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15:28 Uhr, 13.01.2010

Broker erwartet neue Finanzmarktturbulenzen

Frankfurt (BoerseGo.de) – Nach Ansicht der Experten der Saxo Bank stehen die Finanzmärkte im neuen Jahr wieder vor globalen Turbulenzen. Ein wichtiger Treiber dafür dürfte ein kräftiger Rückgang der Wirtschaftsaktivität in China sein, wenn das sogenannte „investmentgetriebene“ Exportmodell auf eine nachlassende Nachfrage in den westlichen Industrieländern stößt, schreiben die Analysten des Strategieteams im jährlichen Finanzmarktausblick. Auch wenn die kommenden Monate im Zeichen der Reflation ständen, seien große strukturelle Probleme weiterhin nicht behoben. Diese hätten das Potential, für erneute Verwerfungen auf den Finanzmärkten zu sorgen.

David Karsbøl, Chefvolkswirt bei Saxo Bank, sagte dazu bei einem Pressegespräch in Frankfurt: „Die aktuelle Verbesserung der BIP-Daten und Verbraucherstimmung an den Finanzmärkten ist nicht realer als der spekulative Boom, der durch das leichte Geld in den Jahren 2003 bis 2006 begünstigt wurde. Die Industrieländer werden seit Mitte der 1990er Jahre von kreditinduzierten Blasen dominiert, und bei jeder auftretenden Schwierigkeit bzw. Krise wird versucht, dieser mit Zinssenkungen und Schuldenaufnahme zu begegnen. Das Problem dabei ist, dass es einer exponentiellen Zunahme der Stimuli bedarf, um diesen Kreislauf in Gang zu halten. Niedrige Zinsen haben neben wilder Spekulation und moralischer Versuchung Über- und Fehlinvestitionen begünstigt und dabei zu einer Schuldenlast geführt, die nicht mehr bedienbar ist.“

Eine aggressiv auf die Vermeidung von Deflation ausgerichtete Wirtschaftspolitik, die als Reflation bezeichnet wird, wird seiner Ansicht nach nicht zur Lösung der Krise beitragen, sondern diese sogar noch verlängern: „Um die Schulden nachhaltig zu reduzieren und wieder bedienbar zu machen, benötigen wir jetzt einen Abbau der Verschuldung – also „Deleveraging“ – und Ausfälle. Es ist nur leider so, dass jede staatliche Bemühung um Wirtschaftsstimulierung dem Wandel zu langfristiger Nachhaltigkeit im Weg steht und somit die Krise nur in das Jahr 2010 hinein verlängern wird“, so Karsbøl weiter.

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