Brent Öl - Kurzfristig am Ende der Fahnenstange?
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Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 79,320 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 79,320 $/Barrel (Commerzbank CFD)
Bisher gab es eine hohe Korrelation zwischen der Kursentwicklung beim Ölpreis (exemplarisch Brent Crude) und der Entwicklung im S&P 500. So auch in diesem Jahr, als beide Basiswerte zunächst neue Hochs im Januar erreichten, im Februar deutlich unter Druck kamen und in den vergangenen Wochen wieder Fahrt aufnahmen. Beim Ölpreis der Sorte Brent war dieser Anstieg noch früher und in der jetztigen Situation dynamischer ausgefallen, aber die Parallelen sind weiter frappierend. Dies lässt die These zu, dass steigende Ölpreise nicht Gift, sondern einer der Motoren für den Kursanstieg an den Aktienmärkten sind. Insbesondere gilt dies für die USA. Aktuell erwarten viele Marktteilnehmer, dass die Ölpreise weiter anziehen. Gründe gibt es viele. Aber passiert nicht angeblich an der Börse immer das Gegenteil von dem, was erwartet wird? Was folgt, wenn Öl als Motor der Märkte ins Stottern gerät?
Im übergeordneten Bild ist der Aufwärtstrend beim Ölpreis weiter intakt, keine Frage. Wurde er doch jüngst durch den Ausbruch über die Oberseite eines Aufwärtstrendkanals und den Anstieg über das Zwischenhoch bei 71,25 USD weiter befeuert. Dennoch läuft der Wert im Bereich von 82,00 USD in ein Widerstandscluster, an dem es zumindest temporär zu einer Korrektur kommen kann. Wird der Bereich um 82,00 USD durchbrochen, liegt das nächste Ziel bei 89,60 - 90,00 USD.
Doch aktuell wichtiger als die Widerstände und Zielmarken auf den großen Zeitebenen sind die internen Strukturen des Anstiegs. Und diese haben in den letzten Tagen deutliche Risse bekommen, trotz der neuen Verlaufshochs.
Kurzfristige Korrektur oder mittelfristiger Abverkauf?
Um es zu wiederholen: Der Ölpreis der Sorte Brent ist mittelfristig in einem Aufwärtstrend und von einer Korrektur bislang nichts zu sehen. Dennoch ist der aktuelle Bereich ein deutlicher Widerstand und der Anstieg seit Mitte März möglicherweise vor einer Korrektur. Insbesondere die verschachtelte Aufwärtsbewegung der letzten Tage, der Bruch kurzfristiger Aufwärtstrendlinien, die Ausbildung eines bärischen Keils in dieser Woche und das Erreichen interner Zielmarken machen den Anstieg zu einem fragilen Konstrukt, das schnell in sich zusammenfallen könnte.
Das erste bärische Signal wäre jetzt der Bruch des heutigen Tagestiefs bei 79,11 USD. Darunter würde das 38,2 %-Fibonacci-Retracement der letzten Aufwärtsbewegung bei 78,70 USD attackiert. Dessen Unterschreiten wäre bereits das erste kleine Topbildungssignal. In der Folge dürfte der Ölpreis bis 78,00 USD fallen. Wird die Marke nicht für einen weiteren, möglichen Angriff auf das aktuelle Verlaufshoch genutzt, wäre das nächste kurzfristige Verkaufssignal aktiv.
Damit stünde einem Test der unteren Begrenzungslinie des Aufwärtstrendkanals auf Höhe von 76,50 USD eigentlich nichts mehr im Wege. Auf diesem Niveau könnte es dann zu einem weiteren, möglicherweise finalen Anstieg bis 80,46 und ggf. 82,00 USD kommen.
Das erste übergeordnete Verkaufssignal ergibt sich anschließend bei einem Bruch des Unterstützungsbereichs von 75,91 bis 75,26 USD. In der Folge sollte der Trendlinienfächer, der sich in den letzten Wochen ausgebildet hat, komplett abgearbeitet werden, d.h. der Ölpreis sukzessive bis 73,09 USD und darunter bis 70,31 USD abverkauft werden. Wird dieser Bereich ebenfalls unterschritten, hätte auch im großen Bild ein langwieriger Topbildungsprozess begonnen.
Damit stehen dem Ölpreis unterhalb von 82,00 USD ungemütliche Zeiten ins Haus. Ein dynamischer Sprung über die Marke würde die Korrekturphase verhindern und ggf. auch die Aktienmärkte nochmals beflügeln. Werden die nahen Unterstützungen dagegen unterschritten, kann eine Rutschpartie ihren Lauf nehmen, der sich auch die Aktienmärkte nicht entziehen dürften.
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