index stieg um 0,3 Prozent und markierte den höchsten Stand seit einem Monat. Daneben waren die Blicke auf den US-Arbeitsmarkt gerichtet. "Wir haben das Gefühl, dass die Messlatte für eine negative Reaktion des Dollar auf die US-Daten heute und morgen wahrscheinlich höher liegt, nachdem Fed-Chairman Jerome Powell sich kürzlich gegen eine weitere Zinssenkung um 50 Basispunkte ausgesprochen hat," merkte Devisen-Analyst Francesco Pesole von der ING an. Sofern die Spannungen im Nahen Osten nicht nachlassen und die Ölpreise nicht nach unten korrigieren, könnte der Dollar bis zum US-Arbeitsmarktbericht am Freitag ein ordentliches Momentum behalten, ergänzte der Teilnehmer. Die Konjunkturdaten bewegten den Greenback kaum.
Die Ölpreise legten mit dem Konflikt im Nahen Osten weiter rasant zu. Der Markt wartet auf die Reaktion Israels auf den iranischen Raketenbeschuss. Zudem sagte US-Präsident Joe Biden vor Reportern im Weißen Haus, dass er die Möglichkeit israelischer Militärschläge gegen Einrichtungen der iranischen Ölindustrie "erörtert". Die Preise könnten deutlich steigen, wenn iranische Öl-Einrichtungen ins Visier genommen werden, hieß es von der ING.
Am Anleihemarkt setzte sich eine positive Interpretation der Konjunkturdaten durch. Sinkende Kurse trieben die Renditen nach oben. Die steigenden Marktzinsen bremsten den Goldpreis, auf der anderen Seite war das Edelmetall aber auch als sicherer Hafen gesucht. Die Feinunze tendierte letztlich kaum verändert.
Levi Strauss mit Aufspaltungsplänen unter Druck
Bei den Einzelwerten knickten die Aktien von Levi Strauss um 7,7 Prozent ein. Der Mode-Konzern hat den Ausblick für das Geschäftsjahr 2023/24 gesenkt und prüft einen Verkauf der Dockers-Sparte. Mit dem Schritt soll die Konzentration auf die namensgebende Marke fortgesetzt werden. Bei den Zahlen für das dritte Quartal lag der Umsatz leicht unter Erwartungen der Analysten, der bereinigte Gewinn je Aktie jedoch leicht über den Schätzungen.
Nvidia (+3,3%) zogen mit der Nachricht an, dass der Chiphersteller in den ChatGPT-Entwickler OpenAI investiert hat.
Die Aktien von Hims & Hers sackten um 9,6 Prozent ab. Bei den Medikamenten Zepbound und Mounjaro von Eli Lilly zur Behandlung von Adipositas und Diabetes gibt es nach Angaben der US-Gesundheitsbehörde FDA keine Versorgungsengpässe mehr. Das Telemedizinunternehmen, das unter anderem verschreibungspflichtige Medikamente online anbietet, hatte von den Engpässen durch den Verkauf von Nachahmerprodukten profitiert. Die FDA erlaubt den Verkauf dieser Produkte, solange es Lieferschwierigkeiten bei den Originalen gibt. Die Ausnahmegenehmigung endet jedoch, sobald die Originalprodukte wieder verfügbar sind.
=== INDEX zuletzt +/- % absolut +/- % YTD DJIA 42.011,59 -0,4% -184,93 +11,5% S&P-500 5.699,94 -0,2% -9,60 +19,5% Nasdaq-Comp. 17.918,48 -0,0% -6,65 +19,4% Nasdaq-100 19.793,34 -0,0% -9,24 +17,6% US-Anleihen Laufzeit Rendite Bp zu VT Rendite VT +/-Bp YTD 2 Jahre 3,71 +6,3 3,65 -71,2 5 Jahre 3,63 +7,6 3,56 -36,8 7 Jahre 3,72 +7,3 3,65 -25,2 10 Jahre 3,85 +6,8 3,78 -2,8 30 Jahre 4,19 +5,5 4,13 21,6 DEVISEN zuletzt +/- % Do, 8:52 Mi, 17:16 % YTD EUR/USD 1,1028 -0,2% 1,1041 1,1040 -0,2% EUR/JPY 161,99 +0,2% 161,95 161,35 +4,1% EUR/CHF 0,9405 +0,2% 0,9417 0,9387 +1,4% EUR/GBP 0,8404 +1,0% 0,8378 0,8328 -3,1% USD/JPY 146,89 +0,4% 146,67 146,17 +4,3% GBP/USD 1,3122 -1,1% 1,3179 1,3257 +3,1% USD/CNH (Offshore) 7,0503 +0,2% 7,0382 7,0349 -1,0% Bitcoin BTC/USD 61.036,70 +0,3% 61.367,30 61.476,05 +40,2% ROHOEL zuletzt VT-Settlem. +/- % +/- USD % YTD WTI/Nymex 73,78 70,10 +5,2% +3,68 +4,4% Brent/ICE 77,87 73,90 +5,4% +3,97 +3,9% GAS VT-Settlem. +/- EUR Dutch TTF 39,75 38,90 +2,2% +0,85 +5,8% METALLE zuletzt Vortag +/- % +/- USD % YTD Gold (Spot) 2.657,80 2.658,76 -0,0% -0,96 +28,9% Silber (Spot) 32,08 31,84 +0,8% +0,24 +34,9% Platin (Spot) 996,30 1.007,00 -1,1% -10,70 +0,4% Kupfer-Future 4,49 4,60 -2,2% -0,10 +13,8% YTD bezogen auf Schlussstand des Vortags ===
Kontakt zum Autor: maerkte.de@dowjones.com
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