Brexit-Angst lässt 10-jährige Bunds unter die Nulllinie rutschen
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Was sich die vergangenen Tage am Kapitalmarkt bereits angedeutet hat, ist nun eingetreten: Erstmals in der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland ist die Rendite zehnjähriger Bundesanleihen in den negativen Bereich abgerutscht. Am Dienstag rentierten „Bunds“ mit zehnjähriger Laufzeit (110239) in der Spitze mit minus 0,034 %. Auch eine Bundesanleihe (113504) mit 11 Jahren Laufzeit (7/2027), die bei rund 172,65 % notiert, wies mit ca. minus 0,06 % ebenfalls eine negative Rendite aus. Zwischenzeitlich hat das Pendel zwar wieder leicht zurückgeschlagen, aber Fakt ist, dass die Rendite von „Bunds“ mit einer Restlaufzeit von etwas über 10 Jahren derzeit um die Nulllinie schwankt. Erst Laufzeiten von mehr als 13 Jahren rentieren leicht positiv, wie ein Titel (113514) mit Fälligkeit 1/2030 zeigt, der eine Mini-Rendite von 0,02 % abwirft.
Klaus Stopp: „Bei der negativen Renditeentwicklung dürfte das Ende der Fahnenstange noch nicht erreicht sein.“
Eine Hauptursache der negativen Zinsentwicklung ist in der um sich greifenden Angst vor einem Austritt Großbritanniens aus der Europäischen Union zu sehen. Die Unsicherheit, die ein Brexit mit sich bringen würde, veranlasst Anleger dazu, Aktien abzustoßen und in den vermeintlich sicheren Hafen der Staatsanleihen stabiler Länder zu fliehen. Genährt wird die Angst vor dem Brexit durch jüngste Umfragen, welche eine Mehrheit für den Austritt am 23. Juni, dem Tag des Referendums, widerspiegeln.
Negative Zinsen werden aus Sicherheitsgründen offenbar in Kauf genommen. Die Risikolaune der Investoren, welche die Aktienmärkte noch bis Mitte vergangener Woche beflügelt hatte, ist also verflogen. Und nun kollidiert die Nachfrage der Anleger am Rentenmarkt mit der der Europäischen Zentralbank (EZB), die mit ihrem Ankaufprogramm die Renditen am Markt ohnehin schon kräftig nach unten gedrückt hat. Parallel zu den Renditen der Bundesanleihen rutschten auch die Devisenkurse von Euro und Pfund Sterling ab.
Doch neben der Brexit-Angst ist es auch eine allgemeine Furcht vor einer Abkühlung der Weltwirtschaft, die sich wiederum in einem Nachgeben der Rohstoffpreise, insbesondere des Ölpreises, widerspiegelt. Unterm Strich ist daher nicht zu erwarten, dass die negative Renditeentwicklung das Ende der Fahnenstange erreicht hat, auch wenn die Europäische Zentralbank (EZB) beteuert, sich der Grenzen ihrer Negativzinspolitik bewusst zu sein. „Wir haben nicht vor, die gegenwärtigen Levels dramatisch zu verändern“, hatte der EZB-Vizepräsident Vitor Constancio diese Woche verlauten lassen. Dennoch ist davon auszugehen, dass die Nachfrage nach Euro-Staatsanleihen durch das Ankaufprogramm der EZB, das mindestens bis Frühjahr 2017 läuft, hoch bleiben wird. Nicht umsonst prüft die Commerzbank, ob sie einen Teil des Bargelds künftig in Tresoren einlagern soll, anstatt es bei der EZB mit minus 0,4 % anzulegen.
Natürlich begünstigt eine negative Rendite bei Bundesanleihen zunächst den Bundesfinanzminister, der beim Schuldenmachen nun eben auch im zehnjährigen Bereich Geld verdient. Allerdings zeigt es auch, dass die Kapitalmärkte nicht mehr funktionieren, was unter anderem Versicherer und Pensionsfonds noch stärker unter Druck setzt. So erachtet der Branchenverband der Versicherungen (GDV) die stark gefallenen Renditen als eines der größten Stabilitätsrisiken überhaupt.
Bereits seit März befinden sich auch die Renditen zehnjähriger japanischer Staatsanleihen im Minus-Bereich (aktuell: -0,209 %). In der Schweiz liegt die Rendite für Zehnjährige mit -0,553 % sogar noch deutlicher unter Null.
Klaus Stopp, Head of Market Making Bonds der Baader Bank
Wie ansteckend ist der Brexit-Virus?
So, wie es aussieht, haben die Befürworter eines Brexits in den Umfragen mehr als nur die Nase vorn. Beschließen die Briten am 23. Juni tatsächlich den Austritt aus der EU, so wird dies wohl zu einem Schicksalstag für Europa werden.
Fest steht, dass der Austritt neben den konkret neu zu regulierenden Beziehungen zwischen EU und UK gravierende Konsequenzen für ganz Europa haben würde. Schwächeres Wachstum und weniger Handel dürften die Folgen sein. Die Unsicherheit über die Handelsbeziehungen zu Großbritannien würde sicherlich zu einer Zurückhaltung bei Investoren führen.
Die Crux der Brexit-Gegner scheint zu sein, dass sie es bisher kaum geschafft haben, positive Gründe zugunsten eines Verbleibs in der EU vorzubringen. Vielmehr lesen sich ihre Argumente im Stile einer Angstkampagne so, als müsse das Vereinigte Königreich über die Apokalypse oder den Verbleib in einem Staatenbund abstimmen.
Und den darf ein Land laut Artikel 50 des Vertrags von Lissabon auch wieder verlassen. Eine Neuordnung der britischen Beziehungen zur EU nach einem EU-Austritt würde laut EU-Ratspräsident Donald Tusk bis zu sieben Jahre in Anspruch nehmen. Allein eine Auflösung aller vertraglichen Verbindungen würde zwei Jahre dauern. Jedes einzelne der dann 27 EU-Mitgliedsländer sowie das Europäische Parlament müssten anschließend einer ausgehandelten Neuordnung zustimmen. „Das wird mindestens fünf Jahre in Anspruch nehmen, und ich fürchte, ohne jede Erfolgsgarantie", sagte Tusk der „Bild“.
Und wie könnte sich der Virus des Brexit auf andere Mitgliedsstaaten auswirken? Wäre es möglich, dass bei einem Votum zugunsten des Brexits noch mehr Länder dem Beispiel eines Referendums folgen wollten? Er könne jedenfalls nicht ausschließen, dass der britische Austritt Lust auf mehr machen würde in anderen Ländern. Dies hatte vor kurzem EU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker eingeräumt. Vielleicht würde ja eine Wirtschaftskrise in Großbritannien, zu der es als Folge des Brexits kommen würde, Nachahmer von der Austrittsidee wieder abschrecken und sie gegen den Brexit-Virus immunisieren. Es könnte aber auch anders kommen.
Der Blick auf die Notenbanken
Der heutige Donnerstag steht ganz im Zeichen dreier Notenbanken. Bereits am gestrigen Abend hat im Anschluss an eine zweitägige Fed-Sitzung eine Pressekonferenz der Präsidentin der amerikanischen Notenbank (Fed), Janet Yellen, stattgefunden. Und heute wird es auch die turnusgemäße Sitzung bei der Bank of England geben, der im Hinblick auf das anstehende Brexit-Referendum große Bedeutung zukommt.
Im Vorfeld hat bereits in den frühen Morgenstunden die Bank of Japan (BoJ) von weiteren geldpolitischen Anreizen abgesehen, was bei Investoren für Enttäuschung sorgte.
Mit einem einstimmigen Beschluss eröffnete die Fed den Reigen. Die Zinsen verbleiben auf dem bisherigen Niveau und wider Erwarten wurden in der anschließenden Pressekonferenz weder der Brexit noch andere spezifische Risiken erwähnt. Mit verantwortlich für diesen Entscheid waren sicherlich die schwachen US-Arbeitsmarktdaten und auch die gestrigen Daten zur Industrieproduktion. Es scheint so, als würden die US-Notenbanker immer mehr von ihrem ursprünglichen Plan Abstand nehmen und eine mögliche Zinserhöhung erst im September wieder auf der Agenda stehen.
Bei der Bank of England (BoE) beschäftigt man sich allerdings auch heute nicht mit einer möglichen Zinsanhebung, die vor vielen Monaten in England immer wieder heiß diskutiert wurde, sondern mit den Auswirkungen eines möglichen Brexits. Eine Warnung der Notenbanker gilt als sehr wahrscheinlich, da die wirtschaftlichen Folgen für Großbritannien vorerst nicht zu überblicken sind. Allem Anschein nach werden nur die negativen Folgen von den Brexit-Gegnern thematisiert, und eine positive Herausstellung von den Vorteilen einer Mitgliedschaft findet nicht statt.
Man darf gespannt sein, ob auch in diesem Fall wieder die Notenbanker die eigentliche Arbeit der vom Volk gewählten Vertreter übernehmen und die Vorteile beim Namen nennen. Sicherlich wird sich die BoE mit entsprechenden Maßnahmen darauf vorbereiten, sollte es am kommenden Donnerstag, dem Tag der Wahrheit, zu großen Marktturbulenzen kommen. So könnte auch die Wiederbelebung des bestehenden QE-Programms eine Option sein. Die Bekanntgabe eines solchen Beratungsergebnisses würde sicherlich im Vorfeld des Referendums einer Beruhigungspille für die Finanzmärkte gleichkommen.
Bundesbank will USA bei IWF-Finanzierung wieder ins Boot holen
Die Bundesbank will dem Internationalen Währungsfonds (IWF) demnächst auslaufende Kredite nicht so ohne weiteres verlängern. Von Oktober an laufen nach und nach bilaterale Kreditlinien zwischen dem Fonds und seinen Mitgliedsländern im Umfang von 430 Mrd. USD aus. Der Betrag war von den Zentralbanken mehrerer Industriestaaten dem IWF während der Hochphase der Eurokrise für Notfälle zur Verfügung gestellt worden.
Dem IWF wäre es nun am liebsten, wenn diese Gelder einfach verlängert würden. Dieser Wunsch stößt aber bei der Bundesbank auf wenig Gegenliebe. Die aktuelle Ressourcenausstattung des Fonds sei recht komfortabel, sagte Bundesbank-Vorstand Andreas Dombret dem „Handelsblatt". Immerhin waren die regulären Mittel für den Fonds erst kürzlich erhöht worden. Zusammen mit Mitteln aus regulären Kreditvereinbarungen verfügt der IWF über 930 Mrd. USD Eigenkapital, von denen 650 Mrd. USD für weltweite Kriseneinsätze sofort verfügbar sind.
Die Bundesbank, welche sich mit 41,5 Mrd. € an den bilateralen Krediten beteiligt hatte, will den Fonds nach eigenen Worten nicht knapp halten. Sie will aber lieber die regulären Mittel, also die Quoten, die jedes Mitgliedsland aufbringt, weiter erhöhen. Dadurch wären auch die USA, der größte IWF-Aktionär, wieder mit von der Partie. Schließlich waren die bilateralen Kredite nur deshalb gewährt worden, weil die USA fünf Jahre lang eine Quotenerhöhung blockiert hatten. Weil dies nun nicht mehr der Fall ist, will die Bundesbank wieder zurück zu regulären Finanzierungsmitteln. Es handelt sich also eigentlich nicht um einen Streit zwischen IWF und Bundesbank, sondern um den Versuch der Bundesbank die USA bei der IWF-Finanzierung wieder stärker ins Obligo zu nehmen.
China pocht auf Status einer Marktwirtschaft
Die Volksrepublik China will von der EU als Marktwirtschaft anerkannt werden. Dieser Status war dem Reich der Mitte in einem vor 15 Jahren geschlossenen Vertrag in Aussicht gestellt worden. Nun drohen die Chinesen, falls China die Anerkennung verweigert wird, könnte dies in einen Handelskrieg münden.
Hintergrund des Disputs ist der Umstand, dass die Gewährung des Marktwirtschaftsstatus‘ China vor teuren Anti-Dumping-Klagen schützen würde, die unter anderem in der Stahlkrise relevant geworden sind. Wirtschaftsminister Sigmar Gabriel hatte dem „Spiegel“ gesagt, China könne den Status einer Marktwirtschaft erst erhalten, wenn es sich auch so verhalte. Peking beruft sich bei seiner Forderung auf Artikel 15 des Vertrags für den Beitritt zur Welthandelsorganisation (WTO) von 2001, in welchem dem Land für Dezember 2016 die Anerkennung als Marktwirtschaft versprochen worden ist.
Ob sich die EU rein rechtlich der vertraglichen Zusage wird entziehen können, ist fraglich, auch wenn die EU-Abgeordneten im Mai wegen chinesischer Billigimporte gegen eine Einstufung Chinas als Marktwirtschaft votiert hatten.
Griechenlands Zentralbank macht Druck
Obwohl in den vergangenen Wochen immer nur noch nach Großbritannien geblickt wird, ist auch an der „Großbaustelle Griechenland“ weiterhin nicht alles zum Besten gerichtet. Eigentlich könnte man auch konstatieren: „Alles beim Alten“. Doch die Zeit drängt, denn Griechenland ist auf die Auszahlung von 10,3 Mrd. € angewiesen. Die in diesem Zusammenhang von den Gläubigern geforderten Steuererhöhungen sieht der griechische Notenbankchef Yannis Stournaras als das größte Risiko für die bereits sehr stark in Mitleidenschaft gezogene hellenische Wirtschaft an. So wird auch für das laufende Jahr von einer Schrumpfung des BIPs um 0,3 % ausgegangen. Jede Steuererhöhung, jede Verzögerung bei Reformvorhaben und Privatisierungen lässt die Zuversicht an ein Überwinden der Krise schwinden.
Aus diesem Grund wird inzwischen seitens der griechischen Notenbank vehement ein Entgegenkommen der europäischen Partner in Form von Schuldenerleichterung und einer geringeren Vorgabe beim Überschuss des Primärhaushalts gefordert. Die bisher von Griechenland geforderten 3,5 % werden nur von wenigen Euroländern selbst erreicht, weshalb eine Reduzierung auf 2 % zumindest aus Sicht Athens rechtens erscheint.
Diese Forderung kommt aus Sicht der EU-Staaten zu einer Unzeit, denn im Falle einer Zersplitterung der Europäischen Union wären die Pakete der einzelnen Mitgliedsländer nicht nur neu zu schnüren, sondern auch nicht unwesentlich schwerer.
Zweite Reihe feiert Euro-Anleihen Debüt
Das aktuell historisch tiefe Zinsumfeld und die Ankündigungen der EZB, nun auch in großem Stil Corporate Bonds anzukaufen, ermutigt auch den ein oder anderen bisher unbekannteren Emittenten, am Kapitalmarkt Geld aufzunehmen.
So unter anderem auch Southern Power. Der US-amerikanische Versorger debütierte in Euro und emittierte gleich einen Anleihen-Doppelpack mit 1,1 Mrd. €. Bei der ersten Tranche handelt es sich um eine 6-jährige Anleihe (A1828W) im Gesamtvolumen von 600 Mio. €. Die nominale Verzinsung beträgt 1 % p.a. bis zum Laufzeitende am 20.06.2022. Der Ausgabepreis lag bei 99,342 % (+105 bps über Mid Swap). Das zweite Papier (A1828X) ist 500 Mio. € schwer und bietet dem Anleger eine jährliche Verzinsung in Höhe von 1,85 % bis zur Fälligkeit am 20.06.2026. Ausgegeben wurde die Anleihe zu 99,855 % und somit bei +140 bps über Mid Swap. Bei beiden Anleihen entschied sich das Unternehmen zur Festschreibung der Mindeststückelung auf 100.000 € und eines vorzeitigen Kündigungsrecht zu Gunsten des Emittenten (Make-Whole-Option).
Ebenso aktiv war das amerikanische Bekleidungsunternehmen PVH Corporation und legte eine 8-jährige 350 Mio. € schwere Anleihe (A183EC) mit Laufzeitende am 15.07.2024 auf. Der Investor erhält eine Verzinsung in Höhe von 3,625 % jährlich. Die Anleihe wurde zu 100 % emittiert (+386 bps über der vergleichbaren Bundesanleihe). Auch bei dieser Anleihe wurde die Mindeststückelung von 100.000 € durch den Emittenten gewählt.
Aber nicht nur neue Emittenten nutzen die Gunst der Stunde. Die auch bei vielen Privatanlegern bekannte Otto GmbH & Co KG hat sich ebenfalls zur Mittelaufnahme am Kapitalmarkt entschieden. Hierbei wurde eine am 16.06.2023 fällige Anleihe (A2AAWQ) im Volumen von 250 Mio. € aufgelegt. Die jährliche Verzinsung beläuft sich auf 2,5 % und bei einem Ausgabepreis von 99,21 % ergab sich ein Emissionsspread von +245 bps über Mid Swap. In diesem Falle wurde neben der inzwischen weit verbreiteten Make-Whole-Option auch die bei Privatanlegern beliebte Mindeststückelung von 1.000 € gewählt.
Ziel erreicht! Und nun?
Es ist vollbracht. Sicherlich hat am Dienstag unser Finanzminister Wolfgang Schäuble in seiner schwäbischen Heimat ein „Viertele“ auf das Erreichen bzw. kurzzeitige Unterschreiten der Nulllinie bei 10-jährigen deutschen Staatsanleihen getrunken. In der Spitze notierte das Sorgenbarometer bei 165,61 % und wurde im Zuge der Brexit-Diskussion seiner in der europäischen Finanzkrise verliehenen Bezeichnung gerecht.
Nach Erreichen der in Aussicht gestellten Ziellinie fragen sich allerdings jetzt alle Marktbeobachter: „Und nun?“ Die Beantwortung dieser Frage ist aber nicht eindeutig möglich, da zu viele unbekannte Größen die Lösung der Gleichung verhindern. Das ist in der Mathematik auch nicht anders. Doch ist mit einem kräftigen Anstieg der Zinsen auch in naher Zukunft nicht zu rechnen, da die Notenbanken weiterhin u.a. durch das Ankaufprogramm für eine künstliche Nachfrage sorgen und so die Renditen -aus Sicht der Investoren- im „Würgegriff“ haben. In diesem Zusammenhang wird immer wieder auf das anstehende EU-Referendum verwiesen, dessen Ausgang zu Verwerfungen führen und massive Interventionen seitens der Notenbanken auf den Plan rufen wird.
In solchen Zeiten bietet die Chartanalyse eine Möglichkeit, neutral den Kursverlauf des Euro-Bund-Future zu bewerten. Hieraus ergibt sich eine erste Unterstützungslinie bei 165,10 %. Sollte das Rentenbarometer allerdings unter die psychologisch wichtige Marke von 165 % fallen, so ist eine Korrektur bis in den Bereich von 164,20 % möglich. Nach oben wird vorerst der bisherige Höchstkurs bei 165,61 % das Maß aller Dinge bleiben. Aktuell notiert der September-Kontrakt bei 165,38 %.
Wechselnde Pole-Position bei EUR/USD
Die Europameisterschaft in Frankreich läuft bereits seit fast einer Woche und die bisherige Erkenntnis lautet: Die Favoriten mühen sich ab und die Underdogs sorgen für die eine oder andere Überraschung.
Am Devisenmarkt hingegen bleiben größere Überraschungen noch aus. So ist beim Währungspaar EUR/USD momentan kein eindeutiger Favorit auszumachen. War in der Vorwoche der europäische Part noch klar auf der Siegerstraße, so sieht das Bild in dieser Woche wiederum ganz anders aus. Die europäische Gemeinschaftswährung fiel in den vergangenen Handelstagen von ihrem Hoch bei 1,1415 USD bis auf 1,1186 USD zurück. Starke Zahlen zum US-Einzelhandelsumsatz stützten den US-Dollar und setzten den Euro unter Druck. In der Woche zuvor waren es noch schwache US-Arbeitsmarktdaten, die für ein gänzlich umgekehrtes Kursbild sorgten. Aufgrund der aktuellen Marktgegebenheiten bleibt die Stimmung angespannt und nervös. So wird sich beim europäisch/amerikanischen Devisenpaar womöglich noch mehrfach die Pole-Position ändern. Nach der gestrigen nicht erhellenden FOMC-Sitzung handelt der Euro heute Morgen bei 1,1275 USD.
Im Vorfeld der Abstimmung Großbritanniens zum Verbleib in der EU meiden die Anleger größtenteils das britische Pfund. Daher verbilligte sich das Pfund-Sterling gegenüber dem Euro und notierte zuletzt bei 0,7965 GBP, nachdem Ende Mai noch Devisenkurse von 0,7573 GBP festgestellt wurden.
Zu den favorisierten Währungsanleihen zählten in dieser Woche abermals die US-Dollar Bonds, aber auch Anleihen auf australische Dollar, norwegische Kronen und brasilianische Real fanden ihre Käufer.
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