BRENNTAG - Artisan Partners erhöht den Druck und wird zum größten Aktionär
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- Brenntag AG - WKN: A1DAHH - ISIN: DE000A1DAHH0 - Kurs: 50,320 € (XETRA)
Der US-Investor Artisan Partners hat seine Anteile an Brenntag von zuletzt 10,04 % auf nunmehr 15,86 % erhöht. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Pflichtmitteilung hervor. Durch diesen Zukauf löst Artisan den Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne ab, der bis dato mit rund 15 % als größter Anteilseigner des Essener Konzerns galt. Die Nachricht stütze die unter Druck stehende Brenntag-Aktie leicht.
Aktivisten halten nun über ein Fünftel der Anteile
Mit dem Engagement von Artisan Partners befinden sich nun mehr als 20 % der Brenntag-Aktien in den Händen aktivistischer Investoren. Neben Artisan ist auch der Investor Harris Associates mit einem Anteil von gut 5 % an dem DAX-Konzern beteiligt. Solche Investoren sind dafür bekannt, öffentlich Druck auf das Management auszuüben, um strategische Veränderungen durchzusetzen und den Unternehmenswert zu steigern.
Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Forderung, Brenntag in zwei separate Unternehmen aufzuteilen. Konkret geht es um die Trennung des Geschäfts mit Massenchemikalien (Brenntag Essentials) von dem margenstärkeren Spezialitätengeschäft (Brenntag Specialties). Die Befürworter einer solchen Aufspaltung argumentieren, dass beide Einheiten als eigenständige, fokussierte Unternehmen an der Börse höher bewertet würden.
Vorerst noch sanfter Druck
Brenntag agiert als globaler Distributor von Chemikalien und Inhaltsstoffen und ist dabei Weltmarktführer. Während das Essentials-Geschäft auf die effiziente Distribution von Prozesschemikalien in großen Mengen setzt, konzentriert sich der Specialties-Bereich auf beratungsintensive Spezialchemikalien für Branchen wie Pharma, Kosmetik und Ernährung.
Das Management von Brenntag hat sich bisher zu den Aufspaltungsplänen zurückhaltend geäußert und will offenbar keine überstürzten Entscheidungen treffen. Der Druck aus dem Aktionärskreis dürfte nun jedoch weiter zunehmen. Artisan erklärte in seiner Mitteilung, dass Zukäufe weiterer Aktien in absehbarer Zeit möglich seien. Gleichzeitig signalisierte der Investor, dass man keine Veränderungen im Vorstand oder Aufsichtsrat anstrebe.
Fazit
Die Brenntag-Aktie sucht nach einem Boden. Die Branche ist derzeit schwierig. Als Aktionär kann man immer froh sein, wenn auch aktivistische Investoren mitmischen. Auch wenn sie letztlich "nur Geld verdienen" wollen: so wird das Management unter Druck gesetzt, im Sinne des Shareholder Value zu agieren.
Auf Basis der für nächstes Jahr erwarteten Gewinne, zumindest auf bereinigter Basis (4,41 EUR pro Aktie) ist der Titel mit dem rund 12-fachen bewertet. Teuer ist das nicht, daher ja wohl auch das Interesse der Aktivisten. Jetzt muss die Aktie sich aber erstmal stabilisieren. Eine Gegenbewegung sollte drin sein.

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