Kommentar
12:30 Uhr, 02.10.2012

Bringen Sie Ihre „Schäfchen“ mit dem „Protective-Put“ ins Trockene

Erwähnte Instrumente

  • Lyxor ETF DAXplus Protective
    Aktueller Kursstand:  
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  • Open-End Zertifikat auf DAXPlus Protective Put
    Aktueller Kursstand:   (Frankfurt)
    VerkaufenKaufen

Es ist immer das gleiche, laufen die Märkte auf und davon, wer denkt da schon, dass die ganze Euphorie mit einem Schlag vorbei sein könnte, gerade wenn sich die sogenannten Experten wie auch jetzt wieder einer eingeschworenen Truppe gleich mit ihren Kurszielen fast täglich überbieten und die Erreichung der 8.000-Punktemarke im DAX eigentlich nur noch als reine Formsache gilt. Was kann da eigentlich noch schiefgehen? Leider einiges, wie die Vergangenheit lehrt und ob die Hausse auf Pump wirklich nachhaltig ist, muss jeder Teilnehmer am Börsen-Roulette für sich selbst entscheiden. Zum Glück sind viele Privatanleger, die sich ihren Kapitaleinsatz selbst mühsam erarbeiten müssen, deutlich verantwortungsvoller und legen nach den Erfahrungen der vergangenen Jahre eine größere Skepsis an den Tag. Dies zeigt sich auch an einem entsprechenden 75-prozentigen Votum bei unserer aktuellen Online-Umfrage auf www.boerse-go.de .

Was soll man aber tun, wenn sich die Kurse gerade so schön immer weiter nach oben entwickeln, sollte man dann wirklich anfangen mit Short-Produkten gegenzusteuern, um vorhandene Gewinne abzusichern? Ein ganzer oder teilweiser Ausstieg fällt manchem Anleger in diesem Moment häufig leichter. Allerdings ist man ab diesem Zeitpunkt nicht mehr dabei, besonders schmerzlich wenn die Party dann noch eine ganze Weile unvermindert weitergeht. Das richtige Timing zu finden, ist sowieso kaum möglich. Was eher für die Absicherungs-Strategie beispielsweise über zusätzliche Puts spricht, sind die Kosten, die aufgrund der in der fortgeschrittenen Anstiegsphase relativ moderaten Volatilität deutlich geringer ausfallen, als wenn man mit dem Kauf solange wartet, bis die ersten Rücksetzer wieder für neue Unsicherheit an den Märkten gesorgt haben. Jedoch erfordert ein solches Vorgehen einige Überwindung und Disziplin, von der regelmäßigen praktischen Umsetzung ganz zu schweigen.

Wer diese nicht aufbringt bzw. den Aufwand scheut, könnte sich gerade jetzt an einen Wertsicherungs-Ansatz erinnern, auf den die Deutsche Börse AG seit einigen Jahren einen DAXplus-Strategie-Index berechnet, den „Protective-Put“-Mechanismus. Zusätzlich zu einem DAX-Investment wird hier auf quartalsweiser Ebene zusätzlich ein fünf Prozent aus dem Geld notierender Put erworben, der Kursverluste im Index von mehr als fünf Prozent bezogen auf die folgenden drei Monate absichert. Die Vorteile für den Anleger: Er braucht sich um nichts zu kümmern, partizipiert weiter an steigenden Kursen und besitzt darüber hinaus jedes Quartal eine frische „Absturzversicherung“. Natürlich sollte nicht unerwähnt bleiben, dass die zusätzliche Schutzvorrichtung auch einiges an Rendite in Form einer etwas geringeren Partizipationsrate kostet und sich auch hier die Verluste in Jahren kontinuierlich zurückgehender Märkte aufsummieren. Aber dennoch bietet der Protective-Put-Ansatz gerade in schwierigen Zeiten eine gute Versicherung gegen mögliche, plötzlich auftretende Crashbewegungen, indem er die Verluste in Grenzen hält, ohne die Chancen nach oben entscheidend zu begrenzen.

Die RBS bietet auf den DAXplus Protective Put Index (A0C4CS)seit Anfang 2007 ein entsprechendes Endlos-Zertifikat (AA0DXQ), das den Basiswert nahezu eins zu eins umsetzt. Wer das Emittentenrisiko scheut und stattdessen auf eine ETF-Lösung setzen möchte, findet bei der Société Générale Tochter Lyxor ein entsprechendes Produkt (LYX0BU) auf den gleichen Basiswert, bei dem zusätzlich eine Verwaltungsgebühr von 0,4 Prozent p.a. in Abzug gebracht wird.

Der BörseGo Tipp:

Anleger könnten gerade in der jetzt schon weit fortgeschrittenen Hausse-Phase an eine Umschichtung in den Protective-Put-Ansatz der Deutschen Börse denken, um sich einerseits vor möglichen hohen Quartalsverlusten im DAX zu schützen. Sollte die starke Aufwärtsbewegung jedoch unvermindert anhalten, wäre auch darin kein großer Nachteil zu sehen, da die geringen Absicherungskosten aktuell deutlich weniger ins Gewicht fallen, als in Zeiten einer wieder stark angestiegenen Volatilität. Insofern eignet sich die Strategie auch sehr gut für den gezielten temporären Einsatz zum Erhalt bereits erzielter Gewinne. Ist das Börsengewitter vorübergezogen, könnte dann in einem volatileren Umfeld möglicherweise wieder auf den zusätzlichen Schutz verzichtet und eine Direktanlage bevorzugt werden.

WKN

Emittent

Typ

Basiswert

Laufzeit

Gebühr

AA0DXQ

RBS

Index-Zert.

DAXplus Protective Put Index

Endlos

-

LYX0BU

LYXOR

ETF

DAXplus Protective Put Index

Endlos

0,4% p.a.

Autor: Armin Geier, http://www.godmode-trader.de/zertifikate

Bitte vergessen Sie nicht, sich an unserer wöchentlichen Zertifikate-Umfrage unter dem folgenden Link zu beteiligen:http://www.godmode-trader.de/Zertifikate

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Über den Experten

Armin Geier
Armin Geier

Armin Geier beschäftigt sich seit mehr als 15 Jahren sehr intensiv mit Anlage-Zertifikaten. Begonnen hat sein berufliches Interesse im Jahr 2000, als er bei einem Münchner Internet-Portal über mehrere Jahre die erste Datenbank für diese spezielle Materie aufbauen konnte und dadurch die rasante Entwicklung dieser Spezies damals noch ganz hautnah Produkt für Produkt mitbekam. Wie sehr sich die Zeiten seitdem verändert haben, kann man allein an der Explosion der Produktzahl von anfangs nicht einmal 3.000 auf heute über eine Million Stück erkennen. Bei seinen nächsten Stationen wechselte er dann ganz in den journalistischen Bereich über, ohne seine Vorliebe für die diversen Produktstrukturen aufzugeben, an denen ihm nach wie vor gerade wegen ihrer asymmetrischen Chance-Risiko-Profile sehr gelegen ist. Insbesondere interessiert ihn dabei die Möglichkeit, aus Einzelansätzen langfristig funktionierende Strategien zu entwickeln. Leider wird dieser Zielsetzung seit Lehman vor dem Hintergrund einer immer kurzfristigeren Denkweise an den Märkten von Emittentenseite immer weniger entsprochen. Bei der BörseGo AG/Godmode-Trader ist Armin Geier seit sechs Jahren mit journalistischen Beiträgen in diversen Rubriken und Publikationen als Experte für Anlage-Zertifikate präsent.

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