Analyse
09:40 Uhr, 07.03.2022

BRENT ÖL - Ende der Fahnenstange oder finaler Kurssprung?

Der Ölpreis der Sorte Brent ist in der letzten Woche zum ersten Mal seit dem Jahr 2014 wieder über die 100-USD-Marke angesprungen. Heute jagt der Kurs über 15% nach Norden. Wie weit kann die Rally noch führen und wo fällt die massive Kaufwellenkaskade in sich zusammen?

Erwähnte Instrumente

  • Brent Crude Öl
    ISIN: XC0009677409Kopiert
    Kursstand: 127,36500 $/bbl. (FXCM) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 127,36500 $/bbl. (FXCM)

Als der Ölpreis im Frühjahr 2020 noch unter 20 USD je Barrel notierte und WTI Öl in einem beispiellosen Crash im Future sogar unter die Marke von 0,00 USD eingebrochen war, hätte man sich wohl nicht träumen lassen, dass zwei Jahre später die 100-USD-Marke bei Brent geknackt wird. Damals gab es Diskussionen darüber, wie viele Barrel Privatanleger zum Nulltarif (oder inklusive einer stattlichen Barauszahlung für die Öl-Abnahme) wohl in Spezialfässern einlagern könnten. Heute diskutiert man über 2 EUR je Liter Benzin.

Der Ölpreis selbst stieg in diesen zwei Jahren ausgehend von einem Crash-Tief bei 15,93 USD über die mittelfristige Abwärtstrendlinie und im Oktober 2021 bereits an das Hoch des Jahres 2018 bei 86,71 USD. Dieser übergeordnete Widerstand stoppte die Rally kurzzeitig und sorgte für die einzige nennenswerte Korrektur in den letzten Monaten. Hier startete Ende November bei 65,75 USD schon die nächste Kaufwelle, die bislang andauert und den Ölpreis aktuell auch an bzw. teilweise schon über das Hoch des Jahres 2012 bei 128,37 USD antreibt.

Widerstandszone voraus

Mit diesem fulminanten Anstieg hat der Wert nicht nur einen wichtigen Widerstand angelaufen - nebenbei bemerkt der letzte vor dem 2008er-Hoch bei 147,50 USD. Es wurde zugleich auch die 161,8 %-Fibonacci-Extension der ersten Rallyphase von 15,93 bis 86,67 USD erreicht ( 130,38 USD, im Chart in blau). Neben einer kurzfristigen Projektion der Kaufwelle seit Ende Februar liegt knapp darüber bei 133,01 USD noch die 138,2 %-Projektion des ersten Teilanstiegs ausgehend von 65,75 USD.

Damit wäre ein kurzfristiger Ziel- und Widerstandskorridor von 128,37 bis 133,00 USD abgesteckt, an dem der Ölpreis jetzt eine Korrektur starten könnte. Wird diese gesamte Spanne in den nächsten Tagen aber ebenfalls überrannt, stünde eine Ausweitung der Kaufwelle bis 137,00 USD und darüber bereits bis 147,50 USD an. Selbst Zugewinne bis 152,00 und 157,40 USD wären dann aus technischer Sicht kurzzeitig möglich.

Aufgrund der Steilheit der laufenden Aufwärtsbewegung, sollte man sich darauf einstellen, dass auch etwaige Korrekturen entsprechend massiv ausfallen. Dreht der Ölpreis jetzt also nach Süden, läge die nächste Supportzone bei rund 122,00 USD. Fällt im Rahmen einer solchen Korrektur aber darunter, könnte direkt die 115,00-USD-Marke erreicht werden. Hier wäre mit einer weiteren Aufwärtsbewegung zu rechnen, die unter Umständen auch deutlich über 133,01 USD führen kann.

Darunter käme es dagegen schon zu einem Einbruch bis 105,00 USD. Und selbst ein Abverkauf an das frühere Hoch bei 96,73 USD wäre dann nicht mehr ausgeschlossen, ehe eine Stabilisierung einsetzen dürfte.

Charttechnisches Fazit: Der Ölpreis der Sorte Brent ist an einem wichtigen Entscheidungsniveau angekommen. Über 133,01 USD winkt das Hoch des Jahres 2008 bei 147,50 USD und sogar ein Anstieg über 150,00 USD. Stoppt die Kaufwelle dagegen auf dem aktuellen Niveau, könnte eine Korrektur bis 115,00 und 96,73 USD folgen.

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Über den Experten

Thomas May
Thomas May
Experte für Fibonacci-Analyse

Thomas May entdeckte Ende der 1990er Jahre die Leidenschaft für die Börse. Zu Beginn fundamental orientiert, war er bald von der Charttechnischen Analyse begeistert und befasste sich intensiv mit klassischer Charttechnik, Elliott Wellen, Fibonacci- und Zyklenanalyse. Seit 2010 im Team der stock3 AG war er von 2012 bis 2016 Chefredakteur von GodmodeTrader.de, ist Autor der DVDs „Charttechnik für Einsteiger“ und „Fibonacci-Trading“, Mitherausgeber des ersten Teils von „Das große GodmodeTrader-Handbuch“ sowie einer der Autoren im zweiten Teil der Buchserie. Auf stock3 liegt sein Schwerpunkt auf charttechnischen Edelmetall-, Aktien- und Indexanalysen. Auf dem stock3 Terminal betreut der leidenschaftliche Swing-Trader seinen eigenen Desktop für Chartanalysen und Trading-Setups.

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