Analyse
12:35 Uhr, 26.09.2025

BRENNTAG - Artisan Partners erhöht den Druck und wird zum größten Aktionär

Der aktivistische Investor Artisan Partners hat seine Beteiligung an dem Chemikalienhändler Brenntag massiv ausgebaut und ist nun der größte Einzelaktionär. Damit steigt der Druck auf das Management, die seit langem geforderte Aufspaltung des Konzerns voranzutreiben.

Erwähnte Instrumente

  • Brenntag AG
    ISIN: DE000A1DAHH0Kopiert
    Kursstand: 50,320 € (XETRA) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
    VerkaufenKaufen
  • Brenntag AG - WKN: A1DAHH - ISIN: DE000A1DAHH0 - Kurs: 50,320 € (XETRA)

Der US-Investor Artisan Partners hat seine Anteile an Brenntag von zuletzt 10,04 % auf nunmehr 15,86 % erhöht. Das geht aus einer am Freitag veröffentlichten Pflichtmitteilung hervor. Durch diesen Zukauf löst Artisan den Hamburger Milliardär Klaus-Michael Kühne ab, der bis dato mit rund 15 % als größter Anteilseigner des Essener Konzerns galt. Die Nachricht stütze die unter Druck stehende Brenntag-Aktie leicht.

Aktivisten halten nun über ein Fünftel der Anteile

Mit dem Engagement von Artisan Partners befinden sich nun mehr als 20 % der Brenntag-Aktien in den Händen aktivistischer Investoren. Neben Artisan ist auch der Investor Harris Associates mit einem Anteil von gut 5 % an dem DAX-Konzern beteiligt. Solche Investoren sind dafür bekannt, öffentlich Druck auf das Management auszuüben, um strategische Veränderungen durchzusetzen und den Unternehmenswert zu steigern.

Im Zentrum der Auseinandersetzung steht die Forderung, Brenntag in zwei separate Unternehmen aufzuteilen. Konkret geht es um die Trennung des Geschäfts mit Massenchemikalien (Brenntag Essentials) von dem margenstärkeren Spezialitätengeschäft (Brenntag Specialties). Die Befürworter einer solchen Aufspaltung argumentieren, dass beide Einheiten als eigenständige, fokussierte Unternehmen an der Börse höher bewertet würden.

Vorerst noch sanfter Druck

Brenntag agiert als globaler Distributor von Chemikalien und Inhaltsstoffen und ist dabei Weltmarktführer. Während das Essentials-Geschäft auf die effiziente Distribution von Prozesschemikalien in großen Mengen setzt, konzentriert sich der Specialties-Bereich auf beratungsintensive Spezialchemikalien für Branchen wie Pharma, Kosmetik und Ernährung.

Das Management von Brenntag hat sich bisher zu den Aufspaltungsplänen zurückhaltend geäußert und will offenbar keine überstürzten Entscheidungen treffen. Der Druck aus dem Aktionärskreis dürfte nun jedoch weiter zunehmen. Artisan erklärte in seiner Mitteilung, dass Zukäufe weiterer Aktien in absehbarer Zeit möglich seien. Gleichzeitig signalisierte der Investor, dass man keine Veränderungen im Vorstand oder Aufsichtsrat anstrebe.

Fazit

Die Brenntag-Aktie sucht nach einem Boden. Die Branche ist derzeit schwierig. Als Aktionär kann man immer froh sein, wenn auch aktivistische Investoren mitmischen. Auch wenn sie letztlich "nur Geld verdienen" wollen: so wird das Management unter Druck gesetzt, im Sinne des Shareholder Value zu agieren.

Auf Basis der für nächstes Jahr erwarteten Gewinne, zumindest auf bereinigter Basis (4,41 EUR pro Aktie) ist der Titel mit dem rund 12-fachen bewertet. Teuer ist das nicht, daher ja wohl auch das Interesse der Aktivisten. Jetzt muss die Aktie sich aber erstmal stabilisieren. Eine Gegenbewegung sollte drin sein.

Brenntag AG
Statischer Chart
Live-Chart
stock3 TerminalChart analysieren
  • ()
    L&S
    VerkaufenKaufen

Passende Produkte

WKN Long/Short KO Hebel Laufzeit Bid Ask
Keine Ergebnisse gefunden
Zur Produktsuche

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen