BP gewinnt Schiedsverfahren gegen LNG-Lieferanten Venture Global
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Von Benoit Morenne
DOW JONES--Der US-Erdgasexporteur Venture Global hat in einem Schiedsgerichtsverfahren gegen seinen Kunden BP am Donnerstag eine überraschende Niederlage erlitten.
BP und andere langfristige Abnehmer werfen Venture Global vor, vertraglich vereinbarte Lieferungen mit Flüssiggas zurückgehalten zu haben, nachdem Russlands Einmarsch in der Ukraine die Erdgaspreise in die Höhe getrieben hat. Stattdessen habe Venture Global sie auf dem Spotmarkt verkauft, um sich zu bereichern.
In einer Pflichtmitteilung von Venture Global heißt es, der Internationale Schiedsgerichtshof habe BP einen teils endgültigen Anspruch zuerkannt. Der britische Konzern fordert nach Angaben von Venture Global mehr als 1 Milliarde Dollar Schadensersatz zuzüglich Zinsen, Kosten und Anwaltsgebühren.
Venture Global teilte ferner mit, dass es einen Vergleich mit einem anderen langjährigen Kunden erzielt hat, dessen Namen nicht genannt wurde.
Die Aktie von Venture Global fiel nachbörslich um mehr als 10 Prozent.
Der Verlust kommt etwa zwei Monate nach dem Sieg in einem ähnlichen Fall gegen Shell, den Venture Global als Bestätigung seines unorthodoxen Geschäftsmodells gefeiert hatte.
Das Unternehmen erklärte jetzt, das Schiedsgericht habe entschieden, dass Venture Global gegen seine Verpflichtungen verstoßen habe, die Aufnahme des kommerziellen Betriebs seines Calcasieu-Pass-LNG-Projekts in Louisiana rechtzeitig bekannt zu geben und als "vernünftiger und umsichtiger Betreiber" im Rahmen eines mit BP geschlossenen Liefervertrags zu handeln.
Venture Global zeigte sich enttäuscht über die Entscheidung, die nach Meinung des Unternehmens im Widerspruch zu den Ergebnissen des Verfahrens gegen Shell steht. Venture Global prüfe derzeit alle verfügbaren Optionen, auf das Urteil zu reagieren, so das Unternehmen.
Venture Global hat erklärt, dass die Kunden von Anfang an wussten, dass es einen längeren Zeitraum dauern würde, bis die Anlage vollständig in Betrieb genommen werden kann. Es sei Teil des Geschäftsplans gewesen, während dieser Zeit Ladungen an andere zu verkaufen, bevor langfristige Verträge erfüllt werden.
Mehrere andere Kunden haben ein Schiedsverfahren gegen Venture Global angestrengt, darunter Edison und das portugiesische Unternehmen Galp. Nach Angaben von Venture Global belaufen sich die Forderungen, über die in den nächsten Monaten entschieden werden soll, auf insgesamt zwischen 6,7 und 7,4 Milliarden Dollar.
Kontakt zum Autor: unternehmen.de@dowjones.com
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