Analyse
10:26 Uhr, 08.06.2015

BofA: Anleger leiden unter Stockholm-Syndrom

Wenn sich Anleger mit ihren Entführern sympathisieren, dann kann das nur schief gehen. Aus einer "win-win"-Situation ist an den Börsen laut der Bank of America Merrill Lynch eine "lose-lose"-Situation geworden.

Erwähnte Instrumente

  • S&P 500
    ISIN: US78378X1072Kopiert
    Kursstand: 2.092,83 Punkte (Chicago Mercantile Exchange) - Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung
  • S&P 500 - WKN: A0AET0 - ISIN: US78378X1072 - Kurs: 2.092,83 Punkte (Chicago Mercantile Exchange)

Die Bank of America weist unterdessen darauf hin, dass die Erholung der Ausrüstungsinvestitionen von US-Unternehmen 4,5 Jahre benötigte, um ihren alten Stand vor der Krise zu erreichen, in den vergangenen Jahren hätte Vergleichbares nur fünf Quartale gedauert. Für Unternehmen, die wenig Nachfrage verspüren, seien Aktienrückkäufen oder Dividenden risikoarmer, als große Investitionen. Die Bank of America attestiert Anlegern kollektiv ein Stockholm-Syndrom. Ein Stockholm-Syndrom bezeichnet den Umstand, dass Entführte mit der Zeit beginnen, mit ihren Entführern zu sympathisieren. Anleger hätten begonnen, das gleiche zu tun, wobei die Entführer die Zentralbanken wären. Das sei gefährlich, Anleger würden sich in einer ausweglosen, lose-lose-Situation befinden, in der sie nur verlieren könnten. Denn wenn die Zentralbanken damit aufhören, Geld in die Wirtschaft zu pumpen, sei auch damit Schluss, dass die Märkte so schwankungsarm weiter steigen. Die Volatilität wird steigen.

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Über den Experten

Jochen Stanzl
Jochen Stanzl
Chefmarktanalyst CMC Markets

Jochen Stanzl begann seine Karriere in der Finanzdienstleistungsbranche als Mitbegründer der BörseGo AG (jetzt stock3 AG), wo er 18 Jahre lang mit den Marken GodmodeTrader sowie Guidants arbeitete und Marktkommentare und Finanzanalysen erstellte.

Er kam im Jahr 2015 nach Frankfurt zu CMC Markets Deutschland, um seine langjährige Erfahrung einzubringen, mit deren Hilfe er die Finanzmärkte analysiert und aufschlussreiche Stellungnahmen für Medien wie auch für Kunden verfasst. Er ist zu Gast bei TV-Sendern wie Welt, Tagesschau oder n-tv, wird zitiert von Reuters, Handelsblatt oder DPA und sendet seine Einschätzungen über Livestreams auf CMC TV.

Jochen Stanzl verfolgt einen kombinierten Ansatz, der technische und fundamentale Analysen einbezieht. Dabei steht das 123-Muster, Kerzencharts und das Preisverhalten an wichtigen, neuralgischen Punkten im Vordergrund. Jochen Stanzl ist Certified Financial Technician” (CFTe) beim Internationalen Verband der technischen Analysten IFTA.

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