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09:38 Uhr, 23.08.2001

BörseGo 31-2001

Im Vorfeld des FED-Treffen, welches vom 21.10. bis zum 23.10. abgehalten wird, gab der Nasdaq in der vergangenen Woche um 5.1%, der Dow um 0.9% und der S&P 500 um 1.7%. Marktbeobachter erwarteten eine Zinssenkung zwischen 25 und 50 Basispunkten, wobei eine Senkung um 50 Basispunkte eher darauf hindeuten würde, dass es der US-Wirtschaft noch schlechter geht und dass weitere starke Eingriffe nicht auszuschließen sind. Eine Senkung um 25 Basispunkte mit einer positiveren Einstellung der Fed der Wirtschaft gegenüber wäre sicher das, was den Märkten am besten gefallen würde.

Wirtschaftsdaten

Konsumentenpreis Index

Der Konsumentenpreis Index fiel zum zweiten Mal in den letzten 15 Jahren auf Grund eines starken Rückgangs der Energiepreise. Die Energiepreise gingen im letzten Monat um 5,6% zurück. Der Index, ein beachteter Indikator für Inflation, fiel im Juli um 0,3%, erwartet wurde ein Rückgang von 0,1%. Die Kernrate, die Nahrungsmittel und Energiepreise ausschließt, stieg um 0,2%.

Diffusionsindex

Wie die Federal Reserve Bank of Philadelphia am Mittwoch bekannt gab, fiel der sogenannte "Diffusionsindex" für die allgemeine Wirtschaftstätigkeit in der Region im August überraschend deutlich auf einen Wert von -23,5 nach -12,2 im Juli. In Umfragen hatten Experten gar eine Verbesserung erwartet. Die neuen Aufträge fielen dabei von -5,7 auf -20,4. Lediglich die Auslieferungen konnten sich von -20,2 auf -17,4 verbessern. Die Preise sanken dabei von -4,9 auf -9,2. Die Unternehmen erhielten darüber hinaus auch geringere Preise für ihre Fertigprodukte. Wie der Bericht weiter zeigte, haben die Unternehmen ihre Lagerbestände weiter abgebaut.

Auf der anderen Seite sei die Zuversicht für einen baldigen Wiederaufschwung der Wirtschaft und der Märkte ungebrochen. 53% aller Unternehmen seien der Ansicht, dass bessere Zeiten bevorstünden. Die Hälfte der Unternehmen gab an, dass der starke Dollar das Geschäft behindere, während 18% von substanziell negativen Effekten sprachen.

Industrieproduktion

Die Industrieproduktion fiel im Juli, den zehnten Monat in Folge, um 0,1%, Marktbeobachter hatten einen Rückgang von 0,3% erwartet. Die 0,1% Rückgang im Juli sind die beste Performance seit dem 0,2% Anstieg im letzten September. Zu beachten ist allerdings, dass der Rückgang nur durch den Output-Anstieg um 8% im Automobilsektor abgemildert wurde. Im Juni ging der Output noch um 0,9% zurück.

Die Kapazitätsauslastung fiel den zehnten Monat in Folge auf nunmehr 77%, was leicht besser als die 76,6% Schätzung der Analysten ist. Nichts desto trotz repräsentiert 77% den niedrigsten Stand sein 1983 - damals befand sich die US-Wirtschaft in einer Rezession.

US Handelsbilanz Defizit

Das US Handelsbilanz Defizit erhöhte sich im Juni um 3,3% auf $29,4 Milliarden, Marktbeobachter hatten ein Defizit von $29,5 Mrd. erwartet. Im Mai wurde das Defizit von $28,3 Mrd. auf $28,5 Mrd. revidiert. Somit bleibt die Zahl auch deutlich unter dem Rekorddefizit im September 2000 von $34,5 Milliarden.

Im Juni fiel der Export von Gütern und Dienstleistungen um 2,1% auf $86 Milliarden, die Importe fielen um 0,7% auf $115,4 Milliarden.

Lagerbestände Juni

Die Lagerbestände sind im Juni um 0,4% gefallen, was lt. dem Commerce Department den deutlichsten Rückgang in den letzten drei Monaten repräsentiert. Marktbeobachter hatten mit einem Rückgang von 0,3% gerechnet. Die Lagerbestände zeigen somit fünf Monate in Folge sinkende Zahlen.

Das Lagerbestand-zu-Umsatz Ratio verharrte bei 1,43. Dieses Ratio verdeutlicht, wie lange die Unternehmen benötigen, Güter aus der Lagerung in den Vertrieb zu befördern. Eine steigende Zahl zeigt an, dass die Güter länger im Unternehmen verwahrt werden. Im April erreichte die Ratio mit 1,44 einen neuen Höchststand seit Januar 1999.

Konsumentenvertrauen

Das Konsumentenvertrauen ist Anfang August in den USA wieder leicht angestiegen, wie Forscher der Universität von Michigan am Freitag berichtet haben. Nach den Angaben stieg der sogenannte "Michigan Index" auf einen Wert von 93,5 Punkten im August von 92,4 Punkten im Juli. Volkswirte hatten erwartet, dass sich der Indexstand nicht verändern würde. Dabei sollen alle Zugewinne von Haushalten, die weniger als 50 000$ im Jahr einnehmen, erzielt worden sein.

Auch waren Verbraucher zuletzt optimistischer über die aktuelle Wirtschaftsentwicklung, während die kurzfristigen Zukunftserwartungen nahezu unverändert blieben. So stieg der "laufende Index" von 98,6 im Juli auf 101,7 Punkte im August an, der "Erwartungsindex" fiel leicht von 88,4 Punkten im Juli auf 88,3 Punkten im August. Die Verbraucher würden ein starkes Wachstum erst wieder Ende des nächsten Jahres erwarten, so die Forscher.

Einzelhandelsumsätze

Die Verkäufe der Einzelhändler waren im Juli den zweiten Monat in Folge schwach, da die Kunden verärgert über die momentane Arbeitssituation selektiver einkaufen gingen.

Der Report der Handelsbehörde zeigt das die Absatzeinbuße hauptsächlich von einem starken Rückgang des Umsatzes um 4,2 Prozent an Tankstellen bedingt ist. Auch die Verkäufe von Autos gingen zurück. Sie fielen im Juli um 0,5 Prozent und relativierten damit den Anstieg von 0,5 Prozent im letzten Monat.

Dieser Rückgang versteckt aber die Absatzstärke in Bereichen wie Sportartikel, Kleidung und bei Gesundheitsprodukten. Außerdem nahmen die Menschen im Juli mehr zu sich als im letzten Monat.

Die gesamte Einzelhandelsverkäufe, ausschließlich der Automobilverkäufe, erhöhten sich im Juli um 0,2 Prozent. Das ist etwas besser als der 0,1 prozentige Anstieg den viele Analysten vorausgesagt hatten.

Analysten - die Woche im Rückblick

Merrill Lynch: Erholung vor der Tür?

Merrill Lynch`s Ökonom Bruce Steinberg ist auf Grundlage der aktuellen Daten der Meinung, dass das dritte Quartal aus Konsumentensicht eine Erholung sehen könnte. Die Daten des Commerce Department haben lt. Steinberg die Hoffnung genährt, dass eine gewisse Erholung im Laufe eines Jahres seinen Anfang nehmen könnte. Positiv hinzu käme noch gegen Ende des Jahres die anstehende Steuersenkung durch den Staat.

Merrill gibt den Fondsmanagerreport aus

Das Vertrauen der Fondsmanager in einen weltweiten wirtschaftlichen Aufschwung hat sich laut dem Merrill Lynch Global Fund Manager Survey im August verstärkt. Sie bevorzugen aber nach wie vor Amerikanische Standardwerte anstatt der zyklischen Werte.

Die Voraussagen der Fondsmanager für eine stärkere Wirtschaft in den nächsten 12 Monaten stieg im August auf 74 Prozent. Im Juli waren es noch 73 Prozent die mit einem Aufschwung rechneten.

Die Hälfte aller Fondsmanager sagte, dass sie Aktien übergewichten und die andere Hälfte plant die Gewichtung von Aktien im Portfolio zu erhöhen.

Der Fondsmanagerbericht zeigt, dass der Optimismus zunimmt und die Manager langsam aber sicher wieder von defensiven Aktien abkommen.

Im August waren die weniger bevorzugten Sektoren die Nahrungsmittelproduzenten und Gebrauchsgüter, beides sind die klassischen defensiven Sektoren, während Industrie- und Technologiewerte von den Fondsgeschäftsführern bevorzugt wurden.

Trotz allem Optimismus kaufen die Fondsmanager nach wie vor gerne Anleihen, die einfach Sicherheit im jetzigen Markt geben und meiden die Emerging Marktes und Japan.

Für 27 Prozent der Fondsmanager ist die Zinspolitik zu restriktiv, sie wollen weitere Zinssenkung. Sogar 79 Prozent sprechen sich für eine immer noch ausstehende Zinssenkung durch die Europäische Zentralbank aus.

Fidelity Investment`s Kaufkandidaten

Die renommierte Fondgesellschaft Fidelity Investments mit ihrem bekannten $84 Mrd. Magellan Fond erhöhte lt. einem aktuellen Filing im zweiten Quartal einige Aktien-Positionen. So stockte Fidelity die Beteiligungen an Microsoft, EMC und dem BioTech-Unternehmen Amgen auf. Dem gegenüber wurden die Anteile an dem Chip Unternehmen Texas Instruments und an dem Datenbank Hersteller Oracle abgebaut. Die größten Positionen im Portfolio bleiben weiterhin Microsoft und General Electric.

Prudential Securities: Bodenbildung im August?

Im Gegensatz zu seinem Kollegen bei Morgan Stanley erklärte der Investmentstratege Greg Smith von Prudential Securities heute, dass er daran glaube, dass sowohl die Fundamentaldaten der Unternehmen als auch die Märkte noch im August einen Boden finden würden.

Der Juli sei ein schrecklicher Monat für Wirtschaft und Unternehmen gewesen. Unternehmen hätten versucht, ihre Produktion den hohen Lagerbeständen anzupassen, in dem sie einen Gang zurückgeschaltet hätten. Dies sei eine clevere Entscheidung gewesen.

Im August, der traditionell ein schwacher Monat sei, würde vieles bereits besser laufen. Viele zyklische Probleme würden sich bald auflösen. Von daher glaube der Analyst, bald den Boden ausmachen zu können.

Rezession: Aktienstratege verunsichert Investoren

Mit einem ausgesprochen pessimistischen Ausblick verunsicherte der Stratege für die weltweiten Aktienmärkte von Morgan Stanley, Barton Biggs, zuletzt Investoren.

"Die weiter abstürzende Weltwirtschaft ist kein Geheimnis mehr. Hoffnungen, die von einem baldigen Wiederaufschwung ausgehen sowie die Gewinnschätzungen für dieses und das nächste Jahr sind nicht realistisch", erläuterte der Experte seine Einschätzung. Der Markt gehe noch immer davon aus, dass die Zinssenkungen der FED der Wirtschaft wieder auf die Beine helfen könne, aber das Vertrauen in die FED schwinde zusehends, so Biggs.

Investoren sollten nach seiner Ansicht nicht so sehr darauf achten, wie stark die nächste Zinssenkung ausfallen wird, sondern welche Effekte diese auf die Märkte haben werde. Außerdem solle man auf die Entwicklung im nahen Osten sowie auf den Dollar zum Euro achten.. Biggs vertrete die Meinung, dass weitere Zinssenkungen sehr negativ zu deuten seien, da sich die Lage offensichtlich nicht gebessert habe. "Bevor der Zinssenkungsprozess am Ende ist, wird der amerikanische Verbraucher die Hoffnung verlieren und die Rezession wird sich verstärken", zeichnet er den Teufel an die Wand.

Analysten: Softwaresektor noch nicht über Berg?

Verbale Prügel für den Software-Sektor gab es heute von George Godfrey, Aktienanalyst bei ABN Amro. Zunächst stufte er eine Reihe von Unternehmen, die Unternehmenssoftware herstellen, herab. In der Folge verloren die Aktien der Betroffenen BEA Systems, E.piphany und Veritas Software zuletzt an Wert.

Bei einer Reihe anderer Unternehmen aus dem Softwaresektor ließ der Analyst sein Rating unverändert, senkte aber die Gewinn- und Umsatzschätzungen für die kommenden Quartale herab. Unter diesen Unternehmen befinden sich Oracle, Microsoft, Siebel Systems und Vignette. Einzig Siebel-Aktien konnte zuletzt leicht zulegen, der Softwareindex lag indessen auf einem leichten Plus von 0,10%.

In den vergangenen Tagen hatten sich mehrere Analysten skeptisch über eine baldige Erholung des Softwaremarktes geäußert.

Analysten: Bei Brocade geht es wieder aufwärts!

Positive Kommentare hatte heute der Analyst Shaw Wu von der Banc of America für das Datenlagerungsunternehmen Brocade Communications übrig. Basierend auf jüngsten Untersuchungen werde Brocade die Quartalsschätzungen über das dritte Quartal mindestens erreichen, vielleicht sogar übertreffen, erzählte der Analyst der Öffentlichkeit. "Wir glauben, dass die Fundamentaldaten von Brocade im derzeitigen schwachen Umfeld sich zuletzt steigern konnten. Die Auftragslage hat sich verbessert und alles deutet auf eine wieder anziehende Nachfrage hin", erklärte der Experte seine Einschätzung.

Anschließend bestätigte er seine "buy"-Einschätzung und das Kursziel von 50$ pro Aktie. Brocade wird am Mittwoch seine Quartalszahlen bekannt geben. Derzeit können die Aktien um 3,32% auf 33,88$ gewinnen.

Nokia - die Skepsis der Analysten nimmt zu

Die Aktien der finnischen Telekommunikationsfirma Nokia sind heute unter Druck geraten. Grund ist die Aussage eines Research Reports, indem bezweifelt wird, ob die Firma die Zahlen zum nächsten Quartal auch erfüllen kann.

Die Finnische Mandatum Bank meint, dass Nokia durch die kränkelnde Verfassung der Telekommunikationsmärkte die Zahlen des dritten Quartals nicht erfüllen kann und vor den Zahlen eine Gewinnwarnung herausgeben wird.

Dieser Bericht kommt unmittelbar nach einer Anmerkung von dem Investmenthaus Schroder Salomon Smith Barney, in welcher die Analysten auch das Treffen der Prognosen, aufgrund des Rückgangs der Nachfrage nach Mobiltelefonkomponenten bei den Lieferanten, bezweifeln. Es wird laut SSSB Nokia nicht möglich sein die hohen Margen bei gleichzeitiger Ausweitung der Marktanteile einzuhalten. Mandatum geht außerdem davon aus, dass die Umsätze in Nokia`s Mobiltelefonbereich, der 70 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, von Quartal zu Quartal um 6 Prozent auf 5 Milliarden Euro fallen werden. Die Bank denkt auch, dass Nokia seinen 35 prozentigen Marktanteil im 3. Quartal beibehalten kann, glaubt jedoch das der Verkauf von Mobiltelefonen von 34 Millionen im letzten Quartal auf 32 Millionen zurückgehen wird. Diese Äußerungen drückten Nokia unter die psychologisch wichtige 20 Euro Marke.

Lehman Brothers bezieht Stellung zu Chip-Segment

Goldman Sachs hatte zu Handelsbeginn die Hoffnungen geschürt, der Chip-Sektor könnte seinen Boden gefunden haben und die Aussichten würden sich aufhellen. Als Konsequenz stufte die Investmentbank zahlreiche Aktien aus dem Sektor deutlich auf.

Lehman Brothers jedoch antwortet darauf, dass man besonders die Aktien aus dem Analog-Sektor für ausreichend bewertet hält und dämpft so den Enthusiasmus u.a. für Texas Instruments. Seth Dickson von Lehman Brothers ist sich des weiteren nicht sicher, ob das dritte Quartal bereits den Boden darstellt. Es blieben Risiken, wie die internationale Wirtschaftsschwäche, die durchaus nochmalige Reduktionen der Gewinnerwartungen für das dritte und vierte Quartal notwenig machen könnten.

News-Rückblick

Network Appliance meldet Zahlen und Ausblick

Das Datenlagerungsunternehmen und EMC-Konkurrent Network Appliance meldete nach Börsenschluss Zahlen für das erste Quartal, die beim Ergebnis im Rahmen der Erwartungen ausgefallen sind, beim Umsatz aber enttäuschten.

Der Gewinn betrug so 4,7 Mio $ oder einen Cent/Aktie, was Analysten auch vorhergesagt hatten. Vor einem Jahr betrug der Gewinn 5 Mio $. Der Umsatz von 200,4 Mio $ lag aber deutlich unter den Prognosen von 215 Mio $. Im Q1/2000 lag der Umsatz noch bei 225,8 Mio $.

Das Unternehmen kündigte weitere Kosteneinsparprogramme an, wie zum Beispiel die Entlassung von 200 Mitarbeitern. Außerdem müsse man im Q2 einen Kredit in Höhe von 6 bis 8 Mio $ aufnehmen um Kosten zu decken.

Gemischt vielen die weiteren Aussichten aus. Der Geschäftsführer Dan Warmenhoven erklärte, man erwarte im dritten Quartal einen Umsatz von 200 bis 210 Mio $ und einen Gewinn von einem bis zwei Cents/Aktie. Hier rechnen Analysten mit einem Gewinn von 2 Cents/Aktie und einem Umsatz von 227,3 Mio $. Was die Ausgaben im IT-Bereich betreffe, erklärte Dan Warmenhoven, dass der Boden wahrscheinlich gefunden sei. Das Juli-Geschäft sei gut verlaufen und die Budgets der Kunden seien prall gefüllt.

Weiteres Software Unternehmen vor dem Aus

Der Software Hersteller NetObjects verkündete, dass man trotz Sparmassnahmen nur noch über Liquidität bis Ende September verfüge. Ende Juni verfügte das Unternehmen noch über $4,4 Mio. Barmittel, die Verbindlichkeiten belaufen sich auf $7,8 Mio. und übersteigen sogar die Assets von $6,6 Millionen. Das Unternehmen, das sich zu 48% in Besitz von IBM befindet, erwägt nun den vollständigen Verkauf oder aber ein weiteres externes Investment. Zu diesem Zweck wurde bereits mit Broadview professionelle Hilfe engagiert, um verschiedene strategische Alternativen auszuloten.

Der Umsatz im dritten Quartal verringerte sich von $7,9 Mio. auf $1,1 Millionen. Der Verlust erhöhte sich im Jahresvergleich von $7,4 Mio. auf $9,2 Millionen. NetObjects notierte im Hoch bei über $45 und wurde gestern in Erwartung der Ankündigung bei 95 Cents vom Handel ausgesetzt. Nachbörslich stürzte der Kurs weiter bis auf 30 Cents ab.

Applied Materials mit scharfem Gewinneinbruch

Der Halbleitergigant Applied Materials konnte mit seinen stark rückläufigen Quartalszahlen nach Börsenschluss die Anlegergemeinde wenigstens bezüglich der Erwartungen positiv überraschen.

Im dritten Quartal war der Gewinn des Unternehmens gegenüber dem Vorjahresquartal um 95% auf 29 Mio $ oder 3 Cents/Aktie eingebrochen. Das operative Ergebnis von 41 Mio $ oder 5 Cents/Aktie wenigstens konnte die Analystenschätzungen von 3 Cents/Aktie im Schnitt aber dennoch schlagen.

Auch der Umsatz war parallel dazu um 51% auf 1,33 Milliarden $ zurückgekommen. Analysten hatten hier mit 1,3 Milliarden $ gerechnet. Selbst im Vorquartal (Q2) erreichte der Umsatz noch 1,9 Milliarden $. Der weltgrößte Chipzulieferer schob die schwachen Zahlen bei Umsatz und Gewinn auf das miserable Marktumfeld vor allem im Chipsektor.

Man werde weiter versuchen, die Kosten unter Kontrolle zu halten, so das Unternehmen.

Vor Bekanntgabe der Zahlen schloss das Unternehmen auf einem Minus von 2,7% bei 43,65$.

Gemischt viel die Pressekonferenz von Applied Materials aus, auf der das Unternehmen seine Aussichten für die weiteren Quartale erläuterte.

Zunächst wies man daraufhin, dass sich die Auftragslage zuletzt zwar auf 1,21 Milliarden $ an Aufträgen im Q3 verschlechtert habe, aber dennoch nicht derart schwach ausgefallen wäre wie viele das zuletzt vermutet hatten. Erst gestern kürzte Merrill Lynch seine Prognosen diesbezüglich auf 1,0 bis 1,1 Milliarden $ an Aufträgen im dritten Quartal. Die verschlechterte Auftragslage habe aber alle Bereiche im Unternehmen betroffen.

Für das laufende vierte Quartal erwarte man einen zum dritten Quartal unveränderten Umsatz sowie einen Gewinnausweis. Analysten rechnen aktuell mit 5 Cents/Aktie Gewinn. Zu der weiteren Auftragslage erklärte man, einen Boden eventuell erreicht zu haben. Im nächsten Jahr könne und solle es wieder aufwärts gehen. Viele Kunden würden weiterhin Aufträge verschieben und darauf warten, bis neue Technologien auf den Märkten seien. Dennoch seien auch viele von ihnen überzeugt, dass das Schlimmste überstanden sei. Nichts desto trotz müsse AMAT weiterhin Lagerbestände abbauen, vor allem im Wireless-Bereich.

BEA Systems präsentiert erneut Rekordzahlen

Das Softwareunternehmen BEA Systems meldete nach Börsenschluss Zahlen für das zweite Quartal, die die Erwartungen des Marktes beim Ergebnis schlagen konnten, beim Umsatz aber enttäuschten.

Der Gewinn konnte sich in diesem auf 58,5 Mio $ oder 10 Cents/Aktie mehr als verdoppeln (im Jahresvergleich). Analysten hatten nur mit einem Gewinn von 9 Cents/Aktie gerechnet. Mit einem Umsatzanstieg von 44% auf 267,8 Mio $ konnte man zum 23.Mal in Folge Rekordumsatzzahlen präsentieren. Hier hatten Analysten mit einem Umsatz von 279 Mio $ gerechnet, der also leicht verfehlt wurden.

Vor Bekanntgabe der Zahlen konnten die Aktien heute leicht um 3% zulegen. Nach den erfreulichen Zahlen schob man allerdings mit der Ankündigung, dass der Umsatz im dritten Quartal aufgrund des Umfeldes schwach bleiben würde, eine Warnung nach, die die Aktien nachbörslich unter Druck bringen könnten. So rechne man im dritten Quartal mit einem Umsatz zwischen 260 und 275 Mio $ gegenüber 312 Mio $, die der Markt erwartet. Für das Gesamtjahr rechne das Unternehmen mit einem Gewinn von 39 bis 41 Cents/Aktie. Analysten rechnen aktuell mit 41 Cents/Aktie für das Gesamtjahr.

Qualcomm mit mehreren "good news"

Mit überaus positiven Nachrichten konnte das US-Technologieunternehmen Qualcomm, ein Marktführer im Wireless-Sektor, heute aufwarten. Zunächst gab man bekannt, dass Qualcomm mit Unicom Horizon Mobile Communications, einem Tochterunternehmen des chinesischen Telekomriesen China Unicom, in einem Vertrag darin überein gekommen war, dass Unicom Horizon Mobile Communications die Wireless-Plattform namens "BREW" von Qualcomm nutzen wird.

Auf "BREW" sollen so ab Anfang des nächsten Jahres mehrere Dienstleistungen gestartet werden, mit denen es Unicom-Kunden ermöglicht werden soll, über Handset-Geräte Zugang zum Internet zu erhalten.

Daneben stufte der Analyst Nathaniel Cohn von Goldman Sachs die Aktien von Qualcomm herauf und nahm sie auf die Empfehlungsliste (recommended list). Zuvor galt Qualcomm bei Goldman Sachs als "market performer".

AOL Time Warner und eBay - neues Abkommen

AOL Time Warner und eBay beabsichtigen lt. Wall Street Journal heute ein neues 3-jähriges Abkommen zu verkünden, welches über das bisherige Online Werbeabkommen hinausgeht. EBay plant zukünftig neben der Online Werbung auch in den Fernsehkanälen von AOL Time Warner zu werben. Dieses Abkommen erweitert die bestehende Vereinbarung außerdem um ein Jahr. Des weiteren umfasst der Deal den Verkauf von Werbeplätzen in eBay`s Präsenz durch AOL.

EBay verfügt auch über ein Abkommen mit den rivalisierenden Online Seiten von Microsoft, über die z.B. auch der Zugang zu eBay`s Auktionen möglich ist.

Ciena - deutliche Gewinnwarnung

Nun wurden genauere Planziele des Unternehmens bekanntgegeben. Im vierten Quartal erwartet Ciena nun einen Gewinn von 2-7 Cents pro Aktie. First Call hatte bisher 18 Cents erwartet. Der Umsatz soll sequentiell 12-20% rückläufig sein.

In 2001 antizipiert Ciena nun einen Gewinn von 59-64 Cents, die Schätzungen liegen bisher bei 72-75 Cents. Das Umsatzwachstum soll 85-90% betragen und nicht wie bisher erwartet 95-105%.

In 2002 erwartet Ciena nun ein prozentuales Umsatzwachstum im niedrigen zweistelligen Bereich (10-20%). Die bisherigen Schätzungen wurden bei 45-65% angesetzt. Der Gewinn pro Aktie soll auf der Höhe des 2001 Ergebnisses ausgewiesen werden und somit die Erwartungen von 98 Cents pro Aktie klar verfehlen.

RealNetworks und Texas Instruments kooperieren

Beide Unternehmen erweitern Ihre bereits bestehende Allianz, um eine umfassende integrierte Streaming Audio und Video Lösung für DSP-basiertes Video Infrastruktur Equipment und Breitband Video Client Geräte, sowie IP Video Telefone, Streaming Media Server und verschiedene Appliances anzubieten. Als Teil des Abkommens wird TI RealNetworks RealAudio und RealVideo in seine DSP Plattform integrieren.

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