BRENT ÖL – Charttechnische Zwickmühle vor OPEC-Treffen
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Erwähnte Instrumente
- Brent Crude ÖlKursstand: 53,365 $/Barrel (Commerzbank CFD) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
- Brent Crude Öl - WKN: 967740 - ISIN: XC0009677409 - Kurs: 53,365 $/Barrel (Commerzbank CFD)
Kuwait, Russland, Iran, Saudi-Arabien – viele der Big Player auf dem Ölmarkt haben sich in den vergangenen Tagen für die Verlängerung der Limitierung der Öl-Fördermengen um neun Monate ausgesprochen. Das ist bekannt und ein Baustein des jüngsten massiven Anstiegs beim Ölpreis, der seit dem Tief am 05.Mai rund 17 % zulegen konnte. Die entscheidende Frage lautet: Wird der heutige Tag zum Verkauf genutzt, wenn die OPEC die Erwartung der Märkte erfüllt oder gar enttäuscht, falls man sich doch nicht einigen kann? Waren die Verkaufswellen von heute morgen der Vorbote einer Trendwende? Oder gibt es nochmals einen Kurssprung beim schwarzen Gold? Und wenn ja, wie weit kann dieser führen?
Über die wichtigsten Entscheidungen des OPEC-Treffens informieren Sie die Kollegen von Guidants-News live und umfassend.
Topbildung mittelfristig weiter wahrscheinlich
Seit den Tiefs im Bereich von 27,00 USD erholte sich der Ölpreis der Sorte Brent in einer zweigeteilten Aufwärtsbewegung, die in der Spitze bis 58,50 USD führte. Anschließend kam es zu Beginn dieses Jahres zur Ausbildung einer symmetrischen Dreiecksformation, deren Bruch nach unten für eine Topbildung und eine entsprechende Trendwende sprach. Nach dem Abverkauf im März, der erst an der übergeordneten Aufwärtstrendlinie gestoppt wurde, legten die Bullen allerdings einen massiven Konter aufs Börsenparkett und neutralisierten den vorherigen Einbruch. Damit war klar, dass der Einbruch vom März nicht der Abschluss eines mittelfristigen Topbildungsprozesses sein konnte und jeder weitere Kurseinbruch zunächst auch wieder deutlich korrigiert werden dürfte.
Ein solcher Kurseinbruch erfolgte dann auch im April und drückte den Rohstoffpreis an die Unterstützung bei rund 47,00 USD. Dort schlugen die Bullen in den letzten Tagen zu und sorgten für den dynamischen Anstieg, der den Wert aktuell an den Widerstandsbereich bei 55,00 USD führt. Im großen Bild korrespondiert dies mit einem bärischen Pullback an die gebrochene langfristige Aufwärtstrendlinie. Damit steigt die Wahrscheinlichkeit, dass der Anstieg seit 47,00 USD Teil einer großen Topbildung ist, die nun in ihre dritte und letzte Phase eintritt. Mit dem Erreichen des Bereichs von 55,00 bis 55,50 USD hätte der Ölpreis sogar schon die Mindestvorraussetzungen für eine solche letzte Aufwärtsbewegung erfüllt.
Entsprechend ist Vorsicht angesagt.
Und der heutige Intradayabverkauf untermauert dies: Die Käufer sind nervös und laden ihre Positionen bei kleinsten Anzeichen von Unsicherheit ab. Und dennoch sind die Bullen noch nicht völlig vom Parkett verschwunden und können zur Stunde zumindest kurzfristig für eine Stabilisierung oberhalb des Intraydaytiefs bei 53,00 USD sorgen. Sollte der Ölpreis heute jedoch nochmals deutlich unter 53,00 USD einbrechen, wäre ein ernstzunehmendes bärisches Signal aktiv und die kurzfristige Aufwärtstrendlinie nachhaltig unterschritten. Damit könnte eine Abwärtsbewegung bis 51,25 USD und darunter bereits bis 50,00 USD belasten. Ein Bruch der 50,00 USD-Marke würde im großen Bild gegen neue Jahreshochs und für einen weiteren Verkaufsimpuls bis 46,74 USD und darunter bis 44,20 USD sprechen.
Trotz des heutigen Ölpreis-Einbruchs: Kurzfristig noch nichts entschieden
Trotz des massiven Einbruchs am heutigen Tag, ist kurzfristig noch nicht ausgeschlossen, dass der Aufwärtstrend seit Anfang Mai nicht noch in eine weitere Runde geht. Das Potenzial ist begrenzt, doch bereits ein Überschreiten der 54,20 USD-Marke würde den aktuellen Einbruch neutralisieren und für einen Angriff auf das bisherige Hoch bei 54,88 USD sorgen. Wird es überwunden, könnte der Wert nochmals bis 55,20 USD steigen, ehe dort der nächste große Abverkauf einsetzen kann. Ein erstes kurzfristiges Ziel eines solchen Einbruchs ist das zweifach getestete Zwischentief bei 51,26 USD.
Damit ergibt sich im Umkehrschluss, dass der Ölpreis mindestens über 55,50 USD klettern muss, um ein echtes kurzfristiges Kaufsignal zu generieren. In diesem Fall wäre allerdings erhebliches Aufwärtspotenzial bis 56,80 - 57,10 USD zu verzeichnen. Aufgrund der massiv gestiegenen Volatilität und des hohen Grads an Nervosität können diese kurzfristigen Ziele auf der Ober- wie auf der Unterseite binnen weniger Stunden erreicht werden.
Besuchen Sie mich auch auf Guidants und erhalten Sie weitere Analysen zu Edelmetallen, Rohstoffen und den großen Indizes.
Lesen Sie hier, wie Sie mir und anderen Guidants-Experten folgen können.
Passende Produkte
WKN | Long/Short | KO | Hebel | Laufzeit | Bid | Ask |
---|
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.