Börsenvertrauen der deutschen Privatanleger belastet
- Lesezeichen für Artikel anlegen
- Artikel Url in die Zwischenablage kopieren
- Artikel per Mail weiterleiten
- Artikel auf X teilen
- Artikel auf WhatsApp teilen
- Ausdrucken oder als PDF speichern
Frankfurt (Fonds-Reporter.de) - Das Börsenvertrauen der deutschen Privatanleger wurden von den Marktturbulenzen seit Mitte September deutlich belastet. Dies zeigt das aktuelle Investmentbarometer von JPMorgan Asset Management. Zwar schwächte sich der Anteil der Optimisten nur leicht ab - mit 23,3 Prozent glaubt nach wie vor knapp jeder vierte befragte Anleger an steigende DAX-Kurse in den nächsten sechs Monaten. Der Anteil der Börsen-Skeptiker stieg jedoch markant und liegt nun bei 52,8 Prozent. Parallel reduzierte sich die Gruppe derjenigen, die keine Stellung zur weiteren Börsenentwicklung beziehen wollen, auf 23,9 Prozent. "Es lässt sich derzeit eine klarere Positionierung der Anleger feststellen", erläutert Jean Guido Servais, Marketing Director für Deutschland, Österreich und die Schweiz bei JPMorgan Asset Management. "Im letzten halben Jahr hat ein großer Teil der Befragten eine abwartende Haltung eingenommen. Nach den Ereignissen der letzten Wochen beziehen nun mehr Privatanleger konkret Stellung und geben ihrer Meinung deutlicher Ausdruck."
Dies zeigt sich insbesondere in der Ausprägung der einzelnen Antwortmöglichkeiten. So setzt sich die Gruppe der "Optimisten" aus den Befragten zusammen, die eine positive Börsenentwicklung für "wahrscheinlich" oder sogar "sehr wahrscheinlich" halten, die "Pessimisten" halten dies für "unwahrscheinlich" oder sogar "sehr unwahrscheinlich". Üblicherweise nutzen die Befragten die schwächere Antwortoption, aktuell haben sich jedoch viele auf den extremen Wert festgelegt. So stieg der Anteil der verhalten pessimistischen Befragten nur leicht von 27,7 auf 28,8 Prozent, während sich die Gruppe der sehr skeptischen Anleger von 7,4 auf 23,9 Prozent mehr als verdreifachte. Die gleiche Entwicklung ist umgekehrt auch bei den positiv gestimmten Befragten festzustellen: Der Anteil derjenigen, die steigende Börsen für wahrscheinlich halten, sank deutlich von 23,4 auf 16,2 Prozent, während sich die Untergruppe derjenigen, die dies für sehr wahrscheinlich halten, von 2,3 auf 7,1 Prozent ebenfalls verdreifachte.
Die skeptischere Haltung der Anleger lässt sich ebenfalls im JPMorgan Asset Management Investor Confidence-Gesamtindex ablesen: Der Mittelwert aus allen Antworten erreichte einen neuen Tiefstand von -4,6. Erstmals hatte der Index im Juli 2008 ein negatives Niveau erreicht.
Bei Betrachtung des Investmentklimas fällt positiv auf, dass das Börsenvertrauen der Anleger nicht gänzlich geschwunden ist: Die Bereitschaft der Privatanleger, in den nächsten sechs Monaten weitere Investitionen vorzunehmen, stieg im Vergleich zum September sogar um 1,2 Prozentpunkte leicht an. Mit 33,6 Prozent plant immerhin fast jeder dritte der befragten Privatanleger, innerhalb des kommenden halben Jahres zu investieren. Mit 56,8 Prozent steht zwar nach wie vor mehr als jeder zweite Privatanleger weiteren Investitionen skeptisch gegenüber, aber im Vergleich zum September sank dieser Wert immerhin um 3,5 Prozentpunkte.
Keine Kommentare
Die Kommentarfunktion auf stock3 ist Nutzerinnen und Nutzern mit einem unserer Abonnements vorbehalten.