BoJ-Umfrage: Mehrwertsteuererhöhung lässt Konsum einbrechen

Tokio (BoerseGo.de) - Die gegenwärtige Stimmung in der japanischen Wirtschaft könnte besser kaum sein. Dennoch bereitet die heute in Kraft getretene Erhöhung der Mehrwertsteuer Sorgen, ob die Binnenkonjunktur Schaden nimmt.


Laut dem von der Bank of Japan (BoJ) erhobenen Tankan-Stimmungsindex für die Großindustrie und für die nichtverarbeitenden Branchen kann den fünften Monat in Folge steigen. Die Daten im Einzelnen: Der Index der Großindustrie für das erste Quartal 2014 erhöhte sich von plus 16 Punkten auf plus 17. Analysten hatten allerdings einen Sprung auf 19 Punkte erwartet. Der Index für die Nicht-Verarbeitenden Branchen schnellte gar auf 24 Punkte hoch, nach 20 Punkten im vierten Quartal 2013. Ein positiver Index bedeutet, dass die Optimisten in der Mehrheit sind. Der Tankan-Bericht gilt als wichtiger Kompass für die Geldpolitik der japanischen Notenbank.

Mit Wirkung zum heutigen 1. April erhöht sich die Verbrauchssteuer in Japan von 5 auf 8 Prozent. Die erste Anhebung seit 17 Jahren. Das hoch verschuldete Land braucht diese Erhöhung dringend, um seine Einnahmen zu steigern. Es gibt aber Bedenken, dass dadurch die Nachfrage, die 60 Prozent zur Wirtschaftsleistung Japans beiträgt, zurückgehen und die Erholung der Wirtschaft abbremsen könnte. Dies spiegelt sich auch in der Umfrage der Zentralbank unter den Unternehmen des Landes wider: Demnach dürfte sich der Stimmungsindex für die Großindustrie zum Juni auf nur noch plus 8 rapide verschlechtern. Ähnlich sieht es bei den nichtverarbeitenden Unternehmen aus: Dieser Index dürfte im zweiten Quartal um 11 Punkte auf plus 13 sinken, wie die japanische Zentralbank weiter mitteilte.