Nachricht
17:10 Uhr, 16.09.2008

Börsenvertrauen stabilisiert sich etwas

Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Das Börsenvertrauen der deutschen Privatinvestoren hat sich im August wieder etwas stabilisiert. Dies ergab das aktuelle Investmentbarometer von JPMorgan Asset Management. Demnach ist der Anteil der Optimisten nach zwei stark rückläufigen Monaten um 4,1 Prozentpunkte wieder deutlich zulegen. Mit 31,1 Prozent glaubt nun knapp jeder dritte befragte Anleger wieder an steigende DAX-Kurse in den nächsten sechs Monaten. Der Anteil der Börsen-Skeptiker reduzierte sich parallel um 4,5 Punkte und liegt nun bei 27,6 Prozent. Nach wie vor ist der Anteil derjenigen, die keine Stellung zur weiteren Börsenentwicklung beziehen wollen, der größte: 41,3 Prozent (+0,4) nehmen eine abwartende Haltung ein.

"Der Anteil der 'neutral' eingestellten Privatanleger ist damit so hoch wie selten zuvor", unterstreicht Jean Guido Servais, Marketing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei JPMorgan Asset Management. Dies sei zwar ein Zeichen für die anhaltende Verunsicherung der Anleger, aber noch im Vormonat zeigte die Befragung mehr kritische als positiv eingestellte Privatanleger. "Deshalb lassen sich die Ergebnisse vom August als geringfügige Stimmungsaufhellung werten, wobei abzuwarten bleibt, wie sich die jüngsten Ereignisse an den Finanzmärkten auf die Stimmung auswirken werden", so Servais. Die Befragung für das aktuelle Investmentbarometer fand vom 8. bis 22. August 2008 statt.

Diese leichte Erholungstendenz lässt sich auch im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex ablesen: Der Mittelwert aus allen Antworten stieg um 0,9 Punkte. Mit 0,2 ist der Wert nun wieder positiv, nachdem er im Vormonat erstmals ein negatives Niveau erreicht hatte.

Trotz der nach wie vor vorsichtigen Börsenstimmung konnte die Investmentquote im August zulegen: Nach dem bisherigen Jahreshoch von 22,3 Prozent im Juni und nur leichtem Rückgang um 0,1 Punkte trotz des Stimmungstiefs im Juli stieg die Quote bei der jüngsten Befragung um einen Prozentpunkt. Somit halten 23,3 Prozent der Befragten börsennotierte Investments wie Aktien, festverzinsliche Wertpapiere, Fonds, Optionsscheine oder Zertifikate – das ist der zweithöchste jemals gemessene Wert.

Dass das Börsenvertrauen der Anleger aber noch nicht gänzlich wieder zurückgekehrt ist, zeigt die Betrachtung des Investmentklimas: Die Bereitschaft der Privatanleger, in den nächsten sechs Monaten weitere Investitionen vorzunehmen, ging um 0,1 Prozentpunkte zurück. Nun planen noch 36,6 Prozent der befragten Privatanleger, innerhalb des kommenden halben Jahres zu investieren. "Das ist insofern interessant, als sich lediglich 31,1 Prozent der Befragten für die weitere Entwick-lung der Börse optimistisch zeigten", betont Servais.

Keine Kommentare

Du willst kommentieren?

Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.

  • für freie Beiträge: beliebiges Abonnement von stock3
  • für stock3 Plus-Beiträge: stock3 Plus-Abonnement
Zum Store Jetzt einloggen

Das könnte Dich auch interessieren

Über den Experten

Thomas Gansneder
Thomas Gansneder
Redakteur

Thomas Gansneder ist langjähriger Redakteur der BörseGo AG. Der gelernte Bankkaufmann hat sich während seiner Tätigkeit als Anlageberater umfangreiche Kenntnisse über die Finanzmärkte angeeignet. Thomas Gansneder ist seit 1994 an der Börse aktiv und seit 2002 als Finanz-Journalist tätig. In seiner Berichterstattung konzentriert er sich insbesondere auf die europäischen Aktienmärkte. Besonderes Augenmerk legt er seit der Lehman-Pleite im Jahr 2008 auf die Entwicklungen in der Euro-, Finanz- und Schuldenkrise. Thomas Gansneder ist ein Verfechter antizyklischer und langfristiger Anlagestrategien. Er empfiehlt insbesondere Einsteigern, sich strikt an eine festgelegte Anlagestrategie zu halten und nur nach klar definierten Mustern zu investieren. Typische Fehler in der Aktienanlage, die oft mit Entscheidungen aus dem Bauch heraus einhergehen, sollen damit vermieden werden.

Mehr Experten