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13:52 Uhr, 01.06.2006

BRIC - Korrektur, aber keine Trendwende

Mark Mobius, Fondsmanager des Templeton BRIC Fund (LU0229945570) und Experte für Emerging Markets bei Franklin Templeton sieht die jüngste Korrektur an den BRIC-Märkten als Gelegenheit für weitere Käufe. "Nach dem massiven, weitgehend von Momentum-Käufen getriebenen Anstieg der BRIC-Aktienmärkte war eine Korrektur dringend nötig", so der Anlagestratege in einem aktuellen Marktkommentar. Angesichts der angemessenen Bewertungsniveaus bei vielen Unternehmen hoher Qualität sei ein Ausstieg aus einem dieser Märkte nicht zu rechtfertigen.

Insgesamt stelle die derzeitige Volatilität an allen globalen Aktienmärkten - ausgeprägter an den Emerging Markets - eine gesunde Korrektur dar. In einem Bullenmarkt, der schon beinahe drei Jahre läuft, sei dies eine normale Erscheinung. Zur Zeit gebe es keine starken Anzeichen einer globalen Wirtschaftskrise, obwohl die Fiskal- und Handelsbilanzdefizite der USA mit Sorge betrachtet werden. Die Fundamentaldaten des Marktes sprechen laut Mobius dafür, dass diese Korrektur von kurzer Dauer sein wird. Für das Argument "keine Panik" spreche auch, dass die KGV der meisten Aktienmärkte nahe an, wenn nicht sogar unter ihren langfristigen Durchschnitten liegen. Die KGV der Emerging Markets lägen außerdem weiter unter denen der USA und Deutschlands.

Natürlich gebe es aber auch Probleme, etwa höhere US-Zinsen, ein schwächerer US-Dollar und die Rohstoffpreise. Die US-Zinsen steigen jedoch seit beinahe zwei Jahren und seien vom Markt weitgehend berücksichtigt. In Bezug auf den schwächeren US-Dollar sollte man beachten, dass die asiatischen Währungen seit einiger Zeit unterbewertet sind, so der Fondsmanager. Eine gewisse Aufwertung scheine unvermeidlich und würde die Entwicklung der Binnenwirtschaft der asiatischen Länder sogar unterstützen. Es werde häufig gefordert, dass die Rohstoffpreise wieder sinken müssten; eine gewisse Korrektur sei tatsächlich zu erwarten. Aber die Gewinnspannen seien so extrem hoch, dass Unternehmen wie die russische Lukoil sogar mit Ölpreisen von nur 30 USD pro Barrel sehr gut leben könnten.

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Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

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