Börsen im Zeichen der Zinsentscheidungen
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USA: Die US-Börsen starteten, getrieben von positiven Wirtschaftsindikatoren, durchwegs positiv in die Woche. Der Einkaufsmanagerindex blieb in der Nähe seines 20-Jahreshochs und der Beschäftigungsindex deutet auf ein beschleunigtes Stellenwachstum - in der US-Industrie wurden erstmals seit 4 Jahren wieder Jobs geschaffen. Der Mittwoch stand ganz im Zeichen der Zinsentscheidung der FED, die wie erwartet den Leitzins bei 1 % beließ. Die Notenbanker wiesen auf ein beschleunigtes Beschäftigungswachstum und eine solide Produktion hin und gaben durch die Art ihrer Formulierung Hinweise auf ein baldiges Ende der Niedrigzinspolitik in den USA. Die bis Mittwoch erzielten Kursgewinne wurden am Donnerstag durch den höchsten Rohölpreis seit 13 Jahren und der Erwartung eines positiven April-Berichts für den Arbeitsmarkt, der das Gespenst vom Wachstum ohne Stellenaufbau vertreiben dürfte und damit wieder Sorgen um eine baldige Zinserhöhung aufkommen lässt, zur Gänze verloren. Der S&P500 schloss im Wochenvergleich damit unverändert.
Europa: Auch Europa stand in dieser Woche ganz im Zeichen der Zinsentscheidungen der Notenbanken. Im Banne der Zinsentscheidung der FED am Dienstag zeigte sich in Europa bis dahin ein zurückhaltender, ruhiger Handelsverlauf. Nachdem der Leitzins bei 1 % beibehalten wurde, jedoch in der Formulierung eine baldige Zinserhöhung anklang, bewegten sich die europäischen Börsen in einer sehr engen Bandbreite. Erst die Zinsentscheidungen der Bank of England, die den Leitzins um 0.25 % anhob, und der EZB, die den Leitzins unverändert bei 2 % beließ, gaben die Richtung für die Märkte vor. Die EZB gab in ihrer Begründung eine erwartete langsame Wirtschaftsbelebung und eine erwartete höhere Inflation an und ließ Spekulationen über die Richtung des nächsten Zinsschrittes offen. Zusätzlich drückten am Donnerstag die schwache Entwicklung der Weltaktienmärkte und der höchste Rohölpreis seit 13 Jahren die europäischen Leitindizes.Im Wochenverlauf standen alle wichtigen europäischen Börsen geschlossen tiefer: CAC40 -0.94 %, FTSE100 - 0.07% und DAX -2.48 %.
Japan: Die durch Feiertage auf zwei Handelstage verkürzte Woche zeigte bei geringer ökonomischer Datenlage die von uns bereits erwartete Korrektur im asiatischen Leitindex Nikkei.Kurzfristig ist ein weiteres Setzten der Kurse möglich, mittelfristig bleiben wir jedoch bei der von uns geäußerten Einschätzung einer Kaufgelegenheit auf derzeitigem Niveau.
Anleihemärkte & Währungen
Nach wie vor im Mittelpunkt des Interesses der Handelsteilnehmer auf den internationalen Zinsmärkten steht der US Arbeitsmarkt. Nachdem im letzten Monat durch einen über den Erwartungen gelegenen Stellenzuwachs die Umkehr des Zinstrendes eingeleitet wurde, scheinen auch die Daten für diesen Monat auf einen positiven Arbeitsmarkt schließen zu lassen. Dazu tritt nun noch die Sorge aufkeimender Inflation aufgrund des Anstieges der Lohnstückkosten im 1. Quartal des laufenden Jahres. Der Markt setzt nunmehr zusehends auf eine Zinserhöhung durch die Federal Reserve zur Jahresmitte 2004.
Unser Langzeit-Band bei 4.5/$4.6% - 4.0% behalten wir trotzdem bei. Vom Markt abweichend sehen wir derzeit noch keine Veranlassung, von einer Zinserhöhung vor den Präsidentschaftswahlen auszugehen.Die am Freitag zur Veröffentlichung anstehenden Arbeitsmarktzahlen werden die weitere Richtung maßgeblich vorgeben, ein Anstieg über 4.6% käme dabei einer endgültigen Zinswende gleich. Sollte dieser Fall eintreten sind 5.0% als nächste Marke zu erwarten.
Unbeeindruckt bzw. sogar leicht unterstützt vom Zinsschritt der BoE präsentierte sich der USD/EUR Wechselkurs in der abgelaufenen Handelswoche.Wie auch am US-Zinsmarkt werden die am Freitag veröffentlichten Arbeitsmarktdaten die weitere Richtung des Austauschverhältnisses vorgeben, tendenziell sehen wir jedoch 1.24 USD/EUR nach wie vor als Zielzone für Aufwärtsentwicklungen.
Sollten aufgrund besser als erwarteter Neugeschaffener-Stellen in den USA Kurse um 1,18 gesehen werden, würden wir dies als kurzfristige Kaufgelegenheit ansehen.
Quelle: AMIS Asset Management
Die AMIS Asset Management Investment Services AG wurde 1991 gegründet und gehört heute zu den größten privaten und konzernunabhängigen Produktgebern Österreichs. Das verwaltete Vermögen beträgt rund 274 Mio. Euro. Die Anlageprodukte der AMIS AG, aktiv gemanagte Fonds, werden über ein speziell entwickeltes Franchisesystem vertrieben.
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