Nachricht
14:37 Uhr, 15.01.2008

Börsenvertrauen weiter rückläufig

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Die anhaltenden Marktturbulenzen drücken weiter auf die Stimmung der deutschen Privatinvestoren. Wie das Investmentbarometer von JPMorgan Asset Management zeigt, ging der Anteil der Börsen-Optimisten zum dritten Mal in Folge zurück. Mit 44,4 Prozent ist zwar nach wie vor fast jeder zweite Befragte der Meinung, dass sich der deutsche Aktienmarkt in den nächsten sechs Monaten positiv entwickeln wird, das sind jedoch 4,9 Prozentpunkte weniger als im Vormonat. Vor einem halben Jahr waren noch 70,3 Prozent der Befragten zuversichtlich für die weitere Entwicklung des Aktienmarktes.

"Die andauernde Volatilität der Aktienmärkte sorgt für eine wachsende Unsicherheit der Anleger", erläutert Jean Guido Servais, Marketing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei JPMorgan Asset Management. Allerdings sank parallel der Anteil der Börsen-Skeptiker um 3 Prozentpunkte und liegt nun bei 13,9 Prozent. "Es ist also keine generelle Abkehr von der Börse zu beobachten, die Anleger haben vielmehr eine abwartende Haltung eingenommen," sagt Servais. So ist der Anteil derjenigen, die die Marktentwicklung erst einmal "neutral" beurteilen, um 7,9 Punkte auf 41,7 Prozent angestiegen. So hoch war der Anteil derjenigen, die sich keine Meinung zu den Aktienmärkten bilden möchten, zuletzt im April 2005.

Die wachsende Verunsicherung zeigt sich auch im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex: Dieser Mittelwert aus allen Antworten sank im Dezember um weitere 0,3 Prozentpunkte und liegt nun bei 3,1. "Nach einem Rückgang um 0,8 sowie 0,6 Punkte in den beiden Vormonaten hat sich die Dynamik des Stimmungsabschwungs zum Jahresende also etwas verlangsamt," beschreibt Servais die Indexentwicklung.

Die Studie weist im Dezember 2007 einen leichten Rückgang der Investmentbesitzer in Deutschland aus: Mit einem Minus von 1,2 Prozentpunkten liegt die Quote derjenigen, die bereits in börsennotierte Wertpapiere investiert haben, bei 19,7 Prozent.

Die Bereitschaft der Privatanleger, in den nächsten zwölf Monaten weitere Investitionen vorzunehmen, wurde von dem rückläufigen Börsenvertrauen kaum getrübt. Sie sank nur leicht um 0,2 Punkte und liegt nun bei 41,9 Prozent. Der Anteil der Investitionsverweigerer sank sogar deutlich um 2,3 Prozent. Mit 12,3 Prozent wollen jedoch mehr Befragte erst einmal abwarten (Vormonat: 9,7).

Die für weitere Investments favorisierten Anlageformen schnitten unterschiedlich ab: Fonds liegen mit 24,9 Prozent in der Anlegergunst weiterhin vorn und konnten sogar 1,3 Punkte zulegen. Trotz des rückläufigen Börsen-Optimismus stieg auch der Anteil derjenigen, die Direktinvestments in Aktien bevorzugen um 0,6 Punkte auf 12,4 Prozent. Damit belegen die Aktien den dritten Platz und folgen knapp auf das Sparbuch. Diese sicherheitsorientierte Anlageform musste ebenso wie Anleihen einen Rückgang hinnehmen: Das Sparbuch sank um 1,6 Punkte auf 13,2 Prozent; Anleihen sanken um 0,5 Punkte und bilden mit 1,7 Prozent das Schlusslicht.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten